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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Mittheilungen über die Ansegelung einiger Plätze im Golf von Tomini (Celebes). 285 
geladen, ferner verschiedene Holzarten. Diese sind sehr schwer, fast alle sinken 
und müssen auf Bambusflöfsen längsseit gebracht werden, es sind Blöcke von 
1%/2 bis 3'/2 engl. Tonnen darunter; man muß also für gutes Ladegeschirr 
sorgen. Von Limba und Langula holt man dieselben Holzarten. Auf Nord- 
Celebes hat man auch viel Ebenholz; es ist meist bräunlich gestreift, aber wenn 
man es polirt oder geölt hat, pechschwarz. Dieses Holz wird fast nur nach 
China verladen, da es in Europa nicht leicht verkäuflich sein soll. Namu-Pfähle 
sind so schwer wie Eisen (gerade wie Pokholz), 3'/2 bis 15 m lang und 22 bis 
25 cm dick und werden für Hafenarbeiten etc. gebraucht. 
Ansegelung und Bemerkungen über die Rhede von Kalbut,*) Straße 
von Madura, Java, möglicherweise von Nutzen für Kapitäne (auch hierüber 
konnte ich. nichts erfahren). Man bringt China Point in O'aN, das Dorf 
‘Kampong) Kalbut SzW und ankert in 9 bis 10 Faden (16,5 bis 18,3 m) auf 
schwärzlichem Sandgrund. Das Ringit-Gebirge peilt man von der Rhede in SWzW 
und das Baluran- (Yedano-) Gebirge in SOzO0. Man ankert nicht südlicher, da 
bei dem Dorf Kalbut mehrere flache Stellen liegen mit ungleich schnell 
wechselnden Tiefen. 
Die Fluth läuft westwärts längs der ganzen Küste durch die Madura- 
Strafe 1 bis 2 Kuoten, die Ebbe ostwärts mit einer Geschwindigkeit von 
2 bis 1 Knoten die Stunde. . . 
Kalbut ist das erste Dorf von China Point; das Vorland ist niedrig. 
Nördlich vom Dorf stehen einige Hütten. Die Reis- und Zuckerfelder erstrecken 
sich bis an die Küste. Das Dorf liegt unter Palmen und anderen grofsen Bäumen 
versteckt. Kommt man näher heran, so sieht man einige rothe Ziegeldächer, 
später auch das Zinkdach des grofsen Zuckermagazins. Südlich vom Dorf ist 
das Vorland mit vielen Palmen bewachsen. Madura unterhält mit Kalbut einen 
lebhaften Verkehr, da die Bevölkerung des Ostendes von Java meist Maduren 
und Abkömmlinge derselben sind. Man sieht darum bei Kalbut oft viele. grofse 
und kleine Prauen liegen. Eben südlich vom Dorf mündet ein seichter Fluß; 
die Zucker-Leichter können da viel näher am Magazin laden, aber dann oft des 
seichten Wassers wegen das Schiff nicht mehr erreichen, Im Dorf wohnt eine 
Art Zollbeamter (Mantri), bei dessen Haus eine holländische Flagge geheißt 
wird, wenn ein Schiff ankommt oder auf der Rhede liegt; leider ist sie erst ganz 
in der Nähe zu sehen, da sie klein ist und von den Kronen der Bäume verdeckt 
wird. Im Dorf liegt an dem kleinen Flufs das Zuckermagazin der Fabrik „Ocean“; 
die Fabrik liefert im Jahre ca 50000 Pikul Zucker zu 61,76 kg, die weiter 
westlich gelegene Fabrik „Pheiton“ ca 60000 bis 70 000 Pikul, ; 
Schiffe, die in Kalbut laden, müssen in Panarukan einklariren. 
Panarukan ist sebr ungesund, darum wohnen beinahe alle Europäer in dem 
15 Minuten entfernten, höher gelegenen freundlichen Ort Situbonda. Im West- 
monsun hat man auf: der Rhede von Kalbut oft schweren Seegang, so dafs 
Leichter kaum längsseits kommen können. Es wäre gut, wenn von dem Dorf 
eine 80 m lange Brücke in die See hineingebaut würde, um so dort stets alle 
Leichter beladen zu können. ; 
Von dem Dorf Kalbut fährt man in ca %4 Stunden mit einem kleinen 
zweiräderigen Wagen nach der Fabrik. Es ist nicht immer leicht, gleich einen 
Wagen zu bekommen, da es keine Lohnkutschen giebt. Die Herren von der 
Fabrik, ebenso der Meisterknecht des Packhauses, verhelfen den Kapitänen aber 
gerne dazu, auch sind die Verwalter der Fabriken fast ohne Ausnahme sehr 
astfrel. 
6 Fleisch und Gemüse sind in Kalbut schwer zu bekommen und theuer, 
ebenso Eier, Früchte und Fisch. Man mufs deshalb dafür sorgen, dafs man Alles 
aus Surabaya, Samarang oder wo man sonst herkommt mitbringt. Es giebt an 
der ganzem Küste keine Wasserboote, aufser einem in Passaruan.”) Deshalb 
mul man dort anlaufen oder in Banjuwangi Wasser einnehmen. An beiden Orten 
ist das Wasser gut; es kostet. 3 Gulden das grofse Faß. Geht man nordwärts 
durch die chinesische See, dann kann man auch auf der Aufsenrhede von Samarang 
gutes Wasser bekommen. 
1 In 114° O-Lg. Red. Ann. . 
2) East Archip. Part II (West-Part) 1893, S. 155. Pasuruan geschrieben, Red. Ann.
	        
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