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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Fahrten durch das Rothe Meer und an der Ostküste von Afrika. 
Die Strömungsverhältnisse zwischen Sansibar und Aden in einem mittleren 
Abstande von 20 Sm von der Küste waren folgende: 
von &°8 bis "”°S Strom 
° ° x 
Sy °N 
>R 6° N 
°X Ras Hafın 
?as Hafun Kap Guardafui 
Kap Guardafui , 18° O0 * 
18° 0 „ Ras Marshigh 
Ras Marshigh „ Perim ® w 
Am 13. Juni um 6'a trafen wir in Aden ein und gingen um 6'p des- 
selben Tages weiter. Bis Bab el Mandeb wehte der Wind leicht aus SW, beim 
Eintritt in das Rothe Meer holte derselbe nordwestlich und wehte aus der 
Richtung NNW in Stärke 3 bis 4 bis zu den Brothers-Inseln. Das Wetter war 
durchaus schön, die See mäfsig bewegt, die Lufttemperatur hielt sich. auf 
ungefähr 30,5°. Als wir uns der Jubal-Strafse näherten, setzte ein steifer Nord- 
westwind ein, der im Golf von Suez immer stürmischer wurde und bis Zafarana, 
wo er wieder etwas abflaute, mit einer Stärke von 7 bis 8 wehte. Die See war 
sehr aufgeregt, und die Luft so diesig, dafs man stellenweise das Land kaum auf 
4 Sm Abstand erkennen konnte. 
Im südlichen Theile des Rothen Meeres, zwischen den Inseln, wurde gar 
keine Strömung bemerkt. Weiterhin beobachteten wir dieselbe: 
von Jebel Ter bis 17,5° N zu N 49° W 0,6 Knoten, 
17,5° N „ 19° N „ N47T°R 05 
19° N „ 215°N „ S5S45°KH 0,2 
21,5° N „ Daedalus Shoal „ N63°E 04 
Jaedalus Shoal „ Brothers-Inseln „ x31°E 03 
Brothers-Inseln „ Shadwan „ S5S59°E 04 
Nachdem wir Suez am 18. Juni um 9*p erreicht hatten, dampften wir um 
11: 40“ p in den Kanal ein und passirten denselben in der aufsergewöhnlich 
kurzen Zeit von 15 Stunden und 25 Minuten, einschliefslich eines durch Fest- 
machen verursachten Aufenthaltes von 55 Minuten. Im Suez-Kanal wehte steifer 
Nordwind, der viel Sandwehen erzeugte, !) 
385 
Loanda-—Kamerun. 
Aus dem Reisebericht S. M. S, „Sperber“, Kommandant Korv.-Kapt, v. ARNOLDI 
St. Paul de Loanda. Das Wetter während des Aufenthaltes S. M. 8. 
„Sperber“ in Loanda war bei veränderlichen Winden von Stärke 1 bis 3 und 
Stillen schön; der mittlere Barometerstand betrug 763 mm, der Thermometer- 
stand 26° C. 
Loanda— Gabun. Am 18. Mai 1894 um 4* p wurde der Hafen verlassen, in 
einem Abstande von 10 bis 20 Sm längs. der Küste gesteuert und die Congo- 
Mündung auf etwa 7 Sm passirt. Von dort wurde der Kurs bis Kap St. Catherine 
auf etwa 50 Sm frei von der Küste gesetzt, um den nördlichen Strom voll aus- 
zunutzen, und vom 20. abends Kurs auf Kap Lopez gesetzt. Letzteres wurde am 
21. vormittags gesichtet. Am 22. vormittags wurde die Gabun-Mündung an- 
gesteuert und mittags auf der Rhede von Libreville in der Peilung: Katholische 
Mission NO%/N, Hafenfeuer 0NO02/40, geankert. 
Einlaufen in den Gabun-Flufs: und Aufenthalt in Libreville. 
Zum Ansteuern der Gabun-Mündung wurde Kürs auf Gombe Point-Leuchtthurm 
gesetzt und, nachdem durch denselben die Position des Schiffes kontrolirt war, 
auf die Ansteuerungstonne abgehalten. Letztere lag richtig und war gut aus- 
1) Ueber die Wind- und Strömungsverhältnisse in den ostafrikanischen Küstengewässern siehe 
auch diese Annalen, Jahrg, 1886, S. 377 ff.
	        
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