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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

386 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1894 
zumachen, Bis die Einsteuerungsmarke deutlich zu erkennen ist, steuert man am 
besten den in der Karte Tit. VI, No. 159, enthaltenen Kurs auf Coniquet Island 
(etwa 3 Sm). 
Etwa querab von der Caraibe-Bank kommt die Einsteuerungsmarke in 
Sicht. Verlafs auf die Tonnen ist absolut nicht, denn S. M. S. „Sperber“ fand 
nur die Ansteuerungs- und die Südost-Bank-Tonne richtig liegend. Die rothe 
Pongara-Bank-Tonne war etwa 1 Sm nach SW, die rothe Butterfly-Bank-Tonne 
etwa 1!/2 Sm nach NNW und die Caraibe-Bank-Tonne etwa 15m nach NW ver- 
trieben. Als Grund für die falsche Lage wurde angegeben, dafs augenblicklich 
kein Fahrzeug vorhanden wäre, um dieselben richtig zu legen. 
Das Wetter und der Wind während des Aufenthaltes auf der Rhede von 
Libreville waren veränderlich; häufig traten Regenschauer ein. Der Barometer- 
stand betrug im Mittel 763,5 mm, der Stand des Thermometers 266° C. Es 
wurde auf der Rhede ein Fluthstrom von 1,5 Sm und ein Ebbstrom bis zu 2 Sm 
vorgefunden. 
Gabun— Kamerun, Am 26. Mai 4" p wurde die Rhede von Libreville 
verlassen und nach Passiren der Themis-Bank Kurs auf die Ansteuerungstonne 
des Kamerun-Flusses gesetzt. Am 27. abends wurde bei Kap Kamerun geankert. 
Nack dem schon auf etwa 50 Sm Abstand gesichteten Kamerun-Gebirge und 
Fernando Po konnte die Kamerun-Mündung gut angesteuert werden. 
Strom. Auf der Reise von Loanda nach Kamerun wurde folgender 
Strom gefunden: 
Datum 
18.—19, Mai 
19.—21. Mai 
Cartagena, Columbien. 
Von Kapt. F, NIEJAHR, Führer der Bark „Anna Schwalbe“. 
Wenn man von Europa kommt und durch eine der Passagen zwischen den 
Grofsen und Kleinen Antillen hindurch gegangen ist, so wird man bei einer 
Bestimmung nach Cartagena wohl thun, das Land unweit Kap Vela oder bei 
Sta. Marta anzusegeln; letzteres möchte ich auch auf Reisen von Nordamerika 
empfehlen. Darauf hat man die Mündung des Magdalena-Stromes in gutem Ab- 
stande zu kreuzen und wird nun versuchen, bei Savanilla wieder das Land oder 
bei Nacht die Feuer zu sichten. Zwischen Savanilla und Cartagena liegt die 
niedrige Landzunge Galera de Zamba nebst verschiedenen Untiefen in bedeutender 
Entfernung davon, weshalb man diesen Theil der Küste mit besonderer Vorsicht 
zu befahren hat, da auch der Feuerthurm von Galera de Zamba nicht auf dieser 
Landzunge, sondern südöstlich davon auf dem Festlande steht. Bei Tage und 
gut sichtigem Wetter ist der Hügel Cerro de Piojou landeinwärts im Osten von 
Galera de Zamba gut als Landmarke zur Umsegelung dieser niedrigen Landzunge 
and ihrer Untiefen zu benutzen. Hat man zur Nachtzeit das Feuer von Savanilla 
gesehen, so kann man leicht das Feuer von Zamba ansegeln und, dasselbe nahe 
im Horizont haltend, die Spitze umsegeln. Man hat jedoch immer zu bedenken, 
dafs möglicherweise ein Schauer oder eine Regenwolke das Feuer verdeckt und 
dafs die Feuer dieser Gegend lange nicht solche erster Klasse sind, wie wir sie 
in Europa an hervorragenden Punkten vorfinden. So ist denn zugleich die 
Segelung auf der Karte abzusetzen, und sind danach die Kurse zu bestimmen. 
Befindet man sich westlich von Zamba und am Rande des Feuerkreises, 
30 führt ein ungefährer SzW-Kurs an Punta de Canoas und einigen dortigen 
Untiefen vorbei zur Rhede von Cartagena. Die Stadt liegt dicht am Meere und 
kommt bei Tage bald in Sicht, lange vorher jedoch ein eben östlich davon 
liegender, sanft ansteigender Hügel, genannt La Popa, der 510 Fuß englisch 
‘153 m) hoch ist und mit seinen 40 Fuß (12 m) hohen alten Klostergebäuden auf 
dem höchsten Punkte eine so hervorragende Landmarke bildet, wie man sie selten 
besser findet.
	        
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