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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

120 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1895. 
über das Kattegat nach Pommern und von hier längs der Küste nach Polen, und 
endlich schritt am 25. bis 28. das intensivste Minimum des Monats, mit einer 
Tiefe unter 740 mm, vom Norwegischen Meer über Südschweden nach der süd- 
lichen Ostsee und von hier nach dem Finnischen Busen. Die letzteren Minima 
beherrschten zeitweise fast ganz Centraleuropa und hatten, zumal das letzte, starkes 
Auffrischen der Winde im Gefolge. 
Da die Minima zumal die östlichen Gebiete der Küste berührten, so er- 
[olgten hier fast tägliche Niederschläge, während der Westen am 10. bis 22. 
wesentlich ohne Niederschläge verblieb, und hier am 14. bis 16. sowie am 22. 
vielfach heiteres Wetter eintrat. In den Monatssummen weisen entsprechend 
die östlichen Theile der Küste weit erheblichere Niederschlagsmengen als der 
Westen auf. 
Stürmische Winde traten am 16. mehrfach an der östlichen Ostsee aus 
NE, Stärke 8 bis 9, sowie mehrfach an der ganzen Küste am 26. aus SW-— West, 
Stärke 8 bis 9, auf. 
Die Morgentemperaturen zeigten an der Küste im Allgemeinen bis zum 
3. nur wenig Aenderung, sodann ein Fallen bis zum 11. mit nachfolgendem 
Steigen bis zum 21. und in der letzten Woche wieder geringe Aenderungen; 
dieser Gang wurde unterbrochen, zumal durch vorübergehende besonders starke 
Temperaturerniedrigung am 5. und 18. an der östlichen, am 8. an der mittleren 
Ostsee und am 24. auf dem Gebiet zwischen Elbe- und Oder-Mündung. Die 
gröfsten Temperaturänderungen in 24 Stunden von einem Morgen zum anderen 
iraten ein in Wustrow vom 7. zum 8. (— 12,8°) und 8. zum 9. (+ 12,4°), in 
Swinemünde vom 7. bis 9. (— 10,8° und +- 16,5°), in Neufahrwasser vom 17. bis 
19. (— 11,2° und +11,3°) und in Memel vom 18. zum 19. (+ 19,3°). 
In den Monatswerthen zeigen Luftdruck und Niederschlagsmengen, ver- 
zlichen mit den Mittelwerthen, einen Gegensatz zwischen Osten und Westen, der 
in der besprochenen Geschichte der Wetterlage des Monats seine Erklärung findet. 
Der Luftdruck war im Westen zu hoch, der Niederschlag zu gering — Verhält- 
nisse, die sich nach Osten hin zunächst abschwächen, weiterhin umkehren mufsten. 
Die Temperatur lag an der Küste um 4° bis 6° unter den normalen Werthen, im 
Binnenlande aber, nach den oben mitgetheilten Zahlen zu schliefsen, noch erheblich 
üefer. Dem seltenen Vorkommen stürmischer Winde entsprechend, fielen die 
registrirten Windgeschwindigkeiten zu klein aus. 
Auf den meisten Stationen der Tabelle überwogen die Nordostwinde an 
Häufigkeit ihres Auftretens. 
Berichtigungen. 
Heft I d. J., Seite 1: Fig. C steht auf dem Kopfe. 
Heft II, Seite 75, unter Notizen, Zeile 5 und 7, lies: mittlere Kapkolonie-Zeit statt Kapstadt-Zeit, 
Gedruckt und in Vertrieb bei E. S. Mittler & Sohn 
Königliche Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei 
Berlin SW, Kochstralse 68-—70.
	        
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