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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

20 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1895, 
20 Faden Wasser (33 bis 37 m). Man liegt aber dort durchaus nicht angenehm. 
Durch die Wirkung von Strom und Wind kommt man leicht dwars von der 
hohen Dünung und der kurzen beschwerlichen See der Stromkabbelungen. Die 
See ist aber selten so stark, dass sie für ein großes Schiff eine Gefahr böte. 
Um und einige Tage nach den Mond-Vierteln ist die Gelegenheit, durch 
die Strafse zu arbeiten, ungünstig. Die Fluth steht dann gewöhnlich schwach, 
und im Nordostmonsun bisweilen überhaupt nicht durch. Merkt man unter diesen 
Verhältnissen, dafs man nicht weiter kommt, dann ist es besser, sofort zu be- 
schliefsen, westlich von den Inseln Nası und Beras längs durch die Bengalen- 
Passage nach Olehleh zu segeln. 
Beim Aufkreuzen in der Strafe sind die Gefahren im Süden der Insel 
Nasi leicht zu vermeiden. Sie sind meistens sichtbar, und die Inseln wie die 
Straße bieten viele leicht erkennbare Punkte zur Ortsbestimmung. 
Suratte-Passage nach Olehleh. Diese Passage wird Segelschiffen 
stark abgerathen. Man mache nur nothgedrungen Gebrauch davon. Windstillen 
und. flauer, veränderlicher Zug kommen hier noch mehr vor als in der Ceder- 
Passage, wodurch das Schiff zum Spielball des Stromes wird und das Manörer, 
durch die Enge zwischen Angkasa und dem Atjeh-Vorsprung zu arbeiten, ist 
immer gefährlich. 
Ob die Gelegenheit durch die Strafßse zu arbeiten günstig ist oder nicht, 
dafür gelten dieselben Bedingungen wie bei der Ceder-Passage. Jedoch kommt 
es hier seltener vor, daß kein Fluthstrom läuft. Ein Schiff, das durch diese 
Passage nach Osten will, handelt immer verständig, wenn es unter der Königs- 
spitze ankert und den Beginn der Fluth abwartet. Mann kann überall zwischen 
Poela-Kelapa und der Königsspitze in 16 bis 17 Faden (29 bis 31 m) ankern, 
aber der Aukergrund ist besser bei der letztgenannten Ecke (feiner Sand). Mit 
dem Anfang dieses Gezeitenstromes unter Segel gehend, wird man so gut wie 
sicher mit einer Tide durch die Straße kommen. 
Bei günstigem Wind kann man denselben Weg nehmen, wie er für Dampfer 
angegeben ist. Bei ungünstigem Wind darf man nur kurze Schläge machen und 
mufs so viel wie möglich das Ufer beim Atjeh-Vorsprung halten, um die un- 
beständigen Ströme unter der Küste bei Poeloe-Batoe zu vermeiden. Ist man an 
die enge Stelle gekommen, so wird von Einigen angerathen, mit der Gezeit gegen 
den Wind au zu treiben, mit dem Vorsteven nach dem Strand zu luvwärts gekehrt, 
30 dicht wie möglich beim Atjeh-Vorsprung längs steuernd. Dieses Verfahren 
läuft aber nicht immer gut ab. So wurde die „Harriet“, Kapt. Bean, bei Be- 
folgung desselben durch den Strom auf die Klippen gesetzt, wodurch dies Schiff 
verloren ging. 
Eine andere Ansicht ist die, daß es das Sicherste ist, bei Gegenwind in 
diesem Fahrwasser Südkurs zu halten, um, wenn man sich dem nordöstlichen 
Eingang nähert, keine Segel weiter zu führen als die Marssegel und weiter das 
Schiff vor dem Wind zu halten und es durch den Kanal hindurch treiben zu 
lassen; auf diese Weise mufs das Schiff dem Steuer gehorchen, während es beim 
Auftreiben gegen den Wind mit der Gezeit durch den Strom auf die Klippen 
gesetzt werden kann. 
Es ist bereits gesagt, dafs man beim Anfang der Gezeit unter Segel gehen 
mufs. Dies findet seine Begründung darin, dafs man nicht die Gefahr laufen soll, 
in der engen Passage das Kentern der Strömungen, das schnell stattfindet, an- 
zutreffen. (Siehe auch: Ströme und Gezeiten.) 
Dampfer. 
Bengalen-Passage nach Westen. Nach dem, was über Dampfer durch 
die Bengalen-Passage mit der Bestimmung nach Olehleh mitgetheilt ist, sind 
fernere Erläuterungen überflüssig. Diese Passage ist die gebräuchliche für Schiffe 
mit der Bestimmung nach Vorder-Indien oder dem Rothen Meere. Schiffe mit 
äer Bestimmung nach der Westküste von Hinter-Indien und Siam gehen östlich 
von der Insel Weh vorbei. 
Ceder-Passage nach Westen. Diese Durchfahrt ist für lange Schiffe, 
die längs der Westküste von Sumatra eine südliche Bestimmung haben, die 
yvebräuchliche, sowohl bei Tage als bei Nacht. Man steuert von der Rhede von
	        
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