430 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1894,
gewartet hatten und schliefslich allein einzusegeln versuchten, durch Warnungs-
schüsse am Passiren des Forts gehindert und gezwungen wurden, aufserhalb des-
selben wieder zu ankern.
5. Eis in südlichen Breiten. Die deutsche Park „Rohilla“, Kapitän
P. Lindemann, passirte auf ihrer Reise von Laurvik nach Melbourne am
3 September 1891 auf 44° 16‘ S-Br und 26° 27 O-Lg im Indischen Ocean bei
frischer nordöstlicher Briese und trüber, regnerischer Luft einen Eisberg in einem
Ahstaunde von 1 Sm, welcher etwa 45 m hoch und 105 m lang war, Die Wasser-
temperatur betrug zur selben Zeit 5,5°, die der Luft 7,9° C.
Dasselbe Schiff passirte auf seiner Rückreise von Levuka nach Marseille
im Stillen Ocean folgende Eisberge: Am 8. März 1891 abends bei starkem Nord-
westwinde und klarer Luft auf 50° 12‘ S-Br und 135° 40‘ W-Ly zwei Eisberge;
am 9. März um 5'2 Uhr morgens auf 50° 16‘ S-Br und 133° 23‘ W-Lg bei
frischem Nordwestwinde einen grofsen Eisberg, der rw Süd 105m entfernt war;
an demselben Tage um 5 Uhr nachmittags auf 50° 21‘ S-Br und 131° 5 W-Lg
wurde ein 6 Sm nach NO entfernier grofser Eisberg gesichtet; in der folgenden
Nacht um 12!/: Uhr mufste auf etwa 50° 24‘ S-Br und 129° 41 W-Lg bei diesiger
Luft und einer mäfsigen nördlichen Briese vor einem Eisberge mit zwei kleinen
Eisstücken abgehalten werden, und am Morgen des 10. März wurden von 4
bis 8, zwischen 50° 26‘ S-Br und 129° 8 W-Lg und 50° 28' S-Br und
128° 14’ W-Ly, bei frischer nördlicher Briese und bedeckter diesiger Luft, ver-
schiedene Eisberge gesichtet.
Die Temperaturen von Luft und Wasser waren während der ganzen Zeit
aufserordentlich gleichmäfsig, erstere schwankte zwischen 10,4° und 8,9°, letztere
zwischen 9,5° und 7,9° C.
meteorologischen Tagebüchern bei der Deutschen
Seewarte im Monat Oktober 1894.
Von Schiffen der Kaiserlichen Marine.
S. M. Schiffe und Fahrzeuge:
1. „Loreley“, Kommandant Korv.-Kapts. Graf von Moltke und Grolp.
Geführt im Mittelmeer.
2. „Itis‘, Kommandant Korv.-Kapt. Graf von Baudissin. Geführt auf
der ostasiatischen Station.
3. „Wolf“, Kommandant Kapt.-Lieut. und Korv.-Kapt. Kretschmann.
Geführt auf der ostasiatischen Station.
2. Von Kauffahrteischiffen.
a. Segelschiffe:
1. Bremer Bark „J.C, Glade“, Kapt. J. H. Stege, 50° N-Br— Honolulu,
2/1—31/5 1894, 149 Tage. Honolulu— San Francisco, 29/6—26/7 1894, 24 Tage.
2. Geestemündener Schonerbrigg „Doctor Lasker‘“, Kapt. A. Bodeewes.
50° N-Br—Rio Grande do Sul, 18/2—6/4 1894, 47 Tage. Rio Grande do Sul—
Lizard, 4/7—8/9 1894, 66 Tage.
3. Hamburger Viermaster „Pisagua“, Kapt. C. Bahlke. Lizard—Taltal,
20/3—28/5 1594, 69 Tage. Iquique—Lizard, 29,6—14/9 1%94, 77 Tage.
4. Hamburger Bark „Potrimpos‘“, Kapt. O0. Schmidt. Lizard—Iquique,
28/3—12/6 1894, 76 Tage. Iquique—Lizard, 3/7—21/9 1894, 80 Taxe.
5. Bremer Vollschiff „Etha Rickmers‘‘, Kapt. J. Hashagen. 50° N-Br —
6,5° N-Br in 95,7° O-Lg (Kap Atschin), 18/10 1893 — 2,2 1894, 107 Tage. Saigon
—Java Head, 9/5—831,/5 1894, 22 Tage. Java Head-Lizard, 31/5—21/9 1894.
113 Tage.
6. Bremer Viermaster „Renge Rickmers‘“, Kapt. J. H. Westermeyer.
50° N-Br— Singapore, 22/11 1893 —16/3 1894, 114 Tage. Bassein-—Lizard, 20/5—
21:9 1894, 124 Tage.
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