124 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1895.
24,2° C — (Observationen konnten des bezogenen Himmels wegen nicht erhalten
werden) deutlich anzeigte, dafs der Kuro Shiwo nicht lief, wurde von 3*a ab
der Kurs nördlicher, auf Vries Island, abgesetzt, welche Insel um 5* morgens
am 22; September recht voraus in Sicht kam.
Kreuzfahrten bei den Samoa-Inseln.
J. Aus dem Reisebericht S. M. S. „Falke“, Kommandant Korv,-Kapt. Graf HEINRICH MOLTKE.
2. Aus dem Reisebericht S. M. S. „Bussard“, Kommandant Korv.-Kapt. SCHEDER.
i. Am 20. Juli 1894 12" 45” p verliels S. M. S. „Falke“ den Hafen von
Apia und dampfte an der Nordküste von Upolu westwärts. Nach dem Passiren
Jer Falulii-Huk (Karte Tit. XII, No. 162) kamen die Inseln Apolima, Manono
und der Berg von 550 Fuß (1683 m) auf der Südspitze von Savali in Sicht.
Wie in der Segelanweisung auch angegeben, erscheint dieser Berg scharf
abgegrenzt wie eine Insel, so dafs man leicht in Versuchung kommt, denselben
für Apolima und das letztere für Manono zu halten. Erst auf ca 16 Sm kommt
das niedrige Land, welches die Verbindung mit dem Festlande herstellt, in Sicht.
Um 5" p wurde die Enge zwischen Apolima und der Südspitze von Savali passirt
and von da ab mit südöstlichem Kurse an der Südküste von Upolu entlang-
gesteuert.
Oestlich von Manono liegt noch eine kleine Insel, etwa !/a Sm 0zS von
Manono entfernt. Bei Dunkelwerden wurde mit SOzS von der Küste abgehalten.
Um 1r 30” a wurde mit Nordnordwestkurs wieder auf die Küste zugehalten.
Bei Tagesanbruch kam die Küste bei Samatua in Sicht, und es wurde
jetzt mit ca 1 Sm Abstand westlich an der Küste entlang gesteuert. Mit 50m
Leine wurde kein Grund gefunden. Bei dem Dorfe Falilati wurden Befestigungen
der Eingeborenen wahrgenommen. Bei Falilati, wo nach der Karte das Riff
wieder anfängt, wurde wieder von Land abgehalten. Das Riff scheint sich an
dieser Stelle weiter seewärts zu erstrecken, denn es wurde auf ca 0,8 Sm vom
Riff entfernt noch Grund gesehen ca 8 bis 10 m.
Bemerkungen über die Einsegelung nach Mulifanua. Nach
{früheren Vermessungen soll beim KEinsteuern die Sameaberg-Bake mit einem
Arbeiterhaus Sz01!40 mw. in Linie gehalten werden. Das Arbeiterhaus ist
jedoch vor ca 3 Monaten abgebrochen und an Stelle dessen auf halber Höhe
des Berges eine weiße Bake errichtet worden. Diese Bake ist schon auf eine
Entfernung von 10 Sm gut zu sehen. Die Sameaberg-Bake besteht aus einer
Stange, an welcher ein Rechteck aus Wellblechstreifen, roth-weißs-roth gestreift,
angebracht ist; bei Annäherung eines Schiffes wird am Topp die deutsche Flagge
geheilt. Beide Baken in Linie Sz0*/20 mw. führen auf den Ankerplatz. Große
Schiffe ankern am besten, wenn die äufserste Ecke des Ostriffes querab ist,
etwas westlich der Einsegelungslinie auf 22 bis 28 m. Hier können sie frei vor
einem Anker schwoien. Die Einsegelungslinie führt über eine 12 m-Stelle, die
etwa 2 Sm NNW mw. von der Faktorei entfernt liegt.
Bemerkungen über die Einsegelung nach Mataatu. ‚Der Hafen
ist leicht an einem schwarzen Fleck, der sich von dem weifsen Strande scharf
abhebt und in der Karte mit „Landing place“ bezeichnet ist, zu erkennen; links
davon befindet sich ein weißes Haus mit Blechdach, rechts eine weiße Kirche.
Mit mw. Südostkurs auf diesen schwarzen Fleck zugehalten, kommt man über
nicht weniger wie 9m Wasser; es ist jedoch rathsam, den Kurs nicht südlicher
als SO zu setzen, da an der Ostseite der Bucht flacheres Wasser zu sein scheint.
Die deutsche Faktorei liegt ungefähr dort, wo auf der Karte „boats-opening‘“
angegeben ist. Bei Annäherung von Schiffen wird auf der Faktorei die deutsche
Flagge geheifst.
S. M. S. „Falke“ fand auf 20 m Wasser (feiner grauer Sand) guten Anker-
platz. Man kann jedoch so weit in den Hafen hineingehen, dafs sämmtliche
Huks, die man an der Westseite des Hafens sieht, in Eins kommen. Der Hafen
ist gegen südliche Winde geschützt, es war auch nur geringe Dünung zu be-