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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Versuche über das Glätten der See durch Seifenwasser. 
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hatte. Es wehte zu der Zeit NE in Stärke 8 und lief eine kurze, steile und 
überkröpfende See. Infolge des an der Fockrüst über Bord gehängten Oelsacks 
bildete sich eine verhältnifsmäfßig ruhige Wasserfläche am Achterschiff, welche 
sich allmählich. bis zum‘ Schleppdampfer ‚erstreckte, so dafs der Kutter. ziemlich 
bequem und ohne Wasser zu nehmen die verschiedenen Wege hin und zurück 
machen konnte. 
- 3. Bericht des Kommandos $S. M. 8. „Arcona‘; 
Es hat. sich keine Gelegenheit zu. Versuchen geboten. 
4. Bericht des. Kommandos 8. M. 8. „Marie“. 
Bei Gelegenheit von Zeug- und Hängemattswäschen wurden Versuche mit 
Seifenwasser zum Glätten der See angestellt, jedoch ist eine Wirkung in 
Bezug auf Beruhigung der Wellen nicht bemerkt worden. 
5. Bericht des Kommandos der Kreuzer-Division. 
. p. p. Die gesammelten Erfahrungen führen‘ zu. dem Ergebnifk, dafs Seifen- 
wasser keinen geeigneten Ersatz für Oel bietet. a. 
„6. Bericht des Kommandos $S. M. S. „Falke.“ 2. 0 
Da S. M. S. „Falke“ während des gröfsten Theils des verflossenen Jahres 
in den samoanischen Gewässern stationirt war, bot sich nur zweimal Gelegenheit, 
Versuche vorzunehmen, und zwar einmal am 14. Oktober 1894 während der 
Reise von Apia nach Sydney in ungefähr 15° 25’ S-Br und 175° 40’ W-L und 
dann am 3. Januar 1895, nördlich von der Insel Upolu in ungefähr 12° 20’ S-Br 
und 171° 20‘ W-Lg. Bei beiden Versuchen lielßs man das Seifenwasser, wie in 
der Anleitung vorgeschrieben, aus Blechbüchsen austreten; zu den Lösungen 
wurde destillirtes Wasser verwendet. B 
; Bei dem ersten Versuch wurde an den beiden vordersten Schwalben- 
nestern je ‘eine Blechbüchse , mit einer dreiprocentigen Lösung von weifser 
Stangenseife ca 1'm über Wasser aufgehängt. Die Austrittsmenge betrug 1,51 
in der Stunde, die Stärke des Windes 5, des Seegangs 3, die Temperatur des 
Wassers + 25,8. ‘Das Schiff‘ dampfte‘ recht gegen .Wind und See, an. Irgend 
welcher Erfolg war nicht zu beobachten, auch dann nicht, als die Austrittsmenge 
des Seifenwassers auf das Doppelte erhöht wurde.. ' ; ; 
Bei dem zweiten Versuch lag das Schiff bei, der Wind war ENE, Stärke 
5° bis‘ 7 (etwa 10 Strich von‘ St B-Seite ein), der Seegang (aus der Wind- 
richtung) Stärke 6 (ungefähr 2,5 ‘bis 3 m hohe Wellen), die Temperatur 
des Wassers + 28,5°. Es ‚wurden luvwärts an einer Leine vier Blechbüchsen 
mit einer‘ vierprocentigen Lösung‘ von‘ weißer Stangenseife aufgehängt; die 
Austrittsmenge jeder Büchse betrug 11 in der Stunde, Da ‚das Schiff bis zu 30° 
nach beiden Seiten schlingerte, mufsten die Büchsen ungefähr 2 m über‘ Wasser 
aufgehängt werden, damit dieselben beim Ueberholen nicht in die See eingetaucht 
wurden. Infolgedessen . wurde ein Theil des Seifenwassers durch den heftigen 
Wind gegen die Bordwand geweht.‘ ©‘ ; ; ; 
.. Eine glättende Wirkung des Seifenwassers auf‘ die See konnte auch bei 
diesem Versuch nicht. wahrgenoinmen werden: ‘ DL ; ; 
Darauf wurden die‘ vier Büchsen auf die beiden Ausgüsse und Speigatten 
vertheilt und gleichzeitig ‘die Austrittsmengen auf je 2,51 vermehrt; auch hier 
zeigte sich kein nennenswerther Erfolg.‘ 0°)" \ 
‘* Unmittelbar darauf‘ wurde zum Vergleich‘ ein‘ Versuch mit Oel vorge- 
nommen — Twist‘ mit‘ gebrauchtem  Maschinenschmieröl‘ getränkt. — Unter 
denselben Verhältnissen‘ von Wind’ und‘ Seegang wie vorher, zeigte Sich alsbald 
eine lange, ungefähr 2 m breite, glatte Stelle auf dem Wasser, an welcher sich 
die Seen brachen.‘ "U
	        
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