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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1895, 
beigefügt. Eine solche Druckschrift ist mir von dem genannten Herrn auf kurze 
Zeit freundlichst zur Verfügung gestellt worden. Sie dient als Unterlage für die 
nachstehenden Ausführungen, 
Beim Anzünden eines neuen Dochtes für ein beständiges Feuer darf man 
denselben nur ein wenig über die Krone des Brenners hervortreten lassen, um 
völlige Verbrennung des verdampften Oels zu erzielen. Je nachdem während 
des Brennens das Oel den Docht mehr und mehr durchzieht und auf demselben 
Ablagerungen bildet, vermindern sie die Verdampfung des Oels und verkleinern 
die Flamme, welche schliefslich erlischt. Stellt man alsdann von Neuem den 
verkrusteten Docht in passender Höhe ein und regelt den Luftzug, so kann man 
die Beleuchtung wieder aufnehmen und eine Zeit lang fortführen. Hieraus ergiebt 
sich, dafs man, um beständig brennende Feuer zu erzielen, schon am Anfang des 
Brennens einen verkrusteten Docht verwenden und seine Höhe über der Krone 
des Brenners und den Luftzug so regeln mufs, dafs die Flamme gut brennt. 
Unter solchen Umständen kann die Flamme sich sehr lange halten, weil die Zu- 
nahme der Verkrustung und allmähliche Abnahme der Verdampfung nur relativ 
schwache Veränderungen in dem ursprünglichen Zustand herbeiführen im Vergleich 
gegen die Aenderungen, welche ein neuer Docht verursacht, sobald man ihn vom 
Anfang der Beleuchtung an verwendet. 
Wichtig ist besonders der Docht. Nur Dochte von grofser Dicke sind 
brauchbar. Beim Anbrennen eines solchen mufßs man eine möglichst schwache 
und gleichmäfsige Kruste herstellen. Man schraube daher den Docht nur etwa 
einen Millimeter über den oberen Rand des Brenners hinaus und lasse ihn nach 
dem Anstecken etwa 48 Stunden lang unberührt brennen. Man vermeide mit 
Vorsicht allen Luftzug und Erschütterungen, welche die Flamme unsymmetrisch 
beeinflussen könnten. 
Beschreibung des Brenners. Der Brenner hat keine Scheibe. Sein 
inneres Rohr in der Zeichnung auf Tafel 1, Fig. 7, mit '" bezeichnet, hat 0,02 m 
Durchmesser und ist mit einem Dochte versehen, von etwa dreifacher Stärke, 
wie er an Lampen auf Leuchtthürmen gebräuchlich ist. Dieser Docht, genäht 
auf einem Dochtträger, ist in einer am oberen Ende geringelten Röhre beweglich, 
in welcher er durch einen Klemmring S zusammengedrückt wird, 
Die ringförmige Röhre für den äufseren Luftstrom trägt einen Schieber- 
kasten R zur Regelung des Zutritts der Luft. Sie kann durch zwei Arten Ringe, 
C und D, deren oberer Rand nach der Mitte umgebogen, bedeckt werden, 
Nach der Krustenbildung entfernt man den am Rande mehr gekrümmten 
Ring C und ersetzt ihn durch den am Rande mehr geradlinigen Ring D. Der 
Brenner ist dann bereit, an seinen Gebrauchsort gestellt zu werden. 
Beim Gebrauch schraubt man den Docht sorgfältig so, dafs man das 
Maximum der Wirkung erhält, nachdem man einen Glimmereylinder, der mit einem 
Rauchverzehrer versehen ist, auf den Brenner gesetzt hat. Dieser Rauchverzehrer 
ruht unabhängig vom Brenner auf einem Untersatz. Durch mehrere Einschnitte 
erfolgt der Zutritt der atmosphärischen Luft. Man regelt ihn derart, dafs die 
Flamme während der heißen Stunden des Tages nicht qualmt. 
Speisevorrichtung, Die Gröfse des Oelbehälters ist nach einem mittleren 
Verbrauch von 50 g für die Brennstunde berechnet; man stellt die Behälter bis 
zur Gröfse von 1001 her. In so großen Behältern ist die Zufuhr zum Brenner 
von einem sichtlich gleichmäfsigen Niveau auszuführen, einerlei, ob das Gefäls 
ganz gefüllt oder möglichst leer ist. 
Der Verbrauchsregulator. Zum Reguliren des Druckes und des Zu- 
Ausses wird ein Regulator zwischen Oelbehälter und Brenner gestellt. Er besteht 
aus einem schwimmenden cylinderartigen Gefäfßs, in der Zeichnung auf Tafel 1, 
Fig. 8 mit F bezeichnet, welches in der Mitte einen unten geschlossenen Einsatz 
E trägt, in dem sich ein passend berechnetes Quantum Quecksilber befindet. In 
das Quecksilber taucht das Rohr t, welches vom Oelbehälter A abzweigt. Dieser 
Schwimmer bewegt sich vertikal mit etwas Spielraum in einem Recipienten V, 
welcher durch ein an seinem Boden befestigtes Rohr B mit dem Brenner ver- 
bunden ist. Ein Ueberlaufrohr P ist aufsen angebracht. Man füllt nun den Oel- 
behälter, nachdem man zuvor einen Hahn, welcher diesen mit dem Regulator 
verbindet, geschlossen hat. Oeffnet man dann den Hahn, so fliefst das Oel durch 
die Röhre t. tüllt den Einsatz E und fliefst über in den Reecipienten V, wadurch
	        
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