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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1895, 
Scheint dies nicht möglich, dann halte man lieber das Atjeh-Ufer als das von 
Angkasa, Es ist nöthig, mit voller Kraft zu dampfen, um der geringsten Neigung 
des Schiffes aus dem Kurse zu laufen, sofort entgegen arbeiten zu können. Ist 
man durch die Enge hindurch, dann kann der Atjeh-Vorsprung in beliebigem 
Abstand umfahren (große Tiefen reichen unmittelbar bis zum Ufer) und mit 
einem ()zS-Kurs nach der Rhede von Olehleh gesteuert werden. Poeloe-Toean 
wird dann in einem Abstand von reichlich !/s Meile passirt. 
Hat man beschlossen, die Ceder-Passage zu benutzen, dann kann westlich 
von Poeloe-Kelapa angesteuert und die Westspitze dieser Insel in einem Ab- 
stand von gut */4 Meile umfahren werden. Hat man das nördlichste Land von 
Poeloe-Kelapa östlich bekommen, dann kann auf die Nordkante von Poeloe- 
Batoe losgesteuert und weiter dicht längs der Nordküste von Poeloe-Batoe auf 
dem kürzesten Wege nach der Rhede von Olehleh gefahren werden. Die Nord- 
küste von Poeloe-Batoe ist ganz rein und gestattet mit Sicherheit eine Annäherung 
bis auf 100m. 
Aus Westen kommend nach Olehleh macht man Land bei der Nord- 
spitze von Poeloe-Beras, um durch die Bengalen-Passage nach der Rhede von 
Olehleh zu dampfen. Bei Tage hat man nicht die geringste Mühe, sich zu 
orientiren, man gehe nördlich von der Nordwest-Insel herum, um sicher von den 
Gefahren zwischen dieser Insel und Poeloe-Beras frei zu sein. Ist die Nordwest- 
Insel passirt, dann kann auf dem kürzesten Wege nach der Rhede von Olehleh 
gedampft werden. Nachts findet man sich nach dem Feuer von Poeloe-Beras 
zurecht, das bis 8 Meilen!) zu sehen ist. Ein festes rothes Feuer, 2 Meilen weit 
sichtbar, erleuchtet einen Sektor, worin sich die nördlich von Poeloe-Beras 
liegenden Gefahren befinden. Die zu befolgende Route ist bei Nacht dieselbe 
wie bei Tage. 
‚Sollte ein von Westen kommender Dampfer die Ceder-Passage wählen, 
dann wird empfohlen, diese Strafe auf der Breite von Poeloe Kelapa anzusegeln 
und ferner demselben Weg zu folgen, der für Dampfer angegeben ist, die längs 
der Westküste aus südlicher Richtung kommen. 
Aus Norden kommend nach Olehleh, macht man bei Tage Poeloe- 
Rondo und bei Nacht das Feuer von Poeloe-Beras aus. Man kann die 
Bengalen-Passage benutzen, oder auch östlich von Poeloe-Weh längs gehen und 
durch die Malakka-Passage nach der Rhede von Olehleh dampfen. Beide Wege 
bedürfen keiner weiteren Erklärung. Die Ostkante von Poeloe-Weh ist rein 
und, dem kürzesten Wege folgend, bleibt man weit entfernt von den Gefahren im 
Norden von Beras und im Süden von Weh. 
Aus Osten kommend nach Olehleh, benutzt man die Malakka-Passage., 
Man kann ebenso gut jm Norden wie im Süden an Poeloe-Boeroe vorbeigehen. 
Wählt man den Weg im Norden dieser Insel, so kann man, nachdem Boeroe 
Süd gepeilt ist, gradenwegs auf die Rhede von Olehleh ansteuern. Geht man 
südlich an Boeroe vorbei, so muß man dafür sorgen, daß man in oder nördlich 
von der Marke „Poeloe-Toean in steilem Bergvorsprung S 54° 40' W*“ bleibt, um 
von den Bänken aufserhalb Koeala-Atjeh und Koeala-Gigieng frei zu laufen. 
Segelschiffe, 
Ansegelung der Passagen im Norden von Atjeh. Während des 
Nordostmonsuns ist es für Segelschiffe, die sich zwischen Süden und Westen 
vom Atjeh-Vorsprung befinden, sehr mühsam, um die Nordspitze Sumatras herum- 
zukommen, weil sie dann Strom und Wind gegen haben. Im Januar und Februar 
sind die Verhältnisse am ungünstigsten, weil dann östliche und nordöstliche 
Winde überwiegen und der West- oder Südweststrom grofse Kraft hat. Im März 
hat man oft mit flauem Wind zu kämpfen. Im April und Mai bringen die mehr 
und mehr durchkommenden Südwestwinde schon schnellere Reisen. Die Monate 
Juni. bis Oktober einschliefslich sind wohl die günstigsten für eine Umsegelung 
Sumatras. Während der Monate November und Dezember sind die Aussichten 
für eine schnelle Reise sehr wechselvoll. Südwestliche und westliche Winde 
kommen dann wohl ebenso oft vor wie nordöstliche und östliche Winde. 
‘) Bei der Angabe der Sichtbarkeit der Feuer ist als Augeshöhe 4,5 m gerechnet.
	        
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