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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Notizen. 
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und den darin vorkommenden Verzögerungs-Ausdrücken gesprochen. Prof. 
Möller hat auch nicht beachtet, dafs ich gleich nach der kritisirten Stelle (S. 113) 
als Beispiel die Ergebnisse der Rechnungen von Boussinesq*) anführe, welche 
auch nichts mit den Verzögerungs-Ausdrücken zu thun haben, sondern blofs 
auf zwei Formeln beruhen, von denen eine das Widerstandsgesetz für die ruhige, 
die zweite aber für die wirbelnde Bewegung ‚ausdrückt, 
Da nun gerade das Widerstandsgesetz für die ruhige, gleichförmige, 
geradlinige Bewegung einer Flüssigkeit oder eines Gases, welches die mittlere 
Geschwindigkeit in der ersten Potenz enthält, von Vielen, denen die hydrau- 
lischen Untersuchungen nicht bekannt sind, als allgemeingültig betrachtet wird (wie 
ich oft mich zu überzeugen Gelegenheit hatte), so ist nichts Wunderbares daran, 
dafs ich dies nebenbei bemerkt habe. 
Prof. Möller deducirt in seinem Aufsatz den Ausdruck für die Verzögerung 
aus dem Ausdruck für den Widerstand. Da ich aber nur vom Widerstande 
und von den Formeln, welche das Widerstandsgesetz ausdrücken, gesprochen 
habe, so halte ich es für überflüssig, diese Deduktion zu diskutiren. 
2. Höhe der Seebriese. Zwei äufserst interessante Luftballonfahrten 
wurden, wie „L’Agrophile“ berichtet, während der Anwesenheit des russischen 
Geschwaders in Toulon am 16. und 18. Oktober 1893 ausgeführt. Am 16. bei 
leichter Briese und ziemlich ruhigem Wetter stiegen die Luftschiffer Louis Godard 
und Jacques Courty 
in ihrem Ballon „Admiral 
Arvellan“ mit vier Passa- 
gieren um 11 Uhr 20 Min, 
vormittags auf. Ein Süd- 
südwestwind führte die 
Luftfahrer zunächst land- 
einwärts in der Richtung 
auf Fort Faron. In der 
Höhe von 500 m, welche 
über Letzterem erreicht 
war, begann der Ballon 
eine Drehung nach Süden 
zu machen, und mit dem 
Aufsteigen auf 1050 m 
wurde er genau südlich 
in der Richtung auf das 
Meer hin getrieben. Nach 
dem Passiren der Küste, 
1430 m über dem Meere, 
führte ein NE die Luft- 
schiffer über die grofse 
Rhede auf die letztere 
schützende Halbinsel 
Cepet zu. _Schlimmes Ballonfahrt am 16. Oktober 1893. 
ahnend, stach in diesem ———u Ballonfahrt am 18, Oktober 1893. 
Augenblick der Bugsir- -—3 Richtung. 
dampfer „Hercule“ in Zahlen: Ballonhöhe in Metern, 
See, um den Luftschiffern zu Hülfe zu kommen. Man hatte indessen vom Ballon 
aus bemerkt, dafs die Flaggen unten immer noch den Südsüdwestwind an- 
zeigten. Nachdem die Halbinsel überflogen war, ließen sich daher die Luft- 
fahrer über dem offenen Meere in die untere Luftschicht fallen, und trafen den 
gewünschten Wind noch in der Höhe von etwa 300 m. Nachdem der Ballon 
eine Schleife gemacht hatte, fuhr er nun fast in gerader Richtung auf Toulon 
los. Die vorgenannte Halbinsel wurde über dem Fort St. Elme in etwa 200 m 
Höhe gekreuzt, und der Ballon flog quer über die Rhede des Lazaret. Als die 
Luftschiffer den Wogen in der kleinen Rhede nahe kamen, warfen sie den 
Seeanker aus und warteten, bis der herbeidampfende „Hercule“ sie aufnahm und 
mit ihnen in 40 m Höhe an dem französisch-russischen Geschwader vorbeifuhr. 
za 
1) Boussinesq: Essai etce,, Mem. Sav. 6tr., Bd, 23, S. 4,
	        
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