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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Fahrt in den Bimbia-Fluls und Reise von Kamerun nach Togo und zurück. 
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Beim Passiren der an der Küste gelegenen Ortschaften Whyda, Grofs- 
Popo, Agweh, Klein-Popo, Porto Seguro, Bagida und Lome wurde festgestellt, 
daß die in diesen Annalen 1885, Heft III, Tafel 5, gegebenen Ansichten dieser 
Plätze nicht mehr ‚richtig sind. Auch die Vertonungen von Whyda, Grofs-Popo 
und Klein-Popo auf der englischen Admiralitäts-Karte No. 1860 (Tit. VI, No. 126) 
entsprechen nicht der Wirklichkeit, dagegen lassen sich Agweh, Porto: Seguro 
und Bagida nach den auf der angeführten Karte eingetragenen Vertonungen 
ausmachen. - Besonders Agweh, welches an seiner grolsen gelben Kirche mit 
viereckigem Thurm ohne Spitze weithin erkennbar ist. 
Tafel 7 enthält die von Bord der „Hyäne“ aufgenommenen Vertonungen 
von Whyda, Grofß- und Klein-Popo sowie Lome. 5 nn 
Im „Africa Pilot“, Part I, Chapt. XII, Seite 332, ist eine 200 Fufs höhe 
Bodenerhebung, von einigen Bäumen überragt, erwähnt, welche 6 Sm östlich von 
Grofs-Popo stehen und den Namen Pulloi oder Mount Palaver führen soll. 
Dieser Hügel, welcher an der gleichmälsigen, niedrigen Küste ‚sofort auffallen 
müßte, ist nicht vorhanden. Er ist auch nicht auf der englischen Karte No. 1860 
(Tit. VI, No. 128) eingetragen, 
Der Durchbruch der Lagune etwa 3 Sm westlich von. Whyda, wie obige 
Karte und der „Africa Pilot“ angiebt, wurde von Bord aus nicht gesehen. 
Da die im „Africa Pilot“, Part I, Chapt. XII, Seite 330 bis 332, gegebenen 
Beschreibungen viel zu allgemeiner Natur sind, um danach einen der Küsten- 
plätze auszumachen, es für den Seefahrer, der diese Küste besucht, aber ent- 
schieden wünschenswerth ist, sofort ausmachen zu können, welche Ansiedelung 
er sichtet, so gebe ich in Folgendem einige Merkmale. 
1. In Whyda liegen auf dem Westende drei grofse Negerhäuser in ziem- 
lich gleichen Abständen voneinander. Dieselben haben weit vorspringende 
Veranden mit Palmblattbedachung. Das eigentliche Hausdach ist ebenfalls aus 
Palmblättern hergestellt, in der Mitte sind jedoch einige Stücke Wellblech auf- 
gelegt. Etwa 300 m östlich dieser Häuser liegen fünf gleich grofse, mächtige 
graue Wellblechschuppen. Auf dem Ostende von Whyda steht innerhalb einer 
schwarzen Plankenumzäunung ein zweistöckiges Haus mit weit vorspringender 
Veranda. Haus und Veranda sind grau, Haus- wie Verandadach weifs gemalt. 
Auf dem Westende des Hauses steht ein Flaggenmast. Oestlich von diesem 
Hause befindet sich kein europäisches Haus mehr, nur noch ein großer, schwarz 
gestrichener Lagerschuppen. 
2. In der Mitte von Grofß-Popo liegt eine größere Palmengruppe, auf 
dem Westende derselben, etwas zurückstehend gegen die übrigen Häuser, liegt 
ein einstöckiges Haus mit rothem Hausdach, weißsem Verandadach und blauem 
Wandanstrich. Dasselbe ist durch diese französische Farbenzusammenstellung 
sofort ins Auge fallend. Vor dem Hause steht ein Flaggenmast mit französischer 
Flagge. Rechts von diesem Hause, mehr im Vordergrund, steht ein kleines 
weilses Haus auf weißen Pfeilern und mit weißem Wellblechdach zwischen zwei 
Flaggenmasten, an deren einem die Bremer Flagge, am anderen eine Hausflagge 
mit den Buchstaben E. K. geheilt war. ; 
3. Agweh ist, wie schon oben erwähnt, an der grofsen gelben Kirche 
mit viereckigem Thurm ohne Spitze erkennbar. 
4. Klein-Popo zeichnet sich durch seine bedeutende Ausdehnung vor den 
übrigen Küstenplätzen aus. Unverkennbar ist es durch Folgendes: Das west- 
lichste Haus ist das deutsche Hospital, ein grofser zweistöckiger Bau mit 
weißem Hausdach und weit vorspringendem weilsen Veraudadach. Das Gebäude 
selbst ist hellgrau. Auf dem Östende von Klein-Popo steht die katholische 
Missionskirche, ein grofses, zweistöckiges weißes Gebäude, das in der Mitte 
durch einen schlanken gothischen Thurm gekrönt wird. Der Thurm ist hell- 
grau gemalt. 
Das nächste Gebäude westlich der katholischen Kirche ist das Kaiserliche 
Zollamt, zweistöckig, auf jeder Seite mit einem kleinen viereckigen Anbau, Das 
Zollhaus ist das einzige Gebäude in Klein-Popo mit rothem Dach; die Dächer 
der erwähnten Anbaue sind jedoch weifs, und ist hierdurch dieses Gebäude 
besonders auffallend. 
5. Ueber Porto Seguro und Bagida geben die Vertonungen auf der Karte 
'Tit. VI, No. 156, Auskunft.
	        
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