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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

van Bebber: Der Wetterdienst an der Deutschen Seewarte, 383 
Dies bedeutet: gestern Abend 8 Uhr Barometer 765,8 (0°, Schwere und Meeres- 
niveau), Ostwind von der Stärke 3, wolkenlos, Temperatur —8,9°; heute Morgen 
8 Uhr Luftdruck 766,9, ENE- leicht, halb bedeckt, Temperatur —9,9°, feuchtes 
Thermometer —10,5°, Niederschlag 2 mm, Maximum-Temperatur seit gestern 8h a 
—4°, Minimum-Temperatur seit gestern 2° p —11°, verschiedene Wolkenschichten; 
Cirro-cumuli ziehen aus SW, Streifung Süd. 
An der Seewarte werden täglich vier Tabellen fertig gestellt, nämlich drei 
für den Morgen (Inland, Osten und Westen des Auslandes) mit Hinzufügung der 
Abendbeobachtungen und eine für den Nachmittag. Alle diese Tabellen werden 
täglich durch die autographirten Wetterberichte der Seewarte veröffentlicht. 
Auch die Hafentelegramme, sowie die grofse Zeitungs-Abonnementsdepesche 
enthalten neben einer Witterungsübersicht eine tabellarische Zusammenstellung. 
Aus den Tabellen der Hafentelegramme der Nord- und Ostsee wird noch ein 
Auszug angefertigt und dieser an die Interessenten auf Grund eines Abonnements 
verschickt. Durch die Post werden (abgesehen von dem autographirten Wetter- 
bericht) weder thatsächliche Mittheilungen, noch Wetterprognosen, noch Sturm- 
warnungen verschickt. 
Die Anzahl der Wetterkarten, welche für den Morgen-, Nachmittags- und 
Abenddienst anzufertigen sind, hängt lediglich von den Bedürfnissen, dann aber 
auch von der Zahl und der Leistungsfähigkeit der gegebenen Arbeitskräfte ab. 
An der Seewarte werden in der ruhigeren Jahreszeit (Mai bis Mitte September) 
täglich 7, in der übrigen unruhigeren Jahreszeit (bei Bestehen des Abenddienstes) 
täglich 10 Karten gezeichnet, von denen 4 veröffentlicht werden. Diese täglich 
fertig zu stellenden Karten sind: 
a. Vormittags: 
Anfang der Dienstzeit 9 Uhr (an Sonntagen 9'/2 Uhr), Schlufs etwa 
12% Uhr.‘ ; i 
Karte für Luftdruck, Wind und Bewölkung für 8" bezw. 7\a. 
Karte für Temperatur, Seegang ı1ür 8 bezw. 7a und Hydrometeore in 
den letzten 24 Stunden. . . 
Variationskarten für Luftdruck und Temperatur in den letzten 12 (oder 14) 
bezw. 24 Stunden. 
Karte für Luftdruck, Wind und Bewölkung für den Vorabend. 
b. Nachmittags: 
Anfang des Dienstes 3! Uhr, Schlufs etwa 4'/a Uhr. - ; 
2 Karten für Luftdruck bezw. Temperatur für den Beobachtungstermin 
2b p mit den Variationen in den letzten 6 bezw. 24 Stunden, 
c. Abends: 
Anfang des Dienstes um 8% Uhr, Schlufs bis zur Erledigung 
etwa 91% Uhr. Nur in der unruhigeren Jahreszeit von Mitte September bis 
Ende April. 
1 Karte für Luftdruck, Wind und Bewölkung für den Abend. 
| Karte für Temperatur und Seegang für den Abend. 
2 Variationskarten für die letzten 12 bezw. 24 Stunden. 
1 
Hierbei sei noch bemerkt, dafs die Morgenkarten (und ebenso die Luft- 
äruckkarte für den Abend) auf vollständigem Material beruhen, während die 
übrigen kartographischen Darstellungen am Nachmittag und Abend ein beschränk- 
teres Material zur Grundlage haben (vgl. Figur: Schlüssel für die Wetterberichte 
der Deutschen Seewarte). ; 
Der tägliche telegraphische Wetterdienst an der Deutschen Seewarte 
gestaltet sich nun in folgender Weise, wobei derselbe zeitweise hauptsächlich zur 
Zeit unruhiger Witterung durch Abgabe von Sturmwarnungen, sowie bei Gelegen- 
heit telegraphischer Störungen nicht unerhebliche Modifikationen erleidet. 
Der Depeschenverkehr an der Seewarte beginnt morgens um 9 Uhr mittel- 
europäischer Zeit und dauert ununterbrochen bis etwa 12'/2 bis 1 Uhr nach- 
mittags, bei unruhiger Witterung zuweilen etwas länger. Um 10 bis 10'% Uhr
	        
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