Talbot: Photographische Küstenaufnahmen. . Pat
341
welches, wie die Abbildung zeigt, leicht an
geeigneten Stellen befestigt werden kann.
Verbindung mit der Camera mittels des Drei-
ecks T. Man hat auch besondere Dreiecke ge-
baut, bestehend aus koncentrischen Ringen, welche
die Schwankungen des Schiffes auffangen und die
Camera stets in der Waage halten. Dieselben
sind aber sehr theuer, und nach unserer Erfahrung
rechtfertigen die Erfolge nicht den Preis.
Dunkelkammer. Hierunter versteht man
einen Raum, welchen man so finster machen
kann, dafs auch nicht die geringste Spur weißen
Lichtes eintritt. Ein solcher Raum wird auf einem
Schiffe leicht ausfindig zu machen sein. In dem-
selben befinde sich ein Tisch. und einige Wand-
bretter. Als Wasser kann nur Sülswasser dienen.
Seewasser ist unbrauchbar. Die lichtempfindlichen
Gegenstände, als: Negativplatten oder Films und
haltbares Druckpapier, müssen in verlötheten Blech-
büchsen: aufbewahrt werden. Aufserdem hat man einige Schalen (am. besten aus
dem unzerbrechlichen Papier mache), einige Flaschen für die Flüssigkeiten und
eine mit einem Rubincylinder versehene Petroleumlampe nöthig.
Hat man elektrisches Glühlicht, so wickle man die Birne: in
rothe Christia-Leinwand ein und :schnüre ‚sie sorgfältig, . wie. in
der Abbildung, zu.
Die Aufnähmen. In jeder Camera” befindet sich‘ eine
matie Scheibe, auf der man das aufzunehmende Bild mittels
Trieb und Schraube scharf einstellt. Man spannt den Augen-
blicks-Verschlufs und schiebt an Stelle der Einstellscheibe die mit
zwei Platten geladene Kassette ein, öffnet den dem Objektiv
zugewandten Schieber und löst den Verschlufs aus. Nunmehr
ist die Aufnahme gemacht. Wir möchten gleich bemerken, dafs
die Luft auf See aufserordentlich klar ist und Momentaufnahmen
sehr gut gemacht werden können, auch wenn der Himmel ziem-
lich bedeckt ist. Selbstverständlich stellt man dann den Verschlufs auf „möglichst
langsam“, gebraucht sehr empfindliche Platten und benutzt die gröfste Objektiv-
blende. Will man nur die Umrisse der Küste haben, so kann man sogar bei
ziemlich trübem Wetter die Aufnahme wagen.
Das Entwickeln.‘ Beim Schein der. Rubinlampe öffnet man in der
Dunkelkammer die Kassetten und nimmt die Platten heraus, welche man mit
der matten Seite nach oben in eine passende Schale legt. In einer: Mensur hat
man vorher von dem haltbar gesättigten Pyrogallus-Entwickler einen Theil mit
10 Theilen reinen Wassers vermischt. Hiermit übergießt man die Platte und
wird das Bild nach kurzer Zeit erscheinen‘ sehen, ‘ Nachder das Bild ‚entwickelt
ist, thut man es in das Fixirbad, bestehend aus 25 g unterschwefligsaurem Natron
auf 100 g Wasser... Nach 10 Minuten ist das Bild. ausfixirt und wird oberflächlich
abgespült. Dann kann man die Platte (das sogenaunte Negativ),an das Tages-
licht bringen... Nunmehr wird das Negativ in 18‘ bis.20 Mal gewechseltem
Wasser während zwei Stunden ausgewaschen und dann zum freiwilligen Trocknen
fortgestellt. .
Das Negativ. Betrachtet man das Negativ in. der. Durchsicht; so wird
man gewahr, dafs alle in der Natur hellen Gegenstände darauf dunkel erscheinen
und die dunklen hell 7 nm ; Tr
Das Positiv. Um nun das Positiv herzustellen, thut man das Negativ
in einen sogenannten: Kopirrahmen . mit der Schichtseite nach ‚oben. und‘ hierauf
das lichtempfindliche. Positiv-Papier. Nun.schlielst man: das Ganze und stellt es
dem zerstreuten Tageslicht aus. Schon nach ganz kurzer‘ Zeit‘ erhält man das
positive Bild, welches man in das Tonfixirbad thut. Hierin wird es gleichzeitig
getönt und fixirt, Zeigt das. Bild;die gewünschten Töne, 80. wird. es; heraus-
genommen und. während ‚einer Stunde in 18: bis 20 Mal ’gewechseltem“ Wasser
ausgewaschen und zum Trocknen fortgestellt. "0 #
der Brüstung.
Auch hierbei
a