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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

250 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1895 
Minimums befand, wo die unangenehmste, bei Orkanen so gefährliche Kreuzsee 
entsteht. 
Die Frage nach dem gröfsten Gradienten in dieser Depression mufs dem- 
nach vorläufig offen bleiben. Wie gering ihre Ausdehnung um Mittag nach 
Süden war, sieht man aus den Ständen 757,7 bei R, 760,0 mm bei P. Den Durch- 
messer des Gebietes mit stürmischen Winden (7) darf man wohl höchstens auf 
120 Sm schätzen. 
Berücksichtigt man alle Beobachtungen, so erhält man eine Bahn, wie in 
der Skizze. Durch die gerade Bahn soll natürlich nur angedeutet werden, dafs 
sie allen vorhandenen Beobachtungen genügt, dal eine beträchtliche Abweichung 
davon in Richtung und Geschwindigkeit, NNW 12 Sm, ihnen weniger gut ent- 
sprechen würde und endlich, daß eine gekrümmte Bahn nicht gefordert wird. 
Aus gleichzeitigen Beobachtungen im Westen und NW der Kap Verden, 
aber in gröfserem Abstand, läfst sich schließen, dals sich diese Depression nicht 
weit in den genannten Richtungen bewegt hat.!) E. Knipping. 
Die Windstärke auf dem 'Stillen Ocean, 
nach den Beobachtungen deutscher Schiffe für die beiden extremen 
Jahreszeiten tabellarisch und kartographisch dargestellt. 
(Hierzu Tafel 5 und 6.) 
Um in dem seiner Veröffentlichung entgegensehenden „Segelhandbuche 
für den Stillen Ocean“ bezw. dem Atlas dazu ebensolche Karten über die Wind- 
verhältnisse liefern zu können, wie sie die Seewarte für den Atlantischen und 
den Indischen Ocean geliefert hat, war eine Bearbeitung des bei der Seewarte 
vorliegenden handschriftlichen Beobachtungsmaterials unumgänglich. Denn das 
gedruckte Material ist für den Stillen Ocean schon bezüglich der Windrichtung 
vielfach ungenügend, Angaben über Windstärke aber finden sich veröffentlicht 
fast nur in Brault’s Atlas?) vor, nach sehr unvollkommenem Material und in 
einer Weise veröffentlicht, die eine weitere Benutzung nur nach mühsamer Um- 
arbeitung möglich erscheinen läfst. Neben der grofsen Arbeit der Zusammen- 
stellung sämmtlicher handschriftlichen Angaben über Windrichtung wurde deshalb 
in Abtheilung I der Seewarte eine zweite, kleinere, in Angriff genommen: die 
Zusammenstellung der Stärkeschätzungen aus einer Auswahl der vorhandenen 
Journale. Diese Arbeit wurde von Herrn Hülfsarbeiter Kapt. Meyer ausgeführt. 
Es wurden nur vier Monate bearbeitet, nämlich Januar und Februar einerseits, Juli 
und August andererseits. Es wurde mit dem neuesten, besten Materiale begonnen 
und die Arbeit, rückwärts schreitend, bis zu den ersten Journalen der Seewarte 
durchgeführt; die Erfahrung hat gezeigt, dafs dieser Weg der beste ist. Die im 
Besitz der Seewarte befindlichen Maury’schen Journale sind nicht in die Arbeit 
einbezogen, ebensowenig alle Journale von Dampfern. Beobachtungen der 
deutschen Kriegsschiffe lieferten eine werthvolle Ergänzung zu den Beobachtungen 
der Segelschiffe im südwestlichen Abschnitt des Ocean, besonders in den Meeres- 
theilen zwischen Neu-Guinea und Samoa. 
Von den Reisen deutscher Segler nach und von Chili ist nur das in den 
Zeitraum vom 1. Januar 1891 bis zum 30. August 1893 fallende Material benutzt, 
weil diese Routen neuerdings von deutschen Schiffen so stark befahren werden, 
dafs schon diese kurze Zeit eine ausreichende Menge von Beobachtungen lieferte, 
um so mehr, als südlich von 40° S-Br diese Routen mit den übrigen Reisen um 
das Kap Horn mehr oder weniger nahe zusammenfallen. 
1) Vgl. auch „Segelhandbuch des Atlantischen Oceans“, S, 154 ff.: „Wirbelstürme bei den 
Kapverden“, und S. 158, 18, 
2) „Oc6tan Pacifique.“ Cartes de la direction et de lVintensit& probables des vents par 
L. Brault, lieutenant de vaisseau. Depöt des cartes ete.. 1880.
	        
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