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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Eine Umsegelung der Insel Neu-Hannover. 
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Zwei kleine Inseln, die erste am Südende von Ene Ost ca 1 Sm abpeilend, Liegen 
in der Richtung NNW'!/2W—58S8S0'40 voneinander. Von Kap Schrader auf die 
östliche Insel zu ist die Passage frei von Gefahren. Die grofse Insel Bateo 
liegt östlich von ihnen; südöstlich von Bateo liegt die Insel Unius, auf welche 
man, von Ene kommend, zuhält, um dann in die zwischen Bateo und Unius 
durchführende Passage zu gelangen, welche ca '/a Sm breit ganz rein direkt in 
die Byron-Strafse führt. In dieser Passage peilt man die Westecke von Bateo 
und Kap Schrader in Linie NW mw., die Ostecke von Unius S0'40 mw. 
Bemerkungen: zu der Beschreibung der Küste von Annam. 
(Beiheft II des Jahrgangs 1894 der Annalen.) 
Von Kapt. P. DUHME, Führer des Dampfers‘ „Taicheong“. 
Zu der mir von der Direktion der Seewarte zugestellten Beschreibung 
der Küste von Annam, die ich im Uebrigen als sehr ausführlich und richtig 
befunden habe, möchte ich folgende kurze Bemerkungen machen. 
Zu Seite 1; Die Sanddünen an der Küste machen sich nicht nur im 
Norden, sondern auch im Süden von Kap Padaran bemerkbar und erstrecken 
sich ganz bis Kap Tiwan. Ferner ist es nach meiner Ansicht nicht richtig, dafs 
der Südwestmonsun nur selten über das falsche Kap Varella hinausgeht. Die 
Behauptung scheint daher zu rühren, dafs nördlich von dem genannten Kap der 
Südwestmonsun häufiger durch Landbriesen unterbrochen wird. Dies geschieht 
jedoch nur bis zu einem gewissen Abstand vom Lande; weiter ab weht der 
Südwestmonsun ohne Unterbrechung ganz die China-See hinauf. Während meiner 
mehrjährigen Fahrt in den chinesischen Gewässern ist mir aufgefallen, dafs der 
Südwestmonsun nicht in jedem Jahre mit der gleichen Stärke auftritt, was auch 
auf die Häufigkeit der Taifune Einflufs zu haben scheint. Alte Schiffsführer 
hörte ich oftmals sagen: Starker Monsun, wenig Taifun. 
Zu Seite 2: Man kann nicht. behaupten, dafs das Kap Padaran die Grenze 
des Südwestmonsuns bildet, wohl aber weht der Letztere in der Nähe des Kaps 
kräftiger als nördlich und auch südlich davon. 
Von der Signalstation beim Feuerthurm auf Kap Padaran werden passirenden 
Schiffen, welche ihre Nationalflagge und ihr Unterscheidungssignal zeigen, ohne 
Weiteres die von Hongkong zuletzt telegraphisch übermittelten Wetterberichte 
sowie Mittheilungen über Annäherung von Depressionen etc. signalisirt. Die 
Zahlen für Barometerstand werden in englischen Zollen gegeben, genau 8o, wie 
die meteorologischen Beobachtungen in Hongkong in den dortigen Zeitungen 
bekannt gemacht werden. 
Zu Seite 4: Die Tonnen auf der Britto-Bank sind auch jetzt nicht vor- 
handen; das Befestigen derselben Scheint dort sehr schwierig zu sein. ; 
Fischerstaken trifft man ganz längs der Küste zwischen Kap Logan und 
Kap Tiwan vielfach an, 
Im Anschlufs möchte ich noch über eine praktische Dampferroute gegen 
den Nordostmonsun längs der Küste von Annam nach eigener Erfahrung einige 
Winke geben: 
Es ist sehr vortheilhaft, wenn man 8o dicht wie möglich unter Land auf- 
geht, jedesmal etwas in die Buchten hineinsteuert und alle abliegenden Inseln, 
welche eine sichere innere Passage haben, an St. B. liegen läfst. Man merkt 
hier fast keinen Strom, nur Ebbe und Fluthstrom, und ist der Wind gewöhnlich 
schwächer als wie draußen und die See bedeutend schlichter. Diese Unterland- 
route verfolgt man am besten bis eben südlich von Pulo Gambir, steuert dann 
mit NNO!/20-Kurs nach den Paracel-Inseln hinüber, um den südlichen Strom 
möglichst schnell zu schneiden. Ist man auf 111° O-Lg angelangt, so kann man 
wieder nördlicher halten, um das Nord-Riff der Paracels gut frei zu passiren, 
Hierselbst macht sich fast gar kein südlich setzender Strom bemerkbar. Wenn 
man nach Hongkong bestimmt ist, thut man gut, nach dem Passiren vom Nord-
	        
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