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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

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‚Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1894, 
Die Beobachtungen des Herrn Navigationslehrers Skalweit konnten nicht 
so regelmäfsig und umfangreich wie in früheren Jahren ausgeführt werden, da 
Herr Skalweit im Laufe des Berichtsjahres von einem schweren Augenleiden 
heimgesucht wurde, welches ihm die gröfste Schonung der Augen auferlegte. 
Wustrow. Die Herren Navigationslehrer Brandes und Reimer haben 
ungefähr jeden zweiten Tag die Deklination beobachtet, und zwar meist ab- 
wechselnd in den frühen Vormittags- und Nachmittagsstunden. Nachfolgend sind 
die Mittelwerthe für jeden Monat gegeben, und zwar einzeln nach der Wilhelms- 
haven-Periode auf Tagesmittel reducirt. Die in Klammern hinzugesetzten Zahlen 
geben an, wieviel Beobachtungen für jeden Monat vorliegen. 
1893 Januar d=— 10° 49,6‘ W (16), 1893 Juli d=10° 40,2‘ W (15). 
Februar 10° 46,4‘ W (12), August 10° 38,7’ W (15). 
März 10° 46,2‘ W (16), September 10° 40,5 W (16). 
April 10° 43,7‘ W (15), Oktober „10° 444 W (15). 
Mai 10° 41,0‘ W (15), November 10° 41,4' W (16). 
Juni 10° 41,2‘ W (16), Dezember 10° 37,7’ W (16). 
1893,55 d — 10° 42,58' W. 
Für 1892,5 gilt der Werth 10° 56,4 W, folglich hat die Deklination in dem 
Zeitraum um 13,8‘ abgenommen. (Dieser Werth ist mit Vorsicht aufzunehmen.) 
Flensburg. Von Herrn Navigationslehrer Pheiffer sind in jedem Monat 
des verflossenen Jahres Bestimmungen des Werthes der Deklination ausgeführt, 
die für 1893,5 d zu 12° 17,5‘ W ergeben, mithin eine Abnahme von 5,5‘ gegen 
das Vorjahr. 
Das Mittel aus vier Deklinations - Beobachtungen in Juli und August 
beträgt 68° 16,8‘ N, wonach die Inklination um 5,7‘ abgenommen haben würde. 
Stettin (Zabelsdorf). Herr Kapt. Romberg hat im laufenden Jahre auf 
dem früheren Platze bei Zabelsdorf im Ganzen 22 Beobachtungen der Deklination 
ausgeführt, die sich auf die einzelnen Monate vertheilen. Das Mittel aus 
sämmtlichen auf Tagesmittel reducirten Bestimmungen beläuft sich auf 9° 20,5‘ W 
Im Vorjahre betrug die Deklination 9° 29,0‘ W, hätte also um 8,5‘ abgenommen. 
An deuselben Tagen, an welchen die Deklinations-Bestimmungen gemacht 
wurden, ist auch die Inklination beobachtet. Der Mittelwerth aus diesen 22 Reihen 
stellt sich auf 67° 10,9) N. Im Oktober 1889 ist beobachtet J= 67° 15’ N, für 
1890,2 ist aus sechs Beobachtungen gefunden J = 67° 14,5‘ N; es würde danach 
die Jährliche Abnahme in dieser Epoche 1,1’ betragen. 
Neufahrwasser. In Neufahrwasser ist von Herrn Lothes in den Monaten 
von April bis August je eine Bestimmung des Werthes der Deklination sowie 
der Inklination ausgeführt. Das Mittel aus diesen fünf Beobachtungen ergiebt: 
d=8° 11,0 W, J= 67° 47,0 N. Verglichen mit den entsprechenden Werthen 
des Vorjahres, d = 8° 188‘ W und J=— 67° 54,5’ N, würde die Jährliche Ab- 
nahme für die Deklination 7,8‘, für die Inklination 7,5‘ betragen. Für die 
Inklination sei indessen bemerkt, dafs die 1893 beobachteten Werthe so erheb- 
liche Differenzen untereinander aufweisen. daß der Mittelwerth für 1893 höchst 
unsicher erscheint. 
Für das Jahr 1893 liegen noch einige Bestimmungen der Deklination vor, 
die von den Vermessungsfahrzeugen der Kaiserlichen Marine im Sommer an den 
Küsten der Ostsee und der Nordsee ausgeführt sind. Als Instrument wurde das 
Marine-Deklinatorium benutzt, die Kollimation des Kreises (die astronomische 
Nordrichtung) ist theils aus terrestrischen Objekten abgeleitet, für welche die 
trigonometrisch bestimmten Azimute vorlagen, theils ist dieselbe aus Sonnen- 
peilungen bestimmt. Für die Stationen an der Ostseeküste sind nur die 
terrestrischen Azimute benutzt, aufser bei Stolpmünde, für welchen Ort die 
Deklinations-Bestimmung etwas unsicher ist. Für die Stationen an der Nordsee- 
küste sind Mittelwerthe aus beiden Methoden der Azimut-Bestimmung zu Grunde 
gelegt, doch mag dabei hervorgehoben sein, dafs beide Resultate in ihren Werthen 
nur unerheblich voneinander abweichen. Die magnetische Nordrichtung ist aus 
Beobachtungen einer mit Spiegelablesung versehenen umlegbaren Nadel in beiden
	        
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