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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1894. 
Nahe dem Senegal verlebte man einen Monat an der Küste, um sich In- 
formation über die Sitten der Eingeborenen, die Produkte des Landes und den 
Handel mit dem Innern zu verschaffen, indem alles Neue für den Prinzen zurück- 
gelegt wurde, welcher auf diese Weise zu seiner großen Freude durch Cadamosto 
in den Besitz eines Elephantenzahnes und eines Elephantenfulses gelangte. Die 
Reise wurde dann nach dem Gambia fortgesetzt, von dem Prinz Heinrich wohl 
gehört, aber keine genaue Information hatte. 
Auf dem Wege dahin traf man einen Genuesen, Antoniotto Uso di Mare, 
welcher gleichfalls sich für Portugal verpflichtet hatte. Der Gambia wurde er- 
reicht und zum ersten Male erforscht, allerdings nicht weit aufwärts, da die 
Eingeborenen sich sehr feindlich verhielten. Dann kehrte man nach Portugal 
zurück. 
Im folgenden Jahre unternahm Cadamosto eine zweite Reise, auf welcher 
er die Küste über den Gambia hinaus bis zum Rio grande erforschte, indem er 
verschiedene Flüsse mit Namen belegte, von denen einige, wie z. B. Casamansa, 
noch heute in Gebrauch sind. 
Auf dieser Reise wurden auch die Kap Verde’schen Inseln entdeckt, die 
einzige absolut neue Entdeckung in dieser Gegend unter dem Prinzen Heinrich, 
denn die Madeiras und Azoren befinden sich schon auf den Karten des vorher- 
gehenden Jahrhunderts, und die Küste bis Sierra-Leone war schon Hunderte von 
Jahren früher durch den Karthager Hanno besucht worden, 
Ich möchte indessen hervorheben, dafs ich, nach in neuester Zeit aufge- 
fandenen Urkunden, keinen Zweifel darüber hege, dafs einige der Seefahrer des 
Prinzen Heinrich Amerika erreicht haben, nahezu 50 Jahre vor des Columbus 
erster Reise, doch können wir heute darauf nicht weiter eingehen, 
[ch schließe mit Cadamostos eigenen Worten über den Prinzen: „Er 
war der begabteste Fürst seiner Zeit, die geringste seiner Tugenden würde genügt 
haben, einen andern unsterblich zu machen.“ 
Häufigkeit und Tiefe der barometrischen Minima sowie Bahnen 
der Maxima und stationäre Maxima in dem Zeitraum vom 
Winter 1883/84 bis Ende Herbst 1887. 
Nach der vou der Seewarte herausgegebenen Vierteljahrs-Wetter-Rundschau bearbeitet von 
Prof. Dr. W. J. vAN BEBBER, 
(Hierzu Tafel 6.) 
Zu dieser vorliegenden Arbeit wurde das Kartenmaterial der von der 
Direktion der Seewarte herausgegebenen „Vierteljahrs-Wetter-Rundschau“ 
benutzt, welches sich auf den vierjährigen Zeitraum vom Winter 1883/84 bis Ende 
Herbst 1887 bezieht. 
Die von der Seewarte in Verbindung mit dem Dänischen meteorologischen 
Institut veröffentlichten „Täglichen synoptischen Wetterkarten für den Nord- 
atlantischen Ocean und die anliegenden Theile der Kontinente“, die hieran sich 
anschliefsende „Vierteljahrs- Wetter-Rundschau“ sowie die täglich von den gröfseren 
meteorologischen Instituten herausgegebenen Wetterkarten und Wetterberichte 
bilden die Hauptgrundlage für Wetterstudien auf dem Gebiete zwischen dem Felsen- 
gebirge und dem Ural. Der oben genannte Zeitraum wurde in der „Vierteljahrs- 
Wetter-Rundschau“ nach einheitlichen Gesichtspunkten bearbeitet, wobei die in 
den französischen monatlichen Wetterberichten angewandte Bezeichnung der Tiefen 
der Minima angenommen wurde, so dafs die Tiefen über 760 mm, von 750—760, 
740—750, 730—740, 720—730, 710—720 und unter 710 mm unterschieden wurden.
	        
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