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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 22 (1894)

Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1894. 
Am folgenden Morgen wurde die Reise fortgesetzt und um 7 Uhr in das 
Gebiet der Inlandsee gesteuert. Es wurde nach dem in der Karte angegebenen 
Kurse gefahren und keine besondere Beobachtung über mit- oder entgegen- 
laufende Strömung gemacht. Um 5*p wurde in der Bucht von Kodomari geankert. 
Mit Tagesanbruch am 10. wurde in die Bucht von Hirosima gesteuert. 
Da eine genaue Karte dieser grofsen Bucht nicht an Bord vorhanden war, hatte 
ich mir in Nagasaki die Skizze einer japanischen Karie anfertigen lassen, die 
mir der Kommandant eines japanischen Kriegsschiffes bereitwilligst zur Verfügung 
yestellt hatte. Die Karte war, allerdings in kleinem Mafsstabe, nach den Ver- 
messungen der letzten Jahre gefertigt und stimmte vorzüglich. Die Navigation 
bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Hier sowie in allen anderen Theilen 
der Inlandsee wurde bemerkt, dafs fast alle besonders hervorragenden Inseln als 
trigonometrische Punkte festgelegt sind. Um 11% 30” a ankerte das Schiff auf 
der Rhede von Masima an der Nordseite der Insel Itsuku. Am 11. 8a wurde 
nach einstündiger Fahrt vor der Stadt Hirosima neben der Insel Wu Sima 
geankert und nach vierstündigem Aufenthalt daselbst das Gebiet der Bucht von 
Hirosima verlassen. Um 5* 30" p wurde unter der Nordosthuk der Insel Nuku 
Sima geankert. Am Morgen des 12. wurde die Reise durch den Nordkanal 
fortgesetzt. | 
Während des Passirens desselben wurde eine mitlaufende Gezeitenströmung 
von 3,5 Sm bemerkt. Auch nach dem Verlassen des Kanals machte sich bis 
zum Ankern in Uchi no Umi eine östlich laufende Strömung von 1,5 bis 2 Sm 
Stärke bemerkbar. Zur Ansteuerung des St. Vincent Channel bietet nach dem 
Passiren von Ategi-Island die Baumgruppe auf der Insel Takami, recht voraus 
gehalten, eine gute Marke. Von Ategi Island bis in den St. Vincent Channel 
wurde 01/2S gesteuert. Die von der Insel Ko Sima östlich in den St. Vincent 
Channel hineinragende Sandbank wird am besten dadurch vermieden, dafs man 
es vermeidet, die Ecke der Insel Ko Sima und den Berg auf dem ’Südende der 
Insel Sanagi Sima in eins zu bringen. Um 4* 30” p wurde in der Bucht von 
Uchi no Umi geankert, 
Die in den „Nachrichten für Seefahrer“ 1884, No. 355, angegebene Be- 
merkung des japanischen Kommandanten von Tuso, dafs die Klippen Okino und 
Dyino Hanake auch bei Niedrigwasser nicht zu sehen seien, hat sich als nicht ganz 
zutreffend herausgestellt, denn als das Schiff am folgenden Morgen bei Niedrig- 
wasser die Bucht verließ, wurde Okino Hanake-Felsen wenig über den Wasser- 
spiegel hervorragend bemerkt. Peilungen ergaben den Platz desselben etwa 150 m 
westlicher wie in der Karte angegeben, Dagegen wurde Dyino Hanake-Felsen 
trotz aufmerksamsten Suchens nicht aufgefunden. Es empfiehlt sich daher, bei 
Einsteuerung in die Uchi no Umi-Bucht sich dicht an die Westseite der Bucht 
zu halten, wo überall tiefes Wasser ist. 
Mittags wurde die Akashi-Strafse passirt, und um 1* 35” der Hafen von 
Kobe erreicht, in welchem das Schiff innerhalb der Bojenreihe vermoorte. 
Von Santos nach Rangun. 
Bericht des Kapt. C. FESENFELDT von der Bark „Mona“. 
Nachdem wir am 9. November 1893 die offene See erreicht hatten, trafen 
wir anfangs Südostwind, welcher indessen schon am folgenden Tage auf Ost holte. 
Dieser beständige Wind gehörte einem weitausgedehnten und ziemlich stationären 
Gebiete hohen Luftdrucks an und erlaubte uns, die Reise nach Möglichkeit zu 
fördern. Nachdem er sich bis NE gedreht hatte, hielt er sich lange Zeit zwischen 
NE und NNW und war südlich von 40° Br oft und andauernd von dichtem Nebel 
begleitet. Aufmerksam gemacht durch die mir gütigst von der Seewarte zuge- 
zandten Eisberichte, ging ich nicht so südlich, als wie ich es sonst wohl gethan 
hätte, und schnitt 0° Lg am 24. November in 42,3° Br bei frischen bis steifen 
Westwinden nach günstiger 15 tägiger Reise.
	        
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