318 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, August 1895.
19° 42‘ O-Lg, nicht mit Sand beschwert; gefunden von dem Landmann de Kock
am 17. August 1894 südwestlich der Missionsstation Elim, in der Nähe von
Danger Point, auf 34° 41‘ S-Br und 19° 22‘ O-Le, am Strande liegend. Trift in
8 Tagen 25 Sm nach NW AN.
Eingesandt vom Kerl. Generalkonsulat in Kapstadt, dem der Zettel durch
den Herrn Missionar Samuel Will von Elim übermittelt worden war.
x) Ausgesetzt von dem Viermastvollschiffe „Peter Rickmers“, Kapitän
H. Andresen, auf der Reise von Saigon nach Bremen am 25. Juli 1592 auf
36° 0’ S-Br und 21° 10‘ O-Lg (Agulhas-Barnk); gefunden von John W. Muir
an der Südküste von Westaustralien, 175 Sm westlich von dem Hafenorte Euecla.
Trift der Flasche etwa 4730 Sm nach ungefähr recht Ost und 410 Sm nach ONO,
zusammen in 637 Tagen 5140 Sm.
Eingesandt vom Kerl. Konsulat in Adelaide.
y) Ausgesetzt von dem Dampfer „Gerda‘“, Kapt. J. Ehlers, auf der
Reise von Singapore nach Suez am 13, Mai 1894 auf 5° 42‘ N-Br und 84° 4'W-Lg,
nicht mit Sand beschwert; gefunden von Mahli und A, Dök, zwei Einwohnern
des Dorfes Champang im Distrikt Mergui, Birma, am 3. August 1894 an der
Küste bei dem genannten Dorfe auf etwa 10° 12‘ N-Br und 98° 30‘ O-Lg, auf
dem Wasser treibend. Trift in 82 Tagen 899 Sm nach ON0O!40.
Eingesandt von der Behörde in Mergui durch Vermittelung des Kerl. Kon-
sulats in Rangun.
z) Ausgesetzt von dem Dampfer „Priok“, Kapt. L. Madsen, äuf der
Reise von Suez nach Pinang am 15. April 1894 auf 9° 53’ N-Br und 63° 18‘ O-Leg,
nicht mit Sand beschwert; gefunden von einem Eingeborenen am 26. Juni 1894
an der Insel Mahfar-ru (Malediven) auf ungefähr 5° 50‘ N-Br und 73° 25’ O-Lg.
Trift in 72 Tagen etwa 650 Sm nach O0SO.
Eingesandt vom Kerl. Konsulat in Colombo.
Ueber Gewitterbildung und labiles Gleichgewicht der Atmosphäre.
Von WILHELM VON BEZOLD.I)
Aus der „Meteorologischen Zeitschrift“, April 1895.
Im Folgenden möchte ich die Aufmerksamkeit auf einen Punkt der
Gewitterforschung lenken, dessen Bearbeitung nur möglich ist, wenn sich die
verschiedenen Beobachtungsnetze der Erde daran betheiligen.
Ich habe sehon im vorigen Jahre darauf hingewiesen, dafs mir die von
Mohn herrührende Eintheilung der Gewitter in Wärmegewitter und Wirbel-
gewitter von gröfserer Bedeutung zu sein scheint, als man ihr im Allgemeinen
beilegt. („Sitzungsberichte der Berliner Akademie für 1892“, Seite 292 ff.)
Ich gestatte mir hier, noch einmal auf diesen Gegenstand zurückzukommen
und zu einer genaueren Untersuchung dieses Punktes aufzufordern, da mir die
Klärung desselben für die ganze Lehre von der Gewitterbildung höchst
wichtig scheint.
Zugleich will ich bei dieser Gelegenheit die Frage nach der Entstehung
labilen Gleichgewichts in der Atmosphäre, das vermuthlich bei allen Gewitter-
erscheinungen eine mächtige Rolle spielt, genauer beleuchten.
Die „Wirbelgewitter“ sind nach Mohn die Begleiter der grofsen atmo-
sphärischen Wirbel, d.h. der Cyklonen im weitesten Sinne des Wortes, Sie
treten, soweit sich dies bis jetzt übersehen läfst, wesentlich im centralen Theile
der Cyklonen auf und dementsprechend bei unruhiger stürmischer Witterung,
Sie bevorzugen nicht wie die Wärmegewitter die Tagesstunden, sondern sind
bei Nacht mindestens ebenso häufig als bei Tage.
1) Vorliegende Abhandlung wurde im Frühjahre 1893 für den meteorologischen Kongrefs
in Chicago geschrieben, da die Uebersetzung derselben noch immer nicht erschienen ist, glaube ich
lie Arbeit zuerst hier veröffentlichen zu sollen.