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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

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Wislicenus: Die Küste von Annam. 
insel Huong-Mai bildet; diese Halbinsel schützt den Hafen von Quin-Hone nach 
Osten. Etwas nordostwärts vom Kap sieht man die Inseln Kulao Han, die 
durch gefährliche Untiefen mit dem Strande verbunden sind. 
Das Land, das sich ungefähr 5 Sm nordwärts vom Kap ausbreitet, ist 
hoch und steil. Man unterscheidet darin ungefähr 2'%2 Sm nordwärts von den 
Inseln Kulao Han eine sehr kenntliche Bresche zwischen zwei 120 und 169 m 
hohen Gebirgen. 
Die Spitze Vung Bak. Die Spitze Vung Bak ist die Nordostkante der 
Halbinsel Huong-Mai; sie ist felsig und von mittlerer Höhe, Mehrere Klippen 
sind ihr vorgelagert. 
Die Inseln Koni, die 2 Sm ostwärts von Hön Kan liegen, bilden eine 
Klippengruppe von ungefähr 20 m Höhe. 
Die Insel Hön Kan oder Juan Prieto, die 1’ Sm in OzN von Vung Bak 
liegt, ist ein steiler pyramidenförmiger Felsen von 90 m Höhe. Man kann ost- 
wärts oder westwärts davon passiren. 
Nordwärts von der Spitze Vung Bak buchtet die Küste merklich ein; sie 
wird niedrig, ist von Dünen eingefafst und bietet während des Südwestmonsuns 
einen geschützten Ankerplatz. Etwas im Innern sieht man Gebirge von ver- 
schiedener Höhe. wovon ein Berg eine Pagode trägt. 
Vung Tang. Der Sandstrand, der von Vung Bak ausläuft, grenzt an 
eine kleine Spitze, die das Südende von der Bergmasse der Spitze Vung Tang 
ist; dort sieht man Dünen mit felsiger Grundfläche und einen kleinen Berg, der 
wie ein Steinhaufen aussieht. Unmittelbar nordwärts davon unterscheidet man 
am Strande einen auffälligen Hügel, den „Kegel“ (Cöne), der 210 m hoch ist 
und aus der Küstenlinie vorspringt; von Norden und von Süden aus gesehen, 
hebt er sich gleich gut frei vom Lande ab. Dann folgen eine kleine sandige 
Bucht und ein weniger spitzer Hügel; bei diesem Hügel treten die bewaldeten 
Spitzen des Inneren fast ganz dicht ans Meer heran; nur ein schmaler Sand- 
strand, der bis nach Nuok Not läuft, trennt sie vom Meere. 
Im Norden wird die Küste wieder felsig; die Gebirgsmasse, die hier die 
Küste überragt, zeigt zwei Gipfel; diese erscheinen von Süden gesehen abge- 
plattet, auf beiden steht je ein einzelner Felsen, den man von Weitem für einen 
von Menschenhand errichteten Bau halten könnte. Diese Felsen stehen nicht 
auf dem höchsten Punkte des Gebirges. Der höchste und nordwestlichste dieser 
Gipfel hat 880 m Höhe. 
Die Büffel-Insel (%e Bufle, Hön Tran), die 8 Sm in NNO von Vung 
Tang liegt, verdankt den Namen ihrer Form; es ist ein kahler Granitfelsen von 
30 m Höhe, der zwei sehr dicht bei einander liegende Gipfel zeigt; auf jedem 
dieser Gipfel ist eine Schanze aus Backsteinen erbaut. Zwei. einzelne Klippen 
liegen etwa 2 Kabllg. ostwärts von der Insel; mitten zwischen diesen 
Klippen und der Insel liegt eine blinde Klippe. In geringem Abstande von der 
Westspitze der Insel hat man Stromwirbel beobachtet; aber ringsherum findet 
man mit 30 m keinen Grund. 
Der Kanal zwischen der Büffel-Insel und dem Lande ist 4 Sm breit und 
über 30 m tief. Viele Schiffe haben ihn benutzt, und keins hat Gefahren darin 
gefunden. 
Die Spitze Nuok Not (oder Nwoc Ngot). Die Spitze Nuok Not liegt 
westwärts von der Büffel-Insel; sie zeigt mehrere kahle, röthliche Granitgipfel, 
die 180 m hoch sind. An die Seiten der Granitfelsen lehnen sich grofse weiße 
Sandhaufen an, die die Spitze gut kenntlich machen. An der Südkante ist die 
Spitze etwas eingezogen und bildet eine 1 Sm tiefe Bucht, in deren Innerem 
ein kleiner Flufs mündet. Kin bedeutendes Dorf ist in der Bucht erbaut; man 
soll dort Frischwasser nehmen können. Man findet 26 m Wassertiefe 2 Kabllg. 
ostwärts von der Spitze. 
Man kann südwärts von der Spitze auf 15 bis 18 m Tiefe ankern. 
Nordwärts von der Spitze dehnt sich eine grofse mit Dünen eingefalste 
Ebene aus, worin einige einzelne Berge liegen.
	        
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