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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Die Strömungen in der Bucht von Biscaya, 
Von den Ankünften gehören: 
Zu den Auswürfen auf hoher See. . ... - 
Zu den Auswürfen nahe der Küste , . . + 
Das giebt für die Letzteren ein Verhältnißs der Ankünfte von 28 %/0. 
Die bemerkenswerthesten Epochen der Landungen fallen in die Zeiten: 
Vom 15. bis 17. Juni 1893 10 Flaschen, 
» 14. „ 18. Juli 1893 7 
» 18 , 17. März 1894 11 
Während dieser verschiedenen Epochen herrschten zu Arcachon starke 
Winde von SW bis NW. 
Unter den 64 Landungen haben sich nicht mehr wie 7 oder 8 befunden, 
welche sich ohne die direkte Wirkung auflandiger Winde vollzogen haben. 
Der Einfluß der Richtung des Windes steht fest und ist mafsgebend. 
Die Bewegungsresultanten der Flaschen waren wie folgt: 
Nach Südost für . . . . . 41 Flaschen. 
Nach Ost für. . . .. . 10 # 
Nach Nordost für . ... 13 ” 
Diese Letzteren sämmtlich fallen auf das Winterhalbjahr. 
Alle geborgenen Flaschen wurden an der Küste les Landes de Gascogne 
angetrieben zwischen den Mündungen der Gironde und der Bidassoa. 
Die Geschwindigkeiten des Transportes, hergeleitet von der Beziehung 
zwischen durchlaufener Distanz und der Zeit der Eintauchung, betragen bei den 
Triften von kurzer Dauer für die auf hoher See geworfenen Flaschen 5 bis 6 Sm 
in 24 Stunden, während die Geschwindigkeiten der auf weniger wie 30 Sm von 
der Küste lancirten Flaschen nicht mehr wie 2 bis 3 Sm pro Tag betragen. 
Die Geschwindigkeiten werden geringer, je mehr die Treibobjekte in den 
Golf eindringen. Die Küste stöfst die schwimmenden Körper nach See zurück. 
Die Karte der Flaschenposten läfst erkennen, dal die Kursrichtungen in der 
Richtung der Küste abgelenkt werden. Die geringeren Geschwindigkeiten fanden 
durchweg im Winter statt, ebenso wie die am meisten divergirenden Richtungen. 
Da die größeren Fundepochen zur Zeit stärkerer Seewinde eintraten, hat 
man die allgemeine Richtung und Stärke der Winde an drei Punkten festgestellt, 
welche das Beobachtungsfeld begrenzen, in La Coubre, Arcachon und Biarritz. 
Nach den täglichen Wetterberichten ergiebt sich für 7 Uhr morgens in 
Biarritz ein Uebergewicht der südlichen, in La Coubre der östlichen Winde, also 
in beiden Fällen der Landbriese. Beobachtungen von anderen Tageszeiten 
scheinen Herrn Hautreux nur von Arcachon vorgelegen zu haben; diese ergaben 
im Sommer um Mittag Ueberwiegen der Seewinde aus WNW, am Abend aus 
NW, während um 7 Uhr morgens hier wechselnde Winde wehten. Im Winter 
bleiben die Seewinde aus, und fehlt die tägliche Drehung des Windes, Es ist zu 
bedauern, dafs über die Land- und Seebriesen an der Küste von Frankreich so 
gut wie nichts bekannt ist (vgl. Deutsche Seewarte: „Segelhandbuch der franzö- 
sischen Westküste“, Seite XXII). Sie werden wahrscheinlich gut entwickelt sein, 
wenigstens im Süden, 
Die Richtung der Winde bei Tage nach Südost macht es erklärlich, dafs die 
Flaschen während des Sommers nach Südost getrieben sind, während vom Beginn 
des Monats September ab die nördlichen Kurse zahlreich werden. — Zwischen 
den meteorologischen Erscheinungen und den Bewegungen des Oberflächenwassers 
herrscht völlige Uebereinstimmung; es liegt kein Grund vor, eine oceanische 
Strömung entfernten Ursprungs einzuführen. 
Resume: Vor dem Eingange des Golfs von Biscaya schwimmende Körper 
haben während des Sommers die Neigung, in den Golf einzudringen. Ihre 
Geschwindigkeit nimmt ab in dem Mafse wie sie sich der Küste nähern. 
Während des Winters zeigen sie widersprechende Bewegungen in allen 
Richtungen. 
Die Strömungen an der Küste der Landes sind die direkte Folge des 
Stofses der Winde. 
Während der warmen Monate haben die Winde eine markirte Neigung, 
während des Taces von See gegen das Land zu wehen und während des Nach- 
AUF
	        
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