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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Talbot: Photographische Küstenaufnahmen. . Pat 
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welches, wie die Abbildung zeigt, leicht an 
geeigneten Stellen befestigt werden kann. 
Verbindung mit der Camera mittels des Drei- 
ecks T. Man hat auch besondere Dreiecke ge- 
baut, bestehend aus koncentrischen Ringen, welche 
die Schwankungen des Schiffes auffangen und die 
Camera stets in der Waage halten. Dieselben 
sind aber sehr theuer, und nach unserer Erfahrung 
rechtfertigen die Erfolge nicht den Preis. 
Dunkelkammer. Hierunter versteht man 
einen Raum, welchen man so finster machen 
kann, dafs auch nicht die geringste Spur weißen 
Lichtes eintritt. Ein solcher Raum wird auf einem 
Schiffe leicht ausfindig zu machen sein. In dem- 
selben befinde sich ein Tisch. und einige Wand- 
bretter. Als Wasser kann nur Sülswasser dienen. 
Seewasser ist unbrauchbar. Die lichtempfindlichen 
Gegenstände, als: Negativplatten oder Films und 
haltbares Druckpapier, müssen in verlötheten Blech- 
büchsen: aufbewahrt werden. Aufserdem hat man einige Schalen (am. besten aus 
dem unzerbrechlichen Papier mache), einige Flaschen für die Flüssigkeiten und 
eine mit einem Rubincylinder versehene Petroleumlampe nöthig. 
Hat man elektrisches Glühlicht, so wickle man die Birne: in 
rothe Christia-Leinwand ein und :schnüre ‚sie sorgfältig, . wie. in 
der Abbildung, zu. 
Die Aufnähmen. In jeder Camera” befindet sich‘ eine 
matie Scheibe, auf der man das aufzunehmende Bild mittels 
Trieb und Schraube scharf einstellt. Man spannt den Augen- 
blicks-Verschlufs und schiebt an Stelle der Einstellscheibe die mit 
zwei Platten geladene Kassette ein, öffnet den dem Objektiv 
zugewandten Schieber und löst den Verschlufs aus. Nunmehr 
ist die Aufnahme gemacht. Wir möchten gleich bemerken, dafs 
die Luft auf See aufserordentlich klar ist und Momentaufnahmen 
sehr gut gemacht werden können, auch wenn der Himmel ziem- 
lich bedeckt ist. Selbstverständlich stellt man dann den Verschlufs auf „möglichst 
langsam“, gebraucht sehr empfindliche Platten und benutzt die gröfste Objektiv- 
blende. Will man nur die Umrisse der Küste haben, so kann man sogar bei 
ziemlich trübem Wetter die Aufnahme wagen. 
Das Entwickeln.‘ Beim Schein der. Rubinlampe öffnet man in der 
Dunkelkammer die Kassetten und nimmt die Platten heraus, welche man mit 
der matten Seite nach oben in eine passende Schale legt. In einer: Mensur hat 
man vorher von dem haltbar gesättigten Pyrogallus-Entwickler einen Theil mit 
10 Theilen reinen Wassers vermischt. Hiermit übergießt man die Platte und 
wird das Bild nach kurzer Zeit erscheinen‘ sehen, ‘ Nachder das Bild ‚entwickelt 
ist, thut man es in das Fixirbad, bestehend aus 25 g unterschwefligsaurem Natron 
auf 100 g Wasser... Nach 10 Minuten ist das Bild. ausfixirt und wird oberflächlich 
abgespült. Dann kann man die Platte (das sogenaunte Negativ),an das Tages- 
licht bringen... Nunmehr wird das Negativ in 18‘ bis.20 Mal gewechseltem 
Wasser während zwei Stunden ausgewaschen und dann zum freiwilligen Trocknen 
fortgestellt. . 
Das Negativ. Betrachtet man das Negativ in. der. Durchsicht; so wird 
man gewahr, dafs alle in der Natur hellen Gegenstände darauf dunkel erscheinen 
und die dunklen hell 7 nm ; Tr 
Das Positiv. Um nun das Positiv herzustellen, thut man das Negativ 
in einen sogenannten: Kopirrahmen . mit der Schichtseite nach ‚oben. und‘ hierauf 
das lichtempfindliche. Positiv-Papier. Nun.schlielst man: das Ganze und stellt es 
dem zerstreuten Tageslicht aus. Schon nach ganz kurzer‘ Zeit‘ erhält man das 
positive Bild, welches man in das Tonfixirbad thut. Hierin wird es gleichzeitig 
getönt und fixirt, Zeigt das. Bild;die gewünschten Töne, 80. wird. es; heraus- 
genommen und. während ‚einer Stunde in 18: bis 20 Mal ’gewechseltem“ Wasser 
ausgewaschen und zum Trocknen fortgestellt. "0 # 
der Brüstung. 
Auch hierbei 
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