Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1893.
Das Centrum des Wirbels wird an Mittag 100 bis 120 Sm südlich
von a gelegen haben. Am 31. läuft a bis 6* früh nach SW mit 6 Meilen Fahrt
bei einem Sturm aus NW mit sehr harten Böen und einer furchtbaren See. Nun
Jäuft a vor dem Winde nach SEzS. Nachmittags dreht der Wind, der fort-
während in Sturmesstärke weht, nach Norden und nimmt dann allmählich ab.
Nachts Blitzen rundum.
In Port Louis fällt das Barometer jetzt, aber immer noch nur ganz unbedeutend,
und die Tagesamplitude ist noch voll ausgeprägt. Das Wetter ist böig, bei Ostsüdost-
wind in Stärke 7 bis 8. In 22° bis 283° S-Br und zwischen 56° und 58° O-Lg
herrscht starker östlicher Wind mit Böen und Regenschauern. In 26° S-Br und
59° O-Lg ist der Wind NE bis Ost mit Regenböen und Wetterleuchten. Vier
Schiffe haben zwischen 30° und 40° $-Br frischen Südostwind bei hoheın Barometer-
stande und regnerischem Wetter.
Am 1. Februar, mit welchem Tage wir die Bahn auf der beifolgenden
Karte beginnen, weht bei a bis 8* morgens der Wind frisch aus NNE, geht dann
aber auf NNW.') .
In Port Louis zeigen ein beständiges, wenngleich langsames Fallen des
Barometers sowie die Windangaben an, dafs ein Orkan sich nähert, dessen
Centrum sich im NW befinden muß. Ein ferneres Zeichen für die Existenz eines
Wirbels im NW ist die schwere Dünung aus Norden, welche im Laufe des Tages
noch ganz bedeutend zunimmt und in der die „Mooresfort“ im Hafen von Port
William nachmittags furchtbar stampft und arbeitet. Die Kraft des Windes war
noch nicht so bedeutend. Die höchste Stärke war um 9* 40”, wo dieselbe
9 bis 10 B.S. war, für gewöhnlich aber wehte es weit schwächer.
Während der Wind in Port Louise aus NE weht, hat das Schiff „Defiance“
(b der Karte) etwas südlich von der Insel morgens starken zunehmenden Wind
aus Ost und nachmittags Sturm aus dieser Gegend, der gegen Mitternacht orkan-
artig wird. b treibt nach West bezw. SW hin.
Die „Criterion“ (c) hat an diesem Tage starken östlichen Wind mit
heftigen Regenschauern. c steuert für Mauritius.
Die „Louisa“ (f), von Colombo nach London bestimmt, hat EzN- bis Nord-
ostwind. Der Kapitän bemerkt: Dunkle Wolken steigen im NW auf und gehen
gegen den Wind nach Osten ... Während des Nachmittags nehmen die Wolken
im NE einen drohenden Charakter an und verändern in jedem Augenblick
ihre Form.
Die Schiffe e, d und ’k im Westen von f haben östlichen bis nordöstlichen
Wind mit böigem, regnerischem Wetter und fallendem Barometer; nachts Blitzen.
Dagegen haben etwas weiter südlich g und h südödstlichen Wind, gleichfalls
jedoch Blitzen und böiges Wetter.
Am 2. Februar liegt das Wirbelcentrum im Westen von Reunion (WNW).
a im NW hat den ganzen Tag Nordnordwestwind, doch scheint das Wetter
nicht schlecht gewesen zu sein, sonst lägen wohl einige Angaben hierüber vor.
Bis 3'/2" a am 2. weht der Wind in Port Louis noch in mäfsiger Stärke,
dann nimmt er zu und erreicht um 8a die Stärke 10, und um 10'/,®a und
2'/* p die Stärke 10 bis 11 der B.S.
Um 10*'/ha wird das Centrum Port Louis am nächsten gewesen sein.
Das Fallen des Barometers hält bis 3'/2" p an, um diese Zeit weht der Wind aus
Nord in Stärke 10. Gegen Abend steigt das Barometer und nimmt die Stärke
des Windes (NzW) bis Mitternacht bis Stärke 5 ab.
Am 3. Februar weht mäfsiger Nordnordwest bei langsam steigendem Ba-
rometer. Der Regenfall der letzten 24 Stunden wurde um 9’'/eha jedes Tages
gemessen wie folgt:
30. Jan. 31. Jan. 1. Febr, 2, Febr. 3. Febr. 4. Febr. 5. Febr. Im Ganzen
04mm 13mm 14mm 0,7mm 667mm 102mm 14,6 mm 95,2 mm
{in St. Denis auf Reunion wurden die folgenden Beobachtungen gemacht:
Von Mitternacht den 31. Januar an fällt das Barometer langsam. Wind
schwach bis mäfsig aus ENE (am Tage aus ESE), heftiger Donner im Norden;
Barometer 760,0 mm.
‚3
1) Die Positionen der Schiffe für die Mittaze ersehen wir aus der Karte, Taf. 2.