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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1894. 
950 Quadratfaden. Die Baltische Eisenbahn-Gesellschaft hat im Jahre 1891 längs 
dem Victoria-Kai und der neuen Bucht Getreidespeicher von 760 Quadratfaden. 
Grundfläche und einen Getreide-Elevator für 20 000 Tschetwert hergestellt. Im 
Ganzen kann in Reval 1 Million Tschetwert Getreide untergebracht werden. 
Die gepflasterten Flächen des Hafenplatzes umfassen 23 750 Quadratfaden, die 
angepflasterten bis 3000 Quadratfaden. Die Wasserfläche des Hafens beträgt 
59 000 Quadratfaden. 
3. Der Hafen von Pernau. 
Der Hafen von Pernau liegt an der Mündung des gleichnamigen Flusses 
in die Pernauer Bucht und besteht aus einem Seekanal, einem Hafen, einem Theile 
des Flusses Sauk und dem Winterhafen. 
Die einen Theil des Rigaischen Meerbusens bildende Pernauer Bucht ist 
14 Werst (8 Sm) lang, durchschnittlich 16 Werst (9,2 Sm), am Ende etwa 
12 Werst (6,9 Sm) breit und 15 bis 30 Fufs (4,6 bis 9 m) tief. Der Untergrund 
ist lehmig. Der an den Hafen grenzende, 3 Werst von der Stadt entfernte 
Theil der Bucht dient als Rhede; sie ist etwa 10 Quadratwerst grofs und 16 bis 
20 Fuls (4 bis 6 m) tief. 
Der Seekanal tritt als Fortsetzung der Pernau etwa 2 Werst von der 
Mündung bis in das Meer. Der Kanal ist auf der Süd- und Nordseite durch 
120 Faden voneinander entfernte Dämme aus Steinpackungen begrenzt, Der See- 
kanal ist 12 bis 20 Fufßs (3*/2 bis 6 m) tief und 50 Faden breit; sein Untergrund 
ist lehmig und mit feinem Sande bedeckt. Beide Dämme bestehen aus An- 
schüttungen von Steinen mittlerer Gröfse auf Faschinenunterlagen; die Aufsen- 
Aächen sind durch grofse Quadersteine abgedeckt. Der südliche Damm, welcher, 
vom linken Ufer der Pernau ausgehend, eine südwestliche Richtung nach dem 
Meere hat, ist in der Mittellinie gemessen 962 Faden lang und setzt sich am Ufer 
auf eine Länge von 86 Faden fort. Der nördliche Damm, welcher, vom rechten 
Ufer des Flusses ausgehend, dem südlichen parallel angeordnet ist, ist 869 Faden 
lang und setzt sich auf eine Länge von 4512 Faden am Ufer fort. 
Der Hafen bildet einen Theil der Pernau, welcher von der Mündung bis 
zu der städtischen Schiffsbrücke und oberhalb derselben noch bis auf 125 Faden, 
im Ganzen etwa 1'/4 Werst (0,7 Sm) lang, 90 bis 170 Faden breit und 12 bis 13 Fuß 
(3% bis 4 m) tief ist. Der Untergrund des Hafens besteht aus weichem und 
hartem Lehm, welcher mit feinem und grobkörnigem Sande und theilweise mit 
kleinen Steinen gemischt ist. Die Ufer sind niedrig und flach und fast in ihrem 
natürlichen Zustande. Mit Ausnahme eines am rechten Ufer oberhalb der 
Brücke in der Romasaar genannten Gegend gelegenen 63 Faden langen hölzernen 
Kais, welcher im Jahre 1876 von der früheren Revaler Bank gebaut und jetzt 
verfallen ist, sind sonstige Kais nicht vorhanden. Am linken Ufer sind noch 
einige Anlegestellen von Geschäftsleuten in den Fluß gebaut. Die Schiffe legen 
in dem Hafen zu beiden Seiten der Schiffsbrücke an, welche als Kai dient. Die 
grofsen ausländischen Schiffe dürfen beim Auslaufen aus Pernau im Hafen nur 
einen Theil der Fracht aufnehmen und ergänzen dieselbe auf der Rhede hinter 
den Molen. Ebenso entladen die ankommenden Schiffe auf der Rhede einen 
Theil der Fracht und fahren erst dann mit geringerem Tiefgange in den 
Hafen ein. 
An der Hafeneinfahrt befindet sich eine Barre, an welcher durch Bagger- 
maschinen eine Tiefe von 12 Fufs (3'% m) gehalten wird. Im Frühjahr ver- 
mindert sich diese Tiefe durch 2 bis 3 Fufßs starke Anschwemmungen bis auf 
9 bis 10 Fufßs (2,7 bis 3 m). Die Beseitigung der Anschwemmungen wird nach 
völliger Befreiung der Rhede vom Kise begonnen, aber wegen der geringen 
Leistungsfähigkeit der Baggermaschine des Hafens von Pernau erst im Anfange 
des Herbstes beendet. 
Der Sauk, welcher in die Pernau auf der rechten Seite gegenüber der 
Stadt mündet, ist nur an der Mündung auf eine Länge von 70 Faden schiffbar 
und daselbst durchschnittlich 20 Faden breit und 9 bis 13 Fufs (2,7 bis 4 m) tief. 
Derselbe dient vorzugsweise als Ankerstelle für die etwa zur Ausbesserung im 
Herbste zurückgyebliebenen Schiffe.
	        
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