334 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1894.
langen Solombala-Stadtkai an. Dampf- und Segelschiffe werden von den Flufs-
schiffen aus beladen.
Gegenüber von Arkhangelsk, in dem sogenannten Stadthafen, ankern die
mit Stockfischen, Steinbutten und anderen Fischgattungen beladenen Fischerschiffe.
Als Niederlage und Sortirungsstelle der von der oberen Dwina kommenden
Güter (Hede und Theer) dienen Plätze im flufsaufwärts gelegenen Theile der
Stadt. Der für Theer bestimmte Lagerplatz ist 36 000 Quadratfaden grofs und
besitzt, abgesehen von zeitweiligen Ueberdachungen, welche von den Eigenthümern
der Güter beschafft werden, keine überdeckten Räume. Der für Flachs und
Hede bestimmte Platz ist 16000 Quadratfaden grofe; auf demselben befinden
gich ein massiver gedeckter Schuppen und einige zeitweilige hölzerne Schutzdächer.
Die in dem Plane in Fufßs angegebene Wassertiefe bezieht sich auf den
als Null angenommenen niedrigsten Wasserstand vom Jahre 1881. Die
Schwankungen des Wasserstandes sind bei Ueberschwemmungen sehr beträchtlich,
von 6'/ bis 23 Fuß (2 bis 7 m) über Null. Die durch Ebbe und Fluth ver-
anlafßsten Schwankungen des Wasserstandes sind erheblich geringer. In der Zeit
der Syzygien (Neu- und Vollmond) steigt das Wasser bei Solombala um
3 Fufs (1 m).
Der Wechsel des Wasserstandes wird an dem Pegel des Ministeriums der
Verkehrswege an der Bujanowschen Anlegestelle und an dem Pegel der Marine-
verwaltung im Hafen von Solombala beobachtet. Für den erstbezeichneten
Pegel wird ein gufßeiserner Pfosten benutzt, welcher die Nullhöhe des Wassers
um 2,71 Faden überragt. Für den zweiten Pegel wird die rechte Ecke der
zweiten Stufe von unten der Kathedrale von Solombala (+ 1,85 Faden) und die
linke Ecke der untersten Stufe der Kirche der Mutter Gottes (+ 4,33 Faden) be-
nutzt. Der Nullpunkt des Pegels der Marineverwaltung hat ein besonderes
Wasserstandsmerkmal (+ 0,44 Faden).
Ankerplätze in Norwegen.
Aus dem Reisebericht S. M. Yacht „Hohenzollern“, Kommandant Kapt. z. S. VON ARNIM.
Zur Vervollständigung der in den „Annalen der Hydrographie etc.“ 1890,
Seite 397, veröffentlichten Angaben über einige Ankerplätze in den norwegischen
Gewässern hat das Kommando Nachstehendes
eingereicht bezw. berichtet:
1. Eine vervollständigte Skizze über
den Ankerplatz in Eide,
Nach Angabe der Lootsen ist der
Ankergrund in Kide nicht rein. Es sollen
daselbst Steine liegen, hinter denen der
Anker leicht haken kann und wodurch das
Lichten der Anker bereits einige Male zur
Unmöglichkeit gemacht sein soll.
Es empfiehlt sich, ein genügend
starkes Bojereep um das Ankerkreuz zu
stecken, um nöthigenfalls mit Hülfe des-
selben den Anker aus dem Grunde heben
zu können.
Schiffe von über 100 m Länge müssen
auf ca 90 m Wasser ankern.
2. Eine vervollständigte Skizze über den Ankerplatz in Gudvangen.
Einschraubenschiffe von über 100 m Länge müssen bei Dördal im Narö-
Fjord ankern. Zweischraubenschiffe von über 100 m Länge können oberhalb von
Bakke an der breitesten Stelle des Fjords ankern. Die Wassertiefe beträgt da-
selbs m.