Broeker: Die Faerger-Gruppe.
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Haltegrund und kann der nahebei liegenden Rhede von Klaksvig auf Borg vor-
gezogen werden, da auch die Bergböen nicht so heftig sind. Die Ansegelung
bietet keine Schwierigkeit, und die Tiefen nehmen innenwärts allmählich ab. Der
beste Ankerplatz für grofse Schiffe ist querab von einem grofsen sich gut
markirenden Felsen, der dicht nördlich von dem südlichsten einzeln liegenden
Hause auf der Ostseite des Fjords liegt und so weit außen, dafs man Galven
mitten in der Fjord-Mündung sieht. Hier sind 12 bis 13 Faden Wasser. In der
Nähe des Felsens ist ein Vertäuungsring angebracht und gerade gegenüber auf
der Westseite des Fjords ein anderer.
Andafjord liegt nördlicher und giebt nur einen schlechten Ankerplatz ab,
weil er tief und die Küste auf der nördlichen Seite nicht rein ist, wozu noch
kommt, daß der Haltegrund nicht gut ist und dafs mit Sturm von seewärts
einige Dünung hereinstehen kann.
Kalsg-Feuer. Auf der Ostseite des Südendes der Insel nahebei und südlich
von Syderdal liegt ein festes Winkelfeuer; weifs nach Nord über den Kalsofjord,
roth über Kung, grün über Kung bis etwa südlich frei vom Südende derselben,
weils über das Fahrwasser bei Klaksvig, roth etwa nördlich frei und über das
Land westlich von Klaksvig, grün über das Westende von der Halbinsel westlich
der Bors Vig, weils nach Süd über das Fahrwasser zwischen Borg und Österg
und südöstlich frei von Sedjetangsbue und wieder roth über Sedjetangsbue bis
etwa einwärts von Gjothenaes. Feuerhöhe 38 Fufß. Sehweite 12'/a Sm des weißen
Feuers, 10 Sm des rothen und 8 Sm des grünen Feuers. Weifser runder Thurm,
21 Fuß hoch. Brennzeit 20. Juli bis 20. Mai; errichtet 1893.
Fundingsfjord liegt nördlich von Andafjord. In dem äufsersten Theil des
Fjords, wo Tiefen von 25. bis 35 Faden sind, findet man keinen sicheren Anker-
platz. Da der Fjord offen gegen die See ist, kann man ihn nur als einstweiligen
Zufluchtsplatz benutzen. Nachdem man das auf der östlichen Seite vorspringende
flache Kap Naes passirt hat, von wo der Fjord sich nach Süd zu krümmt, ist
man aus dem Seegang heraus und kann sich mit dem Loth einen Ankerplatz
suchen. Man ist hier indessen schweren Bergböen ausgesetzt.
Ristang (Vertonung No. 5) heißt der hohe steile Felsen, der Östergs Nord-
ende bildet. In schlecht sichtigem Wetter ist er daran erkennbar, dafs sowohl
von seiner östlichen wie westlichen Seite je ein Bach herunterfliefst,
Kodlen und Eidefjord sind auf Seite 405 besprochen.
Kalsg und Kung.
Kalsgfjord und Haraldsund. Kalss wird getrennt von Kung durch den
Kalsafjord und Kung wiederum von Borg durch den Haraldsund. Man findet
keinen Ankerplatz auf Kalsgs Westseite oder im Kalsofjord.
Auch Kung hat keine Ankerplätze; aber man kann mitten im Sund südlich
von der Enge des Haraldsundes und der dort liegenden Dörfer ankern, wo
10 Faden Wasser und guter Haltegrund sind, Der Strom ist hier aber sehr
stark, deshalb sollten Segelschiffe den Platz nicht aufsuchen, es sei denn, dafs
sie, von Nord kommend, durch den Strom hineingesogen sind.
Klaks-Rhede heifst die Bucht, welche südlich von Kung liegt und im
Uebrigen von Borg begrenzt wird. Sie giebt einen vortrefflichen Ankerplatz ab,
da sie eine vollständig geschlossene Rhede ist. Der Strom und namentlich die
von West kommende Ebbe ist hier viel schwächer als im Haraldsund. Die
Tiefen sind in der Mitte 31 Faden, von wo aus sie nach allen Seiten auch aufsen
gegen den Sund hin abnehmen, auch ist der Haltegrund vortrefflich. Wenn in
See Sturm herrscht, fallen hier jedoch heftige Bergböen ein und da ihre Richtung
nicht konstant ist, möge es empfohlen sein, nur vor einem Anker zu liegen. Der
beste Ankerplatz ist in dem östlichen Theil der Bucht auf 12 Faden Wasser in
folgenden Peilungen: die südlichste der drei gut erkennbaren Felsspitzen, die auf
Kalss nördlich von einer Einsenkung liegen, in der Südwestecke Kungs und
Handelshäuser, welche auf der Westseite von Klaksvig liegen, gerade frei von
dem nördlich davon liegenden Kap.
Ann, d, Hydr. etc., 1895, Heft X.