Spindler: Eisverhältnisse an den Seeküsten des russischen Reiches,
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Dauer in Monaten
Kurländische Küste . . . ,
Westküste von Ösel und Dagi . . ..
Nordküste von Dagö und westlicher Theil
des Finnischen Meerbusens bis Kockskär
Centraltheil des Finnischen Meerbusens
Oestlicher Theil des Finnischen Meerbusens
(Seskär—Kronstadt) . . . . . .«
Moonsund und die Bucht von Pernau , . |
Rigaer Meerbusen ı + + 2 0 0. 4 4 4
Ganze
Eissaison
1892/93
3,7
44
4,5
4,5
5,5
4,5
4,2
+ mehr
— weniger
als 1888/89
Zufrieren
1892/93
40,7
+1,2
8
+ 1,4
+ 0,3
2,9
3.0
0,0 5,0
—01 4,2
| +05 | 3,3
+4 mehr
-— weniger
als 1888/89
a1
— 0,5
+ 2,4
40,5
+06
— 0,1
+1,2
In dieser Tabelle zieht besonders die Dauer des durchgängigen Zufrierens
des Finnischen und Rigaer Meerbusens im verflossenen Jahre unsere Aufmerk-
samkeit auf sich; in dieser Beziehung zeichnet sich namentlich der westliche
Theil des Finnischen Meerbusens aus. Hier blieb die ununterbrochene Eisdecke
fast 2!/a Monate länger liegen als 1888/89. In der offenen Ostsee war die Dauer
des Zufrierens im verflossenen Jahre geringer als 1888/89, und dennoch dauerte
die Eissaison länger; dieses hatte zweifelsohne seinen Grund in der Anhäufung
von Eis und in dessen langsamem Austreten aus den Meerbusen.
Es kann also als auffallendes Resultat der Fröste von 1892/93 in den
baltischen Küstengegenden unter Anderem die außergewöhnliche Intensität der
Eisdecke in den Meerbusen, und besonders das abnorme Eis im westlichen Theil
des Finnischen Meerbusens angesehen werden. ‘.
Zum Schlufs mul hervorgehoben werden, dafs in allen russischen Meeren,
mit Ausnahme des Kaspischen, die Eissaison von 1892/93 sich durch späten Ein-
gang auszeichnete, am meisten aber in der Ostsee und im Weilsen Meere. Am
ey dauerte die Eissaison in den nördlichen Meeren 1889/90, in den südlichen
1/92.
Ueber eine neue Methode, die harmonischen Konstanten der
Gezeiten abzuleiten.
Von Admiralitätsrath Prof, Dr. BÖRGEN,
Vorstand des Kaiserlichen Observatoriums zu Wilhelmshaven.
(Schlufs,)
IN. Die eintägigen Tiden.
i. Kı und P. — Zur Ableitung dieser beiden Tiden, welche gleichfalls
gemeinschaftlich ermittelt werden müssen, könnten wir dieselben D; benutzen,
welche zur Bestimmung von T und R zur Anwendung kommen. Da jedoch die
Korrektionen für O0, Q und I ziemlich grofs werden würden, SO haben wir es
vorgezogen, eine andere Kombination zu wählen, bei welcher namentlich die
Korrektion für Q, welche Tide in verschiedenen Jahren etwas schwankend her-
auszukommen pflegt, sehr klein wird.
a) Bei Ableitung der D; nehmen wir an: n,— nn, +1= 9, nn, + nn,’
=— 188 und m — 2. haben also folgende Zeilen:
(1)
6 da
N.
No
187 93
281 187
ed
94
188
Ann, d. Hydr. etc., 1894, Heft YIHI