Krümmel: Das Doppelbild-Refraktometer,
die Wirkungen der Temperatur sich steigern mit wachsendem ©, also mit zu-
nehmendem Salzgehalt.
Indem man nun diese Untersuchungen für möglichst viele verschiedene
Salzgehaltsstufen durchführt, ist man im Stande, auf der graphischen Darstellung
durch Eintragen entsprechender gerader Linien für bestimmte gleichabständige
Werthe von 9 die zugehörigen Korrektionen in graphischer Ausgleichung zu er-
mitteln, wobei man die graphische Konstruktion auch unter d = 9 und über
d= 22 hinaus weiterführen kann. So erhielt ich beistehende Reduktionstafel,
Reduktionstafel für das Doppelbild-Refraktometer No. 1.
d= 516
I7| 819 lvolalıelısl u
Korrektionen positiv:
Az
e=10 0,8'0,27 %? 0,9 2 O1 01'041
0 = 20|0,5'04 14 03 03 0,2 02 0.1
0 = 30/0,7|0.6 05 D4 0,4]03 0,2 01
o=— 40|0,910,8 0,7 0,6'0,5|0,4|0,3:0,2
0 = 50|1.1110'0,8'0,7|0,6 |0,4 | 0,3; 0,2
0 = 60|14 1,2 10'0,9 0806 0,4 0,2
a= 70116 14 12 1010,910,710,5 0,3
00
d-1
a1
01
0.J
0,7
D,2
d=5lel7zl181 91
101 zul an?
13]
14
33 16 al zei mol wu! 211 92] 2324| 25 = d
Korrektionen negativ:
0,0 0,0'0,: '01 Di 1 02 90,2°0,2'0,3'0,/
0 00/01 O1 0,2 0,2 0,3 0,4 / 5 0,5 Ost
3,0:0,170,1 0,.210,3 0,4 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 DE
2070.10 0,210,310,4 08108 0,8 09 10 1.1]
0,0 0,110,2 | 0,4 05106 0,710,8/10 11 1,2 1,3]
20 0,2'0,310,4 05108 0,9 | 1,0 12'114 1,5 1,7.
0 0,2'0310510,710.9° 10 12 14 16 18 >.
A
10 = 0
20 =
30 = @
40 =
50 = @
60 = 0
70 = 0
151261 17 18! ı9l ol 21221 28l oa
05
— d
die nunmehr auf leidlich zuverlässige Weise die Einwirkungen der Temperatur
auf die Lage der Verlöschungsgrenzen zu eliminiren gestattet.
Die Anwendung dieser Tabelle ist so einfach wie möglich. Hätten wir
beispielsweise die Daten g = 47,1, d=17,2, so wäre die Korrektion = — 0,4,
also korr. @ = 46,7; oder bei 9 = 255, d= 11,3 wäre die Korrektion = + 0,2,
und korr. g = 25,7 u. 8. w.*)
Hat man nun so die refraktometrische Differenz o für sämmtliche vor-
handenen Wasserproben auf d= 14 reducirt, so bedarf es nur noch einer einzigen
Formel, um daraus das specifische Gewicht oder den Salzgehalt zu berechnen;
also nicht mehrerer, wie nach der vorher erwähnten Auffassung. Die von mir
benutzten zusammengehörigen Werthepaare sind in der folgenden Tabelle zu-
sammengestellt, wo die specifischen Gewichte = $ De gesetzt, d. h. gültig sind
für Seewasser von der Temperatur ==17,5°, wobei destillirtes Wasser von derselben
Temperatur als Einheit angenommen ist und der Einfachheit wegen Alles in Ein-
heiten der dritten Decimale ausgedrückt wird; also 7,744 statt 1,00774 u. 8, f.
S= 17/714 ] 11,85 | 17,34 | 19,65 | 22,36 | 22,80 | 2658 .
9 = 188 12987 1418 1475 1539 |548 | 641
Aus diesen Daten ist nun nach der Methode der kleinsten Quadrate eine
empirische Formel zu berechnen, um S aus @ zu finden. Diese Formel braucht
nun kein quadratisches Glied zu erhalten, sondern wird sehr einfach:
S = 0,4147 0.
Die Fehlerrechnung wird dabei ziemlich günstig: der „durchschnittliche“ Fehler
ist = + 0,02A, der wahrscheinliche = -+ 0,04, so dafs damit das specifische
Gewicht bis auf eine Einheit der vierten Decimale (0,1A) zuverlässig gefunden
werden kann, sobald man 0 auf 0,1 der Mikrometer-Skala genau hat. Freilich
könnte man aus den oben genannten sieben Werthepaaren auch eine quadratische
2 H. N. Dickson hat kürzlich vorgeschlagen („The Geographical Journal“, April 1894,
S. 308), statt des destillirtten Wassers als Basis für die Eliminirung der Temperaturwirkung irgend
ein Seewasser von genau vorher bestimmtem Salzgehalt und Brechungsindex auf der einen Prismen-
hälfte zum Vergleich mit dem neu zu untersuchenden Seewasser zu benutzen. Aber eine Tabelle
wie die obige würde doch immer zu bilden sein, und wie will man sich der Konstanz des Salz-
gehalts bei diesem Normalwasser versichern? Destillirtes Wasser dagegen verändert sich so leicht
nicht, höchstens kommen von der Glasfßasche Spuren von Kieselsäure hinein, wenn es allzu lange
darin bleibt.