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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Ann. d. Hydr. ete., XXIN. Jahrg. (1895), Heft-V. 
‘31 
Von Valparaiso nach Puerto Montt. 
Aus dem Reisebericht S. M. S. „Marie“, Kommandant Korv.-Kapt. Freiherr VON LYNCKER. 
S. M, S. „Marie“ verließ am 22. Januar 1894, 8'a den Hafen von 
Valparaiso,. um die Reise nach Puerto Montt anzutreten. . . . 
#'-". Die: Höhe ‘von. Ancud wurde am‘ 26. Januar,  12*.30” a.” erreicht; doch 
konnte: ‘die: Einfahrt. in den Hafen nicht. ausgemacht. werden,...da das. Feuer 
Corona Head nicht in Sicht kam und das Land des tiefliegenden Nebels wegen 
eine sichere .Positionsbestimmung „nicht gestattete. Es wurde ‚daher mit lang- 
samer Fahrt noch einmal der entgegengesetzte Kurs bis 2a gesteuert. Um 
4" a wurde die Küste ” vön Chiloe‘ gesichtet, "der Kurs :auf Huechucucui Head 
gesetzt und. dieser so lange gesteuert, bis Farallon Grande Island N0*/40 peilte. 
Von hier aus mufste der Kurs S0z0%40 mw frei von Huapacho Point und 
Corona Head führen, jedoch wurde so viel südlich setzender Strom gefunden, 
daß das: Schiff auf‘ 3 Sm 'abgelaufener Distanz schon 1,2 Sm Süd- gesetzt war 
and der Leuchtthurm von Corona Head im Huapacho Point verschwand. 
Des Nachts ist dies ein sehr guter Anhalt für einsteuernde Schiffe, denn 
sobald das Feuer zu verschwinden droht, ist das ein Zeichen, dafs das Schiff zu 
südlich steht. Erst nachdem eine‘ Zeit: hindurch mw. Ost gesteuert worden, 
konnte Corona Head frei passirt werden. Zu bemerken bleibt hier noch, dafs 
einsteuernd sich von. Corona Head aus weit nach West Brandung zu. erstrecken 
scheint. Dieses beruhte jedoch, wie sich später herausstellte, ; auf Täuschung; 
bei Corona Head selbst ist von ‘einer nach West stehenden Brandung nichts 
mehr zu sehen. Ra vn ma m ; 
w S. M. S. „Marie“ ankerte :7*. 20” a O0SO von Chaicura Point auf 12 m 
asser. 
Auf der Reise nach Ancud wurde das Feuer von Quiriquina, ; welches 
15 Sm. sichtbar sein. soll, bereits bei_19,5 Sm, dasjenige: von St. Maria, ' welches 
22 Sm Sichtweite haben soll, schon bei 26 Sm Abstand gesehen. *.: 
Die auf der Nuiüez- und San Antonio-Bank liegenden Tonnen sind grofse, 
eiserne, anscheinend schwarz gestrichene Fafstonhen.; Gleich nach dem Ankern 
wurde der Kutter an Land geschickt, um den Lootsen für Puerto Montt abzuholen. 
Als erfahrenster Lootse für ‚die Kanäle bei Chiloe gilt ein Deutscher, 
Namens Jürgens, welcher. jedoch nicht zu. haben war, da er kontraktlich für 
alle regelmäfsig nach Puerto Montt gehenden Dampfer verpflichtet ist und einen 
solchen gerade erwartete, en ; 
Es wurde. daher der Lootse Schwart, welcher früher bereits S. M. 5. 
„Sophie“ hier gelootst hatte, an Bord. genommen. ; | . 
Das Schiff verliefs um 10 Uhr. Ancud und steuerte, die englische Bank am 
St. B. lassend, in die Chacao Narrows. a 
Bemerkenswerth in diesen Narrows sind die starken Stromkabbelungen, 
auf tiefem Wasser, welche das Steuern erschweren. Gröfsere Schiffe sollen stets 
nördlich von Topaze Rock (welcher nach Aussage des Lootsen, wie auch schon 
in den „Nachrichten: für- Seefahrer“: vom: Jahre 1892, No. 204, erwähnt, mit dem 
Guillermo Rock‘ zusammenhängt): passiren. Die .auf Guillermo: Rock‘ liegende 
Tonne war.:auf Position und gut zu sehen.‘ + u . 
...- Die ‘den südlichen Eingang in den: Lagartija Channel kennzeichnende Boje 
ist durch: das chilenische Vermessungsfahrzeug „Pilcomayo“ :vor. Kurzem ausgelegt 
worden. . Dieselbe. ist eine‘ schwarze :abgestumpfte . Kegeltonne: welche als Topp- 
zeichen /einen - weifsen  Korbeylinder ‚trägt... 5“ 
„Der „Pilcomayo“ ‘hat. .auf der. Middle-Bank ferner eine rothe: Fafstonne 
ausgelegt; jedoch scheint letztere nach den ‚von. Bord aus. angestellten Beob- 
achtungen‘ nicht richtig, sondern zu weit östlich zu liegen. 
Ann. a. Hydr. etc... 1895. Hof V.
	        
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