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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1895, 
den kurzen gelaufenen Distanzen sowie bei den häufigen Kursänderungen unter 
der Küste nicht mit genügender Sicherheit festzustellen. In Swakop-Mund setzt 
der Strom bei steigendem Wasser nördlich, bei fallendem südlich. 
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D, Walfisch-Bai — Kapstadt. 
li. Kurse und Küste. Am 31. Januar 8'a wurde Anker gelichtet. 
Nachdem genügend von der Küste freigesteuert worden war, wurde um 11% 
SSW'/aW gesteuert, bei Nacht etwas von der Küste abgehalten, um Hoham 
Bird Island gut frei zu haben und mit Hellwerden Hottentotten-Bai angesteuert. 
Die Bucht ist klein, Hottentotten Point markirt sich nicht besonders gut als 
dunkle Insel gegen die gelben Sanddünen von beträchtlicher Höhe. Gut markirt 
sich dagegen Saddle Hill mit zwei Spitzen nördlich von Hottentotten-Bai; auch 
das Riff südlich von Hottentotten Point kann man bei der Ansteuerung von 
Westen her gut erkennen. 
Das Schiff ankerte um 2" auf dem in der Segelanweisung angegebenen 
Ankerplatz Hottentotten Point NWzW, 1 Sm ab auf 8m Wasser. Die Bucht 
bietet einen fast gegen alle Winde geschützten Ankerplatz. Unterhalb Hotten- 
totten Point befindet sich am Lande ein Pfahl, in der Nähe desselben kann auch 
ein kleines Boot in vollkommen ruhigem Wasser landen. 
Am 2, Februar 10°a Anker gelichtet. Kurs bis Mittag des 3. SWzS, 
in Erwartung südwestlicher Winde, um nachher Segel führen zu können. Da 
der Wind aber immer südlicher wurde, so dafs südöstlicher Wind wahrscheinlich 
schien, wurde von 12* den 3. ab Süden und von 4* desselben Tages SzO, von 
2» den 4. ab S'2W gesteuert. Der Wind blieb indessen Süd bis SSW, so dal 
von den Segeln kein Gebrauch gemacht werden konnte. Am Morgen des 5. 
mit Hellwerden kam Land in Sicht. Der Tafel-Berg war auf die Entfernung 
von 35 Sm deutlich zu erkennen. Um 9*a wurde in der Tafel-Bai geankert, 
2. Wind, Wetter, Strom. Der Wind war bis zum Verlassen der 
Walfisch-Bai nördlich, wechselte zwischen NE bis NW, Stärke 1 bis 2, unter- 
brochen von Stillen. Sodann wehte er die übrige Zeit aus dem Südwestqua- 
dranten anfänglich Stärke 1 bis 2, am Mittag des 4. bis zu Stärke 6 aus Süd — 
SSW auffrischend. Beim Einlaufen in die Tafel-Bai flaute der Wind bis zur 
Stille ab, und setzten darauf mehrere heftige Böen aus SSE, Stärke 6 bis 7, ein. 
Der Seegang war dem Wind entsprechend, die Dünung lief mälsig stark 
aus SW. Die Temperatur schwankte zwischen 15° und 25° C, hielt sich jedoch 
meistens auf 19 bis 20°, 
Der Strom setzte zwischen Walfisch-Bai und Hottentotten Point süd- 
westlich 0,4 bis 0,5 Sm die Stunde. In der Segelanweisung ist für diese Gegend 
nordwestlicher Strom 1 bis 1,5 Sm angegeben. 
Zwischen Hottentotten Point und Kapstadt setzte der Strom westlich bis 
nordwestlich 0,5 Sm die Stunde, 
Querab von der Insel D’Ilhoe wurde für die Dauer von drei Stunden 
eine braune Verfärbung des Wassers bemerkt. 
Bemerkungen über Port Natal, Südost-Afrika. 
Durch Herrn J, Kieselbach, Besichtiger für den „Germanischen Lloyd“ 
in Port Natal, erhielt die Direktion der Seewarte einen Auszug aus dem Bericht 
des „Natal Harbour Board“, der neuere Angaben über die Tiefenverhältnisse 
auf der dortigen Barre enthält. Die im Jahrgang 1891 dieser Annalen‘) ver- 
öffentlichten, derselben Quelle entstammenden Angaben werden dadurch in 
wünschenswerther Weise vervollständigt. 
I) Daselbst Seite 24.
	        
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