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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Hernsheim: Die Segelroute von Sydney nach der Blanche-Bai, 415 
Die Legelis-Bänke. 
Von freiliegenden Gefahren in diesen Gewässern sind nur noch die Legelis- 
Bänke oder Riffe besonders zu erwähnen. Sie sollen im Jahre 1842 von dem 
Walfischfahrer „Waterwitch‘“ entdeckt sein und wurden als zwei eben über Wasser 
befindliche Bänke mit einem 200 Ellen breiten, tiefen Kanal zwischen denselben 
beschrieben. Da sie jedoch an der angegebenen Stelle von den hier kreuzenden 
Schiffen nie gefunden waren, wurde angenommen, dafs sie überhaupt nicht vor- 
handen und treibende Bimsteinfelder von dem Walfischfischfahrer für Bänke ge- 
halten worden seien. Im Jahre 1884 berichtete dann der Kommandant von 
S. M. S. „Elisabeth“, dafs er in NW von der angegebenen Stelle auf 3° 50‘ S-Br 
und 151° 33‘ 30” O-Lg eine Bank mit einigen Steinen über Wasser und flachen 
Stellen im Umkreis von 2 Sm gefunden habe. Bis eine genauere Untersuchung 
stattgefunden hat, ist demnach in dieser Gegend jedenfalls die gröfste Vorsicht 
geboten. !) 
Ueber einige neuere Beobachtungen an Aräometern. 
Von Prof. Dr. 0. KRÜMMEL in Kiel, 
In einer früheren Abhandlung?) habe ich versucht, den Gebrauch des 
Aräometers an Bord in elementarer Weise darzulegen und der Verwendung 
dieses Instruments neue Freunde zu werben. Seitdem ist derselbe Gegenstand 
von verschiedenen Seiten behandelt worden. So von Dr. G. Schott®) in viel- 
fachem Anschlufs an meine eben genannte Abhandlung; von Prof. J. Thoulet,*) 
der das englische System (willkürliche Skala mit veränderlichem. Gewicht des 
Aräometers) empfahl, und dann in umfassender, höchste Beachtung verdienender 
Weise von Admiral Makaroff,°) dem früheren Kommandanten der russischen 
Korvette „Witiäs“. Während diese Autoritäten auf dem Standpunkte stehen, 
dafs das Aräometer sich recht wohl für den Gebrauch an Bord zur exakten Be- 
stimmung des specifischen ‚Gewichts eigene, neigt Prof. Dr. O0. Pettersson®) in 
Stockholm im Gegentheil zu der Meinung, dafs die Tage des Aräometers über- 
haupt vorüber wären, daß vielmehr für alle wissenschaftlichen Zwecke die 
chemische Untersuchung auf dem Wege der Chlortitrirung erheblich genauere 
Resultate liefere, und dafs nur zur fortlaufenden Bestimmung des specifischen 
Gewichts an bestimmten Stationen an der Küste oder auf Leuchtschiffen etc. das 
Aräometer noch zu empfehlen wäre. 
Wenn ich auch selbst die Methode der Chlortitrirung sehr hoch schätze, ’) 
so bin ich doch weit davon entfernt, darum das Aräometer für streng wissen- 
schaftliche Zwecke zu verwerfen. Im Gegentheil gedenke ich im Folgenden den 
Nachweis zu führen, dafs dieses Instrument auch heute noch unentbehrlich ist 
und, unter der Voraussetzung einiger Verbesserungen der "Technik und Methoden, 
mindestens ebenso zuverlässige Ergebnisse liefert wie jede andere Methode, mit 
Ausnahme natürlich der Pyknometerwägung, die ja leider an Bord unmöglich ist. 
Meiner Meinung nach werden sich überhaupt in der Oceanographie nur 
solche Methoden dauernd erhalten, die an Bord selbst ausführbar sind und schon 
5) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“ 1891, S. 473, und 1894, S. 371. 
2) „Annalen der Hydrographie etc.“, 1890 (Nov.), S. 381 f. Auch separat im Buchhandel. — 
Vgl. auch meinen Bericht in den „Geophysikalischen Beobachtungen der Plankton- Expedition“, 
Kiel 1893, S, 62. 
3) „Petermann’s Mittheilungen“, Ergänzungsheft 109, Gotha 1893, S. 16 f. 
4) „Bullet. de Geogr. hist. et descriptive“, Paris 1890, und „Oc6anographie statique“. 
Paris 1890, S. 328 f, 
5) „Ueber die Bestimmung des specifischen Gewichts des Seewassers“, St. Petersburg 1891; 
„Einige Untersuchungen an den Aräometern der Korvette »Witiäs«“, St. Petersburg 1891 (beides in 
russischer Sprache). „Le Vitiaz et l’Oceun Pacifique“, Vol. I, St. Petersburg 1894, S. 47 bis 131. 
6) „The Scottish Geographical Magazine“, 1894, S. 299. ; 
7) Vgl. meine Erfahrungen darüber in meinen „Geophysikalischen Beobachtungen der 
Plankton-Expedition“, Kiel 1893, S. 67
	        
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