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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Untersuchungen über‘ Sichtweite und Helligkeit der Schiffspositions-Laternen. 
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Ergebnisse und Schlufsfolgerungen aus den Beobachtungen 
bezw. Untersuchungen, 
A, Ungefärbtes Licht, 
l. Beziehung zwischen Sichtweite und Helligkeit. 
Eine Diskussion der in den Tabellen des Berichtes der Kommission ent- 
haltenen Original-Beobachtungen führte zu den folgenden Ergebnissen: 
Uebereinstimmung der Resultate mit dem Lichtemissionsgesetze. Aus 
Jliesen Berechnungen geht zunächst hervor, dafs die Sichtweite einer Laterne 
innerhalb der Entfernungen, wie sie hier in Betracht kommen, bei 
sehr durchsichtiger Luft, wie bei Regenwetter, ohne Anwendung von 
Linsen und mit Anwendung von Linsen in der That immer proportional 
ist der Quadratwurzel aus der von der Laterne ausgestrahlten Licht- 
intensität. Die Abweichungen zwischen den berechneten und beobachteten 
Werthen sind bei sichtigem Wetter nicht gröfser als der Fehler der jedesmaligen 
Bestimmung der Entfernung der Beobachter von der Lichtquelle, Dafs bei dem 
starken Regenwetter am 1. November etwas größere Abweichungen vorkommen, 
ist lediglich dem Umstande zuzuschreiben, dafs bei Regenwetter die Durch- 
sichtigkeit der Luft je nach der Stärke des Regens gröfseren Schwankungen aus- 
gesetzt ist. — Der Faktor, mit welchem die Quadratwurzel aus der Helligkeits- 
zahl zu multipliciren ist, um die Sichtweite zu erhalten, ist natürlich, wie auch 
aus den Einzelbeobachtungen auf der Elbe hervorgeht, einerseits abhängig von 
der Durchsichtigkeit der Luft und andererseits abhängig von der Schärfe der 
Augen der Beobachter und daher als veränderlich anzusehen. 
Sichtweite der Lichteinheit. Aus den vorliegenden Beobachtungen hat 
sich ergeben, dafs ein Licht von einer Kerzenstärke (Hefner-Licht) Helligkeit 
zu sehen ist: 
Bei völliger Dunkelheit, aber sehr durchsichtiger Luft . . . 
Bei völliger Dunkelheit, aber Regenwetter . . . . + + 4 
Es würde demnach erforderlich sein: 
Für eine Sichtweite von “Bei sehr sichtiger Luft Bei regnerischer Luft 
———— A NDR EEE, ————>——— N, 
1Sm. +... . + 06 Hefner-Licht 1,1 Hefner-Licht, 
25m. . 1. 2,3 % 4,5 » 
35m. . 52 » 10,2 ® 
{Sm. a2 » 18,1 % 
55m. a4 v 28,2 . 
85m . 20,7 X 39,9 
Berücksichtigung von Nebenumständen, Transparenz der Luft u. s. w. 
Handelt es sich nun darum, für die Praxis Bedingungen festzustellen, die eine 
Laterne in Bezug auf ihre Lichtstärke erfüllen mufs, damit sie bei guter Durch- 
sichtigkeit der Luft für normale Augen in einer bestimmten Entfernung gut wahr- 
nehmbar ist, so wird man nicht ohne Weiteres die gefundenen Helligkeitszahlen 
für sehr sichtige Luft als minimale Grenzen der Forderung festsetzen dürfen. Es 
wird vielmehr zu berücksichtigen sein, dal im Schiffahrtsbetriebe auf See 
es nicht möglich sein wird, Laterne und Lampe stets in einem solchen 
besten Zustande zu erhalten, in welchem sie sich bei der Prüfung 
befinden, und wie die Laternen auch bei den angestellten Beob- 
achtungen waren; . 
ein Licht, von dessen Anwesenheit und Richtung man keine Kenntnifs 
hat, erst jedesmal entdeckt werden soll, während man bei den vor- 
liegenden Versuchen genau wufste, wo sich das Licht befand; 
die Gefahr des Zusammenstofses, gegen welche die Positionslichter 
schützen sollen, um so mehr wächst, als die Luft unsichtiger wird. 
)_ 
Zu stellende Anforderungen bezüglich der Helligkeit der Laternen. Dem- 
nach wird die Anforderung, .dafs als normale Helligkeitsgrenze bei der Prüfung 
einer Schiffs-Positionslaterne etwa das Mittel aus den gefundenen Helligkeits-
	        
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