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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1894. 
Nach dieser Probe zu urtheilen, sind Schätzungen von der Form 975 ete 
in See aufserordentlich selten. Da aufserdem in der Vorbemerkung zur Tabelle 
des Textes nur von „einer grofsen Anzahl von Messungen bei dem Winde“ die 
Rede ist, läßt sich schließen, dafs nur geeignete Werthe, d. h. die beiden 
ersten Formen oben, bei der Aufstellung der Tabelle zu Rathe gezogen sind, 
wie sich das bei so reichlichem Material von vornherein erwarten liefs. 
Die grofsen beobachteten Schwankungen der Windgeschwindigkeit, auch 
bei einem und demselben geschätzten Stärkegrad, treten bei allen bisher ver- 
öffentlichten Vergleichen auf und werden einen scharfen Vergleich nie zulassen. 
Sie machen sich auch bei den 38 eigenen Reihen des Verfassers auf dem Dampfer 
„National“ während der Plankton-Expedition, Juli bis Oktober 1889, bemerk- 
bar, werden aber hier beseitigt. Es heifst dort Seite 19: 
„Ordnet man nunmehr nach der Beaufort-Skala die bei den aufgeführten 
38 Gelegenheiten erhaltenen Werthbezeichnungen zwischen geschätzter und ge- 
messener Windstärke, so zeigt ein eingehender Vergleich, dafs in verschiedenen 
Fällen die Windstärke nach Beaufort nicht richtig geschätzt sein kann, was 
übrigens nicht zu verwundern ist. Der Vergleich mit den übrigen besser unter- 
einander stimmenden Angaben wird für die fehlerhaften Schätzungen dann leicht 
den richtigen Platz finden lassen.“ 
Es werden dementsprechend die fehlerhaften Schätzungen, etwa ein Drittel 
aller Fälle, mit Hülfe der Anemometer-Messungen bei den fehlerfreien Schätzungen 
berichtigt (Seite 19, 20 und 115, Nachtrag). 
Obwohl die Endresultate hier nicht wesentlich geändert werden, da nur 
Messungen unter 12 m zur Verwendung gelangen und der Unterschied in den 
Mitteln höchstens */4 m beträgt, dürfte die angewandte Methode, Berichtigung 
der Schätzungen mit Hülfe der Messungen, kaum zulässig sein. Ganz 
etwas Anderes ist die Kontrole der Schätzung durch Fahrt und mögliche 
Segelführung beim Winde, wie sie an Bord der „Gazelle“ gehandhabt wurde. 
Februar 1894. E. Knipping. 
Der mathematische Ausdruck für den Widerstand der Luftbewegung. 
Von Prof. M. MÖLLER in Braunschweig. 
An die Ausführungen von Herrn Rudski in Odessa anknüpfend („Ann, d. 
Hydr. etc.“ 1893, Seite 112), sei mitgetheilt, daß wir Hydrotekten thatsächlich, 
wie von Herrn Rudski angegeben wird, diejenigen Widerstände fliefßsender Be- 
wegung des Wassers, welche durch zahllose Wirbel mit vertikaler Drehebene 
erzeugt werden, als Reibungswiderstände auffassen. In den Verhandlungen des 
Vereins zur Beförderung des Gewerbfleifses 1890, Seite 232 bis 251, habe ich 
mich „über den Begriff Reibung und Bewegungsgröfe bei fließenden, schwingenden 
and gleitenden Massen“ ausgesprochen. Daselbst wird unter b „die Reibung 
flüssiger oder luftförmiger Körper“ besprochen und auf Seite 248 „der Begriff 
Reibungskoefficient in der Meteorologie“ erörtert. 
Das Gesetz, nach welchem die Reibung von der Geschwindigkeit und dem 
Druck abhängt, ist nur ein empirisches. Die Vorgänge sind verworrener Natur, 
so dafs sich das Gesetz der Reibung nur angenähert durch Theorie ableiten läfst. 
Bei Flüssigkeiten tritt an dem benetzten Umfang ein Reibungswiderstand 
auf, welcher sich nach der Formel R== av? angenähert berechnet. Seit längerer 
Zeit sind keine praktischen Untersuchungen von hinreichendem Umfang aus- 
geführt, welche uns darüber belehren könnten, ob jenes Gesetz, vom Standpunkt 
des Physikers aus betrachtet, hinreichende Genauigkeit besitzt. 
In dem Formelausdruck R== av? ist a eine von der Rauhigkeit des Fluls- 
bettes und der Dichte der Flüssigkeit abhängige Gröfse; v bedeutet die Ge- 
schwindigkeit nahe der Sohle, in einem gewissen Abstande von derselben gemessen.
	        
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