Darmer: Beständige Petroleumfeuer,
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Die. Luftzuführung zum Brenner findet durch eine Anzahl von Rohren F
statt, innerhalb welcher mehrere Drahtsiebe f angebracht sind, welche der Luft
den Durchzug erlauben, bei starken Winden aber ein zu heftiges Eindringen der-
selben verhindern. .
Ein die Lampe deckender Blechschirm ist mit G bezeichnet. Derselbe ist mit
einer Rinne H versehen, um das sich ansammelnde Regenwasser durch das Rohr h
auf den Linsenapparat zu führen und so etwaige Verunreinigungen abzuspülen.
Um den Petrolumbehälter A vor der Lampenwärme zu schützen, ist der
Mantel L angebracht, der oben bei 1 durchbrochen ist, Hierdurch wird ein be-
ständiger Luftstrom erzeugt, welcher in der Richtung der Pfeile zwischen dem
Blechdache G und dem Oelbehälter streicht und jede gröfsere Wärmeansammlung
um den Petroleumbehälter unmöglich macht.
Bei Benutzung des Apparates wird der Behälter A mit Petroleum der
früher bezeichneten Qualität gefüllt, Dann wird durch entsprechende Verstellung
des: Ventils c, der Zufluls des Petroleums zum Brenner D derart regulirt, dafs
nicht unnöthig viel abläuft, Hierauf kann das überrinnende Petroleum angezündet
werden, und der Apparat ist in Betrieb.
Um dem Leuchtfeuer seine Charakteristik zu geben, dreht sich in unmittel-
barer Nähe des Brenners ein Reverber, welcher einerseits die Leuchtkraft etwa
auf das Dreifache verstärkt, andererseits das Feuer periodisch verdunkelt, und
zwar in den für die Charakteristik desselben bestimmten Zeitintervallen.
Der ganze Apparat, aus gutem Material solide und dauerhaft ausgeführt,
kostet mit allen Reservestücken 2000 Mk. Es sind genügend Reservestücke vor-
gesehen, daß diejenigen Bestandtheile, welche eine zeitweise Reinigung erfordern,
ausgewechselt werden können.
Der Linsenapparat besteht aus einer Fresnel’schen Linse von 360° Oeffnung,
damit die Flamme von allen Seiten gesehen und kontrolirt werden kann. Die
Sichtweite des Lichtes beträgt etwa 6 Sm.
Der Petroleumverbrauch stellt sich auf etwa 500 g in 24 Stunden. We
Wie aus der Ansicht Figur 2 der Tafel 1 ersichtlich ist, bedarf. es zur
Aufstellung des Apparates. geringer Vorarbeiten. Nur der Unterbau muß an
Ort und Stelle aufgeführt werden, während die eiserne Säule, auf welche der
Apparat zu stehen kommt, fertig hintransportirt werden kann.
In Deutschland hat Herr Wasser-Bauinspektor Schmidt in Tapiau die
Aufstellung eines Arzberger’schen Feuers auf dem Molenkopf an der Mündung
des Nemonien in Aussicht genommen und die Mittel zu seiner Beschaffung zu-
nächst beantragt.
Nach einem Ende Dezember 1894 von der K. K. Seebehörde in Triest
eingegangenen Schreiben sind seit Jahren an verschiedenen Punkten der öster-
reichisch-ungarischen Küste Seeleuchten nach dem System Arzberger in Betrieb,
welche sich in der Praxis auf das Beste bewährt. ‚und. zu Klagen nicht Anlals
gegeben haben. Die unwesentlichen Mängel, welche sich bei einzelnen Apparaten
gleich anfangs nach ihrer Aufstellung gezeigt haben, wurden in allen Fällen ohne
Schwierigkeit und dauernd beseitigt. | Die Seeleuchten werden alle 10 Tage
einmal gereinigt und nach je einem Monat mit frischem Brennstoff versehen.
Schwedische Feuer mit Lindberg’schem Rotator und Patent - Wochenbrenner
für Petroleum von Lyth. ‘
(Tafel 1, Fig. 3 bis 6.)
_ Die Apparate zu diesen Feuern werden in der Werkstätte der Versuchs-
station für Leuchtfeuer in Grabow bei Stettin nach einem Modell hergestellt,
welches. von dem Erfinder, Herrn Lindberg in Stockholm, erworben, ist... Die
Leuchtfeuer. nach dem Lindberg’schen System sind der Charakteristick nach
als Wechselfeuer zu bezeichnen. In sehr kurzen Pausen zeigen sie abwechselnd
rothes und weißes Licht oder auch weißes Licht und Verdunkelungen, Die
Sichtweite wird auf 3 Sm für rothes und 5 Sm für weißes Licht angegeben, wenn
die Höhe des Feuers 3 bis 4 m über Mittelwasser beträgt. :
Der Farbenwechsel bei diesen Feuern wird durch einen Lindberg’schen
Rotator hervorgebracht, dessen Konstruktion aus der Zeichnung auf Tafel 1
ersichtlich ist,