Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1594.
Nehmen wir nun die Differenz von (4) und (5) und bedenken, dafs nach
unserer Voraussetzung n, — n,=n,-—n,‘, oder n, +n, = n, + n,‘ sein soll,
so erhalten wir den Ausdruck:
29,*
Vy = 1ı V= Na
6) dt = Zht,y— Zhty
= ng =D
. — 95 . 7
= Rı Sl nn MM [cos fix t— Ex + (n,‘ + n;) 12 ix} — cos {ix t— & + (n, + n,) 12 ix} ] +.
= —2R; Sn Zah NM (n,‘ — 11) Dix fixt— & En En) 12h
Man übersieht leicht, dafs hierin die S- Tiden vollständig verschwunden
sind, wenn man 12ix==p - 180° einsetzt, da alsdann der Faktor von — 2 Rx
= (n, —n, + 1) sin (n,‘ — n,) p + 180° = 0 wird.
In der Differenz dı soll sich die gesuchte Tide mit ihrer gröfstmöglichen
Wirkung geltend machen. Dies ist, wie sich aus (6) ergiebt, der Fall, wenn
sowohl (n; —n, + 1) 12 ix als auch (n,’-—n,) 12 ix möglichst nahe an 90°
oder 270° liegen; wir haben daher die Werthe von n,, n, und n,‘ so zu wählen,
dafs dies der Fall ist, wobei wir zugleich so viel wie möglich darauf Rücksicht
nehmen, dal die entsprechenden Werthe für die anderen Tiden, oder wenigstens
*ür die größeren derselben, so klein wie möglich ausfallen, um deren Wirkung
in dt so viel wie möglich abzuschwächen. Damit (n;, — n, + 1) 12 ix und (n,’
-nı)12 ix gleichzeitig möglichst nahe 90° oder 270° werden, ist es zweck-
mäfsig, die nı, n, und n,‘ so zu wählen, dafs n,‘— n, entweder =n, —n, +1
der = nz —n, +2 ist, denn dann sind die genannten Winkel höchstens um
den Betrag von 12 ix von einander verschieden, und ihre Sinusse weichen in der
Nähe von 90° oder 270° nur wenig von einander und von -+ 1 ab. Aus dieser
Bedingung für den Werth von n,‘—n, folgt, dafs n, + n,‘ entweder =2n, +1
oder = Zn, +2 ist, d.h. n, +n,‘ ist ungerade oder gerade, je nachdem
Da —nı=2;—n, +1 oder = nn, — nu, +2 ist, daher ist auch umgekehrt
no‘ —n, =, —n, +1 oder = nz —n, +2, je nachdem nz + n,’ eine
ungerade oder gerade Zahl ist.
Auf dieselbe Weise bilden wir eine Reihe von Werthen von dt, welche
sich dadurch voneinander unterscheiden, dafs n, + n,‘ das Zwei-, Drei- u. 8. w.
bis m-fache des ersten Werthes ist, während nn, —n, + 1 denselben Werth
behält, wie bei Ableitung des ersten dt und n,‘—n, je nach den Umständen
=n,—n, + 1 oder =nz —n, +2 ist. Werden nun diese m Werthe von
dt summirt, so wird in dieser Summe die Wirkung der gesuchten Tide sehr
wesentlich verstärkt werden, wärend bei passender Wahl der Größen n,, n,, 2,‘
und m diejenige der anderen Tiden mehr oder weniger zum Verschwinden gebracht
werden kann.
Bei der Ausführung der Summirung der m Werthe von di müssen wir
zwei Fälle unterscheiden, je nachdem der erste Werth von n, + n,‘ gerade oder
ungerade ist, weil sich danach der Werth von n,‘— nn, richtet, und im letzteren
Falle, wo n, +12,‘ ungerade ist, sind wieder zwei Fälle: m gerade und ungerade
zu unterscheiden.
Es sei demnach
1. der erste Werth von n, +n,‘ eine gerade Zahl, so ist, weil alle Viel-
fache von n,-+n,‘ ebenfalls gerade Zahlen sind, nach obiger Regel immer
nn,‘ —n, = 2, —n, +2, und wir erhalten für die Summe der m Werthe von
de den Ausdruck:
- — ee a . 0=m
7} Dt = Zdt= —2Rr sin (n, 7 Ba DAS Sn Me ee sin Jix t—& Fon, +n,') 12 ix} >
sin (n, — n, +1) 12 ix sin (n, — n, + 2) 12 ix sin > (n, +n,‘) 12 ix 43
=—2Rı — ME TELE SEN MEERE nn sinfixt— Gr + —z— (9, + n,°) 12ie'
2. Wenn der erste Werth von n,-+n,‘ eine ungerade Zahl ist, so ist
eg (n, + n,‘) abwechselnd ungerade und gerade, daher n,‘—n abwechselnd
=n2,-—n, +1 und =n,-—n, +2, je nachdem g ungerade oder gerade ist.
Je nachdem wir nun eine gerade oder ungerade Anzahl von dt summiren, ge-
staltet sich der Ausdruck für Dr: etwas verschieden. Ist daher: