344 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1894.
weiter flußsaufwärts bei der mittleren Waterman-Bank. Ein sehr gut und lange
sichtbares Peilobjekt ist die Lang-shan-Pagode. Beim Ansteuern von North tree
hat man sich gut an Steuerbordseite zu halten, da die Johnson-Flats sich be-
deutend ostwärts verschoben haben. Die rothe Boje daselbst ist infolge dessen
entgegengesetzt der allgemeinen Anweisung an B.B. zu lassen. Dieselbe liegt
jetzt auch östlich von dem dort befindlichen Stein. Unterhalb vom Kiushan-
Feuer muß man vom rechten Flufßufer scharf nach Keashan Point steuern, da
sich südlich vom oben erwähnten Feuer eine ausgedehnte flache Stelle ge-
bildet bat.
Im Hermes Channel sind bei der Fishbourne- und Manila-Insel ausgedehnte
fache Stellen neu entstanden. Das Fahrwasser östlich der Pottinger-Insel ist
fast ganz zugeschwemmt, man muß daher den Pitman Channel benutzen.
Stromabwärts von der Silver-Insel liegt zur Bezeichnung des äufsersten
Endes dieser Insel eine Boje aus. Im Winter wird durchweg die Passage zwischen
der Silver-Insel und Seang-shan benutzt. Im Sommer können nur starke
Dampfer diesen Weg nehmen, da der Strom daselbst aufserordentlich heftig ist.
Die Passage an der anderen Seite der Silver-Insel ist dann möglich, aber nicht
ohne Gefahr, da dort sehr heftige Wirbel herrschen, welche die Schiffe vielfach
aus dem Steuer laufen lassen. Vor Chinkiang läuft um diese Jahreszeit ein
Fluthstrom von ca 1 Sm Stärke etwa 3 Stunden lang, die übrige Zeit Ebb-
strom mit 2 bis 2,5 Knoten.
Am 20. Februar verließ S. M. S. „Iltis“ den Hafen von Chinkiang, um
Jie Reise flußsaufwärts fortzusetzen. Man benutzt den Kanal südlich von der
Deer-Insel, da der Nordkanal im Winter nicht sicher ist und sein Fahrwasser
plötzlich ändert. Die Itshang-Pagode ist flufsabwärts meistens durch Bäume
verdeckt, während sie oberhalb der Stadt Iltshang als gutes Peilobjekt dienen
kann. Die Itshang-Felsen sind im Winter durch kleine Bojen verschiedenen An-
atrichs bezeichnet.
Die Nanking Cut off-Passage darf von Handelsschiffen seit einiger Zeit
nicht mehr benutzt werden, um die vielen dort zu Anker liegenden Dschunken
nicht zu beschädigen. Von Kriegsschiffen wird die Passage auch meistens nicht
benutzt, jedoch ist Wasser genug vorhanden, auch für tiefergehende Schiffe als
S. M. S. „Iltis“. An demselben Tage 1* 15” p ankerte das Kanonenboot vor
Nanking. Das Wasser ist zur Zeit am rechten Ufer vor der Stadt sehr tief, so
daß der Anker auf 28 m fallen mufßste. Die Fluth macht im Winter ihren KEin-
Auß bis Nanking geltend, ist jedoch nicht immer im Stande, den Ebbstrom ganz
zu überwinden, Der Ebbstrom läuft in dieser Zeit 1%2 bis 2 Knoten.
Nach zweitägigem Aufenthalt wurde am 22. Februar 7" 42” a die Reise
nach Wuhu fortgesetzt. Man hält sich auch auf dieser Strecke wie gewöhnlich
meistens am linken Ufer, Nur an einzelnen Stellen, wie bei Hea Sanshan Bluff
and im Susquehanna Channel mufs man der flachen Stellen wegen nach dem
anderen Ufer hinüberhalten. Die Karte Titel XI, No. 77 (Br. Adm.-Karte 2678),
ist im Allgemeinen richtig. Am 25. 6* 30” a verliefs das Schiff den Hafen von
Wuhu und dampfte den Tag über stromaufwärts bis zum Lang-kyang-ki-Hen
Point, wo um 6* 45” p geankert wurde.
Von den drei Armen oberhalb Osborn Reach benutzt man im Winter
jen mittleren Tung-ling-chis. Derselbe ist bedeutend breiter als in der Karte
Titel XI, No. 77 angegeben. Er hat in seinem oberen Theile seinen Lauf etwas
verändert, indem er von der nördlich liegenden Insel ein Stück abgeschnitten
hat. Zur Bezeichnung des Fahrwassers ist bei dem auf der nördlichen Insel ge-
iegenen Dorf eine Leuchtbake von der am Yangtse gebräuchlichen Form errichtet
worden. Der Kurs von dort bis zur Niang-shan-ki-Pagode führt wie gewöhnlich
am linken Ufer entlang. Die Leuchtbake bei der letztgenannten Pagode ist
beseitigt.
Am 26. Februar 5% 40” a wurde ankerauf gegangen und den Flufs
aufwärts gedampft. Bei der Jocelyn-Insel wird die nördliche Passage ge-
nommen. Die Eagle-Insel ist nicht mehr vorhanden. Im Uebrigen stimmen
die Angaben der Karte Titel XI, No. 78 (Br. Adm.-Karte 2695), bis zum Dove
Point. Dort und im Bullock Reach hat sich das Fahrwasser gerade in der
letzten Zeit gänzlich verändert; dasselbe führt jetzt über die Dove-Insel und ist
mit Sandbänken angefüllt. Die Strecke von hier bis Kiukiang ist besonders