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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Datum 
1894 
A 
Septbr. 23 
Stunde 
DEN 
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Joh 
Von Honolulu nach Yokohama, 
Schiffsort 
Baro- 
neter 
mm 
‘ Ther- | 
mometer 
* 
Wind 
Richtung |Stärke 
tewöl- 
Kung 
761,2 
NzE 
Sm 
31° 38‘ N-Br 
147° 32' O-Lg 
761,9 | 25,0 
761,8 | 
762,4 | 25,2 
763,6 | 26,0 | 
NzE 
NzE 
NNE 
5—6 | 
5—6 ] 
5—6 } 
5—6 | 4 
nn 
81° 47‘ N-Br 
46° 49' O-Lg 
31° 48‘ N-Br 
145° 58! O-Lg 
© 
© 
NNE 
Wetter 
e (q) 
c (q) 
ce (qg) 
< (9) 
| c@ 
1238 
2. Als auf 173° W-Lg am Morgen des 11. September 1894 der Nordost- 
passat soweit abgeflaut war, dafs derselbe die Schiffsgeschwindigkeit nur wenig ver- 
mehrte, und nach der Windkarte für längere Zeit nur sehr achterlicher Wind zu 
erwarten war, welcher bei der Fahrt unter Dampf gleichfalls wenig Nutzen 
gebracht hätte, entschlofs ich mich, den Weg im gröfsten Kreise zu nehmen, 
zumal ich nach der Windkarte und nach den Segelanweisungen hoffen durfte, in 
diesem günstigeren Wind anzutreffen. 
Das Wetter war in der Nähe der Sandwichs-Inseln unbeständig und 
regnerisch, der Wind hin- und hergehend zwischen NE und NW. Nachdem der 
Einfluß des Landes aufgehört hatte, ging der Wind auf NNE und NE, in 
Stärke 5 bis 3, bis zum Morgen des 11. September anhaltend. Dann wurde der 
Wind ESE und war in den darauffolgenden Tagen, sowohl was Richtung und 
Stärke anbetrifft, sehr veränderlich. Südöstliche Winde lösten sich mit nord- 
westlichen, nordöstlichen und östlichen Winden ab. Die südöstlichen Winde 
waren die stärksten, 5 bis 6, und brachten viele Regen- und Gewitterböen mit 
sich, in denen der Wind bis Stärke 8 auffrischte; auch die östlichen Winde 
waren böig. Die angeführten Richtungen der Böen ermöglichten es, letztere 
durch die Segel für den Fortgang der Reise auszunutzen, was, soweit irgend 
möglich, geschehen ist. 
Am 18. September vormittags flaute der frische böige Südwind schnell ab 
und ging durch West auf WNW, Stärke 1; bald darauf trat völlige Stille ein. 
Das Barometer, welches bis dahin einen hohen Stand (767,0 bis 768,0 mm) mit 
regelmäfsigen Tagesschwankungen gezeigt hatte, begann am 19. September lang- 
sam zu fallen. Während des 19. September wehten leichte westliche Winde, die 
im Laufe des 20. in SW sich festigten. Das Barometer fiel langsam weiter 
(758,2), der Wind frischte in häufigen Regenböen bis Stärke 7 auf und wehte 
am Nachmittage des 20. in den Böen mit Stärke 9, während ein ganz aufser- 
ordentlich starker, mehrere Stunden anhaltender Regen niederströmte, 
Abends 10 Uhr flaute der Wind bis Stärke 6 ab und ging über West auf 
NW, das Barometer stieg %/10. Des starken Regens wegen hatte keine hohe See 
aufkommen können, es lief nur eine mittelhohe westliche Dünung. Am 
21. September ging der Wind auf NNE und wehte aus dieser Richtung allmählich 
bis Stärke 7 auffrischend bis zum Schlusse der Reise. Das Barometer behielt 
dabei seinen niedrigen Stand von 757 bis 758 mm bei. 
Vor und nach dem stärksten Wehen wurden hohe Cirri (Lämmerwölkchen) 
beobachtet, und zeigten die Sonnen-Auf- und -Untergänge kupferrothe Farbe, 
Erscheinungen, die nach dem „China Sea Pilot“ vor einem Taifun auftreten. 
Nimmt man dazu das Fallen des Barometers und die Drehung des Windes, so 
ist es meines Erachtens nicht unmöglich, dafs das Schiff sich am Rande eines 
nach NE ziehenden Taifuns befunden hat und zwar in den beiden hinter dem 
Centrum gelegenen Quadranten. 
Der Strom setzte im Allgemeinen während der Ueberfahrt schwach in 
westlicher Richtung. Mit Rücksicht auf den zu erwartenden Kuro Shiwo war 
der gröfste Kreis auf einen Punkt ca 60 Sm südlich von Mela Head abgesetzt 
worden. Durch die Observationen wurde aber festgestellt, dafs bis zum Mittag 
des 21. September kein Kuro Shiwo vorhanden gewesen war, und als in der 
Nacht vom 21. zum 22. September die niedrige Temperatur des Wassers —
	        
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