Mohn: Studien über Nebelsignale,
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Was den Einflufs .yon der Höhe der Grenzschicht anbelangt, siebt man
leicht ein, dafs der Abstand der anomalen Schattengrenze mit derselben wachsen
muß. Je höher die Grenzschicht liegt, desto weiter liegen die Schnittpunkte
der aufwärtsgehenden Strahlen mit derselben von der Vertikale des Schallgebers,
desto größer wird der Winkel, welchen der Strahl hier mit der Grenzfläche
bildet, desto weiter entfernt wird das Centrum des Strahls in der oberen Schicht
und dessen Niederschlagspunkt durch die Grenzfläche zu liegen kommen. Mit
a — 060 kommt nur die normale Hörweite in Frage.
In dem hier betrachteten Falle ist die anomale Schattengrenze eine Art
Brennlinie. Um dies zu markiren, füge ich einen Index zu dem Buchstaben, der
die Hörweite bezeichnet. Die Rechenformeln werden also, wenn der zum resp.
Minimum gehörige Werth von & durch 8, bezeichnet wird:
Das Ohr in der unteren Schicht:
{16) 2ü+rn_ _1__ 19
Ve Veo—a Ye, —8
a7 zn üt DV Vazaz Va
nz DIL OPT DL
Vi
Das Ohr in der oberen Schicht:
(18) 1+7 1 Y
Ye — d
Ve Va —8 Ta Fr
Ye a+M Va Var Van
x
Erste Reihe No. 4, k=0, k' positiv. In der unteren Schicht sind die
Strahlen gerade Linien, in der oberen sind sie konvex zur Erde. In beiden
Schichten wird (Fig. 9) der
Raum überall von Strahlen durch-
seizt, es giebt keinen Schall-
schatten. Die Hörweite wird un-
endlich grofs.
Erste Reihe No. 5.
k= 0, X = 0. In beiden
Schichten sind die Strahlen ge-
rade Linien und die Hörweite
unendlich.
Erste Reihe No. 6. k=0, k‘ negativ. In der unteren Schicht sind die
Strahlen gerade Linien, in der oberen Schicht sind sie konkav zur Erde. In
F ig. 140)
beiden Schichten wird der Raum überall von Strahlen durchsetzt (Fig, 10),
und die Hörweite wird unendlich.
In der unteren Schicht wird ein Punkt von zwei Strahlen getroffen, einem
direkten geraden aus der Schallquelle und einem, welcher die obere Schicht
durchsetzt hat. Für die Bestimmung der Schattengrenze in einer horizontalen
Ebene (Niveau des Ohrs) hat es sein Interesse, den letztgenannten Strahl näher
zu studiren. Durch Hülfe von Figur 11 finden wir
Ann, d. Hydr. etc. 1895. Heft VIL