Die Witterung an der deutschen Küste im November 1893, . 511
Stat,
Bork.
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Windrichtung, Zahl der Beobachtungen (je 3 am Tage)
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_ Januartabelle, Seite
70
Während der ersten vier Tage des Monats gehörte der Norden des Erd-
theils Depressionen an, während hoher Druck von der Biskaya-See nach Central-
europa vorbuchtete. Im hohen Norden lagerte ein tiefes: Minimum, und Theil-
minima wanderten von der Nordsee über Jütland und Südschweden an der
jeutschen Küste vorüber. Hier herrschte trübes, regnerisches Wetter mit ver-
einzelten Gewittererscheinungen und frischten die Winde mehrfach zu Sturm
auf; nach den Beobachtungen an den Signalstellen der Seewarte traten stürmische
Winde aus SW bis NW am 3., Stärke 8, auf Rügen und an der pommerschen
Küste, am 4., Stärke 8 bis 10, an der Ostseeküste, sowie mit etwas geringerer
Stärke vereinzelt an der Nordsee auf. Am Morgen des 4, überschritten die
vorher meist niedrigen Morgentemperaturen die normalen Werthe an der Nord-
zee und westlichen Ostsee um 5 bis 6°. Die regnerische Witterung erhielt sich
noch bis zum 7. (westliche Nordsee bis zum 6.), im Gefolge eines von der Nord-
see längs der deutschen Küste nach Kurland wandernden Minimums, welches an
der östlichen Ostsee stellenweise stürmische westliche Winde hervorrief; sehr
argiebige, 20 mm übersteigende Niederschläge fielen am 1. in Flensburg (20),
sowie am 7. in Swinemünde (20) und Ahlbeck (31).
Dann trat trockene Witterung ein, indem der bereits am 5, im Nordwesten
erschienene hohe Druck rasch an Intensität zunahm und von dort südostwärts
nach Centraleuropa stark vorbuchtete. Bis zum 11. lagerte ein Kern höchsten
Druckes nordwestlich von Schottland und beherrschte zeitweise ganz Europa mit
seinem Isobarensystem. Bei der nördlichen Luftströmung sanken die Morgen-
temperaturen bereits am 5. unter die Normale und blieben bis zum 14 meist
relativ niedrig. Vom 8. bis 13. war das Wetter vorwiegend trocken, und trat
am 7. bis 9. an der Nordsee, am 12. an der östlichen Ostsee vielfach heiteres
Wetter ein. An den übrigen Küstentheilen herrschte vom 11. bis 15. vielfach
mehrtägiger dichter Nebel.
Am 12. bis 14. verlagerte sich der Kern hohen Druckes schnell von
Nordwesten nach dem Schwarzen Meer, während seiner Wanderung zeitweise
ganz Europa beherrschend, und schon am 15. brachte ein im Rücken jenes
Maximums von Holland durch Norddeutschland ziehendes Minimum der Küste
wieder wärmere und regnerische Witterung; sehr ergiebige, 20 mm übersteigende
Niederschläge fielen am 15. in Neufahrwasser (25), Ahlbeck (20) und Greifs-
walder Oie (24). Gleichzeitig erschien im Westen ein neues, aber wenig umfang-
reiches Maximum, welches sich am 15. und 16. rasch ostwärts über Skandinavien
nach Nordrussland verlagerte. In seinem Gefolge herrschte am 16. an der Küste
trockenes Wetter, dann aber trat regnerische Witterung ein, welche, mit alleiniger
Unterbrechung am 21., bis Monatsschlufs anhielt.
Morgens am 16. nahte der Irländischen Küste vom Südosten her ein sehr
tiefes Minimum und schritt bis zum 17. nach der nördlichen Nordsee, gefolgt
von einem intensiven, stark nachdrängenden Hochdruckgebiet. Dieses verursachte
auf der Rückseite des Minimums sehr schwere. orkanartize Stürme von selten