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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

296 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1894. 
yeschwächt ist, unschädlich gemacht werden kann. Es hat sich auch durch die 
Erfahrung bei Ableitung der Konstanten für Wilhelmshaven aus einem Jahrgang 
Beobachtungen nach dieser neuen Methode als wünschenswerth herausgestellt, 
dafs die zur Ableitung der ds verwendeten Gruppen von Tagen eine kontinuirliche 
Reihe bilden, welche das ganze Beobachtungsmaterial umfafst, so dafs weder eine 
gröfsere Anzahl von Tagen zweimal benutzt wird, noch eine größere Anzahl von 
Tagen gar nicht zur Verwendung gelangt. Diese Bedingungen werden in ein- 
facher Weise dadurch erreicht, dafs man n, + n,‘ = nahe 4 (pn, —n, + 1) wählt. 
Aus der Art, wie die ds gebildet werden, welche aus den Formeln (4), 
5) und (6) ersichtlich ist, ergiebt sich, dafs es zur Ableitung ihrer Summe 
Di (Formel 7) durchaus nicht nothwendig ist, die einzelnen dt abzuleiten, sondern 
dafs man einfacher zum Ziele gelangt, wenn man die Zeilen des Summenverzeich- 
nisses, welche den mit ungeraden Indices versehenen Tagen n, — 1 und n, ent- 
sprechen, für sich summirt und hiervon die Summe der den geraden Indices ent- 
sprechenden Zeilen n, und n,’ — 1 subtrahirt; das Endergebnif sind die gesuchten 
Di. Man kann dies in einfachster Weise dadurch erleichtern, dafs man das 
Schema mit einem Blatte Papier oder Karton bedeckt, welches mit Ausschnitten 
verseben ist, durch welche die zu benutzenden Zeilen sichtbar sind, während alle 
anderen bedeckt bleiben. Wenn man dann noch auf diesen Hülfsblättern die- 
jenigen Zeilen, welche sich auf die ungeraden Indices beziehen, mit dem 
Zeichen +, die den geraden Indices angehörenden mit dem Zeichen — be- 
zeichnet, so ist ein Irrthum so gut wie ausgeschlossen, und es ist von vornherein 
lie Verwendung der betreffenden Zeilen für die Bildung von Dt angegeben, Ist 
dieselbe Zeile, was mehrfach vorkommt, zweimal zu benutzen, so wird das Vor- 
zeichen derselben zweimal angegeben. 
Bei der Ausführung dieser Summationen kann man sich viel unnöthige 
Arbeit ersparen, wenn man nicht mehr Ziffern berücksichtigt, als man durchaus 
sothwendig braucht, wie folgende Erwägung zeigen wird. Bei der Bildung der 
Wasserstandssummen in dem Summenverzeichnisse kommt man bald in die Hunderte 
von Metern und wird gegen Schlufs des Jahres über 1000 erreichen, die einzelnen 
Dt können aber höchstens den Werth 2 Rx cosee 12 ix cosec + (ng + n,') 12 ix er- 
reichen, und dieser wird, Metermafs vorausgesetzt, für die meisten Tiden 100 nicht 
erreichen. Es wäre daher eine Vergeudung von Arbeit, wenn man bei der Summi- 
rung der Zeilen der Summentabelle mehr als Zehner und Einer berücksichtigen 
wollte, denn in der vollständigen Summe der positiven und negativen Zeilen 
müssen die dritte und folgenden Stellen links vom Decimalkomma übereinstimmen, 
höchstens kann die dritte Stelle um eine Einheit, aber niemals um mehr ver- 
schieden sein. Wir nehmen daher bei der Summirung der Zeilen nur zwei Stellen 
links vom Decimalkomma mit und lassen alle etwa noch weiter links stehenden 
Ziffern sowie die bei der Summirung entstehenden Hunderte und Tausende ein- 
"ach weg, so dafs auch die schlielsliche Summe links nur Einer und Zehner 
enthält. Dabei wird es vorkommen, dafs für irgend eine Stunde die eine der 
beiden von einander zu subtrahirenden Summen, welche dem Gange der Ds nach 
größer sein sollte als die andere, scheinbar kleiner als diese herauskommt; dies 
ist der Fall, wenn in den vollständigen Summen die dritte Stelle um eine Einheit 
verschieden sein würde, und wir brauchen daher nur die kleinere der beiden 
Zahlen um 100 zu vermehren, um das richtige Dt zu erhalten. Man wird nie- 
mals zweifelhaft sein, wie man in einem solchen Falle zu verfahren hat. So 
wird man bei Ableitung aller Tiden verfahren können mit Ausnahme von M,, 
weil die Di: für diese Tide Werthe über 100 erreichen können. In diesem Falle 
mufs man drei Ziffern links vom Decimalkomma mitnehmen, läßt aber alle bei 
der Summirung entstehenden Tausende u. s. w. weg. 
Die auf diese Weise abgeleiteten 24 Werthe von Dt stellen den Gang der 
gesuchten Tide im Laufe eines mittleren Sonnentages dar, vorausgesetzt, dafs 
infolge passender Wahl von n2, —n, +1, n, +n,‘ und m die gesuchte Tide so 
stark die Wirkung der anderen überwiegt, dafs man diese als eliminirt ansehen 
darf. Wir werden sehen, dafs dies in den meisten Fällen hinreichend erreicht 
werden kann, da es aber nicht in allen Fällen möglich ist, namentlich wenn nicht 
die Beobachtungen eines ganzen Jahres zur Verfügung stehen, so wollen wir im 
Folgenden annehmen, dafs aufßser der gesuchten Tide noch eine zweite einen
	        
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