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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Enipping: Allgemeines über die Stürme des Stillen Oceans. 171 
werden die letzteren 6,5°, den gröfsten Unterschied Wasser— Lüft, wohl nöch um 
ein Beträchtliches überschritten haben; denn in der Böen mit herunfergerissene, 
vorher nicht mit der Meeresfläche in Berührung gewesene Luftmassen werden 
kälter als die an Bord gemessene Luft sein. 
il. Wasserhose bewegt sich bei Windstille in der Richtung 
des erst 6 Stunden später eintretenden Nordöstpassats. Die Bark 
„Nanny“, Kapt. B. Müller. J,-No. 3783. Von Callao nach Portland Or, 1891, 
September, Mexikanisches Stillengebiet. 
1891, 11. Sept.: 5° N-Br, 120° W-Lg, Bar. 758,9 nm. Wind südsüdöstlich, 3 und 4. 
12. „ 7°N-Br, 120° W-Lg, , 758,2 mm. Von SzE 3 näch WSW 4 
13. „ .9°N-Br, 121° W-Lg, „ 757,4 mm. Westsüdwestlich 4 und 3. 
, Mehrere Stunden Regen, 
14. „ 11° N-Br, 121° W-L&, „ 756,6 mm. West bissüdwestlich, 5und2. 
. Mehrere Stunden Regen. 
15, „ 13° N-Br, 121° W-Lg, „ 756,9 mm. SW 2, Stille, SSE 3, Stille, 
4 p NE 1und 2. Mehrere 
; . . ; Stunden: Regen: 
16. „ 14° N-Br, 123° W-Lg, ‚ 758,4 mm. Nordostpassat, 3 und 4. Nur 
wenig Regen. — 
Das Schiff passirte die Furche niedrigsten Luftdrucks zwischen südwest- 
lichen Winden und Passat am 14. September, wenn man das Barometer, am 15,, 
wenn man die Winde zu Grunde legt. Beobachtet wurde am 15. 4*a SW 2, 
1r und einmaliges Blitzen in SW. Bis 9%*a Windstille, dann leichte Böe aus 
SSE (3). Vor der Böe sah man eine Wasserhose. Dieselbe bewegte sich nach 
SW und verschwand in der dunklen Luft. 2:p Windstille. Um 4” p kam leiser 
Zug aus NE durch, bis zu der Zeit kein Steuer. Um 7*p starke Regenschauer 
aus NE mit Windstärke 5, um 8&p NE2, 12'p NE 2. 
12. Schwere Böe bei klarem Himmel, unter Land. Die Bark 
„Emin Pascha“, Kapt. G. Green. Von Fredrikstadt nach Melbourne. J.-No. 3710. 
1891, Februar. An der Südküste Australiens. Das Schiff befand sich am 
13. Februar mittags in 38,7° S-Br, 140,4° O-Lg, steuerte nordöstlich, bis Kap 
Northumberland gesichtet wurde, in der Nacht südöstlich, am 14. von 8a an 
wieder östlich und nordöstlich, passirte Kap Otway um 5° 40”p. Der Wind 
hatte sich vom 13. bis 14. Februar mittags in folgender Weise gedreht: EzN 3, 
SEzE 4, ESE 3, EzN 4, NEzN 5, NNE 5, NzW 5. Das Barometer war am 12. 
764, 13. 759, 14. 751 mm, erreichte damit, bei Bewölkung o, m, b, seinen 
niedrigsten Stand mittags und stieg bis 2?p auf 753, 4”p. auf 755 mm. „Um 
ip kam der Wind aus heiterer Luft und ohne die geringste vorhergehende 
Warnung plötzlich in einem heftigen Windstofs (9—10) aus West. Da wir alle 
Segel führten, legte sich das Schiff so über, dafs die See in Lee über der 
Regeling stand. Glücklicherweise dauerte der heftigste Stofs’ wohl kaum mehr 
wie 2 Minuten. Zeit, vorher Segel zu bergen, hatten wir nicht. Ich sah den 
Wind nur eben einen Augenblick vorher über das Wasser. hinfegen, befahl die 
Fallen zu fieren; aber ehe Jemand auch nur halbwegs hingelangen konnte, brach 
es mit voller Gewalt über uns herein. Das einzige Zeichen von einer baldigen 
Aenderung mag vielleicht ein weißlicher Dunst am östlichen Horizont gewesen 
sein, der sich wohl ungefähr !/2 Stunde vorher zeigte. Freilich' war das Baro- 
meter ja niedrig; da der Wind sich aber fortwährend nördlicher drehte, erwartete 
ich eigentlich weiter nichts wie steife Nordwestbriese. Die erste Stunde nach 
dem schweren Stofßs wehte es noch mit Stärke 8, dann nahm der Wind allmählich 
ab. Um 1'.®p stand das Barometer schon auf 752 mm und stieg dann rasch.“ 
Der deutsche Schoner „Helene“ verlor in derselben Böe Vormarsstenge und 
viele Segel. — 
Diese: Böe kennzeichnet sich nach Windänderung: und Barometergang als 
Begleiterscheinung‘ einer vorüberziekenden Depression (vergl. No. 2) allerdings 
bei‘ ganz klarem Himmel. Als Wetter ist für den 14. vormittags 4», 8" und 
12b a angegeben: d b; m b; mb. 
„. . 138; Orkanartige Böe, unter Land. Die deutsche Bark „Aieolus“, Kapt. 
W. Frerichs. J.-No. 3644. Von Hamburg nach Brisbane. 1890, Oktober. 
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