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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Die Ansegelung von Parä und die Wasserstrafse des Amazonenstromes, 
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Manaos bietet. für Schiffe bis zu 23 Fuß (7 m) Tiefgang stets genügend 
Wasser, und sind .Lootsen für die Reise immer zu haben. Selten gehen Segler 
hinauf, und sind dieselben dann aufs Schleppen angewiesen. Das Lootsengeld 
für. Dampfer hin und zurück beträgt ca 80 Lstrl.;. Schlepplohn für Segelschiffe 
für die einfache Fahrt ca 350 Lstrl. . 
Iquitos in Peru ist jeder Zeit für Schiffe bis zu 9 Fuß (2,7 m), und wenn 
der Flufs hoch steht, Januar bis März, für solche bis zu 23 Fuls (7 m) Tiefgang 
erreichbar, Lootsen sind in Par£ erhältlich. 
Pard, Dezember 1894. 
Aus dem neuesten 
Segelhandbuch für Atjeh (Atshin), 
Nord-Sumatra. . 
(Schlufe.) ; 
Segelanweisungen. ') 
Dampfer.. . , 
Ansegelung der Pässagen im Norden von Atjeh. Wenn man,‘ von 
Süden kommend, nach der Nord- oder Ostküste bestimmt ist, hat man bei der 
Ansegelung der Nordspitze von Sumatra die Wahl zwischen der Suratte- oder 
der Ceder-Passage. . . 
_ Nachts ist von der Benutzung der erstgenannten Passage immer abzurathen. 
Die Sicht ist in dieser, an der Nord- und Südseite durch hohes Land begrenzten 
Straße selbst bei hellem Mondschein sehr trügerisch. Allerdings wurde sie 
einzelne Male nachts von Kriegsschiffen der Station ‚des‘ nördlichen Sumatra 
befahren, aber die Kommandanten dieser Fahrzeuge hatten den Vortheil: großer 
Ortskenntnifßs. Der Weg durch die Suratte-Passage ist kürzer als der durch die 
Ceder-Passage. Die See ist in der erstgenannten Durchfahrt gewöhnlich ruhig, 
und den hohen, kurzen Wellenschlag der Stromkabbelungen trifft man erst, wenn 
man bereits aus der Strafse heraus ist. , 
Die Ceder-Passage hat dagegen den Vortheil, dafs sie viel bequemer‘ zu 
befahren ist, während der Umweg, den man, von Süden kommend, bei ihrer 
Benutzung macht, nicht viel mehr als eine Meile*) beträgt. Bei Tage ist für 
kurze, gut steuernde‘ Dampfer, die wenigstens 8 Meilen?) laufen, die Suratte- 
Passage zu empfehlen. Lange Schiffe‘ ziehen die Ceder-Passage vor, weil sie’ in 
der Suratte-Passage leichter als kurze Schiffe unter den Einflufs des Neerstromes 
gerathen, der dicht unter dem Inselchen Angkasa längs läuft. Dadurch kann: das 
Schiff nahe bei dem engen östlichen Ausgang dwars kommen und manörvriren 
müssen, was in der Enge verhängnifsvolle Folgen haben kann. ‘ 
Wenn man sich entschlossen hat, durch die Suratte-Passage zu gehen, 
steuert man, nachdem man Poeloe-Roesa an der Westküste dwars gepeilt hat, 
mit einem nördlichen Kurs auf die Königsspitze*) los. ‚Diese Ecke ist zuerst 
schwer zu unterscheiden von dem dahinter liegenden Lande der Inseln. Näher 
kommend, sieht man sie aber sich scharf und deutlich abheben. Die Königsspitze 
wird in kurzem Abstand passirt und der nördliche Kurs beibehalten, bis. die 
Deffnung zwischen der Insel Angkasa und dem Atjeh-Vorsprung gut gesehen und 
N0!205) gepeilt wird. Danach mufßs recht auf die Oefinung zu gehalten und 
danach getrachtet werden, durch das enge Mittelfahrwasser hindurch zu gehen. 
1) Diese Anweisungen gelten für das Fahrwasser grofser Schiffe. Wegen der Ansegelung der 
verschiedenen Plätze, Baien, Flüsse und wegen der Passagen zwischen den Riffen u. 8. w. ziehe 
man die bei der Küstenbeschreibung (hier nicht wiedergegeben. D. Red.) gegebenen Anweisungen 
zu Rathe, ) 
?%) -Die Meilen sind deutsche geographische Meilen. pm S 
* Bei der Fahrt des Schiffes ist „in der Wache“ zu ergänzen, D. Red. 
:) Koningspunt, Kings Point, D. Red. 
5) Alle Peilungen sind rechtweisend; - 
Ann. ad. Hryädr. etec., 1895, Heft I.
	        
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