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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1894.
3. Depots von Konserven etc. für Schiffbrüchige auf den Ker-
guelen, St. Paul und Neu-Amsterdam, Nach einer Mittheilung der „Revue Uni-
verselle“ vom 5. Februar 1894 hat der Fregatten-Kapt. Lieutard, Kommandant
des Aviso „L’Eure“, auf Befehl seiner Regierung am 2. Januar 1893 die fran-
zösische Flagge im Christmas-Hafen, im östlichen Theil der Kerguelen gehilst,
ebenso in der Gazelle-Bai. Im Laufe desselben Monats wurden St. Paul und
Neu-Amsterdam in gleicher Weise förmlich in Besitz genommen.
An verschiedenen Punkten der Inseln sind bei dieser Gelegenheit Konserven,
Decken und Kleidungsstücke für Schiffbrüchige niedergelegt worden.
Durch eine Verfügung vom 381. Juli 1893 ist einem Herrn Rene E. Bossiere
auf 50 Jahre das Recht verliehen, auf den Kerguelen Fischerei, Handel und
Bergbau zu betreiben (vgl. „Die Natur“ 1894, 8. 190).
Eine vollständige Beschreibung, Entdeckungsgeschichte ete. findet man in
den Werken: „Die Forschungsreise der »Gazelle«, Bd. I, S. 80 bis 133: Die
Kerguelen-Inseln“, und „Reise der »Novara«, Bd. I, S. 216-bis 265: St. Paul
und Neu-Amsterdam“. „Ueber die günstige Lage der Kerguelen als Basisstation
(ür eine systematische wissenschaftliche Erforschung der antarktischen Region“
vgl. diese Annalen 1893, S. 451. Es mag weiter verwiesen werden auf die
Berichte: Kerguelen Island, Hydrographic notices No. 12 und Notice sur les Iles
Kerguelen possession francaise par Rene E. Bossiegre.
4. Ein Bericht über das Glätten der See durch Seifenwasser.
Im Maihefte 1894 der „Revue maritime et coloniale“, Seite 447, findet sich
folgender Bericht:
Der Kapitän des Dampfers „Senegal“ von der „Compagnie des messagegries
maritimes“, 'berichtet über die während eines Sturmes auf See durch Auströpfeln
von Seifenwasser gewonnenen Ergebnisse:
„Während des Sturmes, welchen wir im Adriatischen Meere am 19. Fe-
bruar durchzumachen hatten, babe ich geglaubt, um die Wirkung der Seen auf
den Dampfer zu verringern, die Anwendung des Seifenwassers versuchen zu
sollen, welche vor Kurzem empfohlen worden ist. Wir baben 3 kg Seife ange-
wandt, welche wir in etwa 70 Liter Wasser aufgelöst haben. Es wurden alte
Schwabber in die Backbordgallion gelegt, und auf diese wurde das Seifenwasser
gegossen, um ein langsames Auslaufen zu erreichen. Es bildete sich eine Zone
von etwa 10 m Breite, in welcher die Seen sich verliefen, ohne auf Deck ge-
langen zu können.
Das Schiff lag bei unter Gaffelsegeln. Als das Wetter handlicher geworden
war und die Fahrt gesteigert wurde, dauerte die schützende Wirkung des Seifen-
wassers fort bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Umdrehungen der Maschine.
Als sodann das Ausflielsen des Seifenwasssers aufgehört hatte und die
Maschine mit derselben Geschwindigkeit weiterging, nahmen wir wieder Wasser
über (des coups de mer).“
5. Stromversetzung zwischen Sydney und Apia. SS. M.,S. „Falke“,
Kommandant Korv.-Kapt. Graf Heinrich Moltke, verliefs Sydney am
5. April 1894, 6* p, und ankerte am 16., 2* 30" p, vor Apia. Unterwegs wurde
folgende Versetzung gefunden:
Datum
April 1894
5—6
5—7
7—8
3—9
—19
i— 31
{1—12
(3—13
j—14
i(4—15
15—16
NE—ESE
ESE—E
EzS--EzN
E—SE
SE—ESE
ESE-E
EzN—ESE
ESE- NE
NE—ENE
NE—NEzE
NE—NEZE
Wind
Breite
Sad
2 39,6
31 21,9
“9 32,9
”7 29,5
°5 54
23 8,5
22 2,4
20 7,2
a 13
16 38,8
Länge
154 25.3 0
158 21,8 O
161 55,9 0
165 40,3 0
169 38,5 0
173 190
176 15,9 0
179 27,4 ©
177 54,6 W
174 25:1 W
in
M
94
Stromverseizung
2 Stunden
O0 145Sm
736°0 11 ,
113°0 75,
i 790 ul
721° W 18
115°W 27 ,
137°W 8 *
{27°W 25 ,
1 78°0 10
Ss 42°0 60,
S 38 _