5308 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1893.
der genannten Strafse in Sicht kommen, Der Feuerthurm ist niedrig und daher
erst auf einem geringen Abstande erkennbar.
3. Salaverry in Peru. (Von Kapt. H. Schoon, Führer der Bark
„Triton“,.) Am 21. September 1890 ankerten wir um 11'% Uhr vormittags auf
der Rhede von Salaverry auf einer Wassertiefe von 9 m (5 Fad.), Dauer der
Reise von Geestemünde 100 Tage.
Was den Hafen von Salaverry — wenn man diese Bezeichnung anwenden
darf, indem derselbe doch weiter nichts als eine offene Seerhede ohne jeglichen
Schutz ist — anbelangt, so habe ich die Verhältnisse im Allgemeinen so
zefunden, wie sie seiner Zeit von den Kapitänen Hendorff und Hansen in
diesen Annalen, 1881, Seite 217 ff, bezw. 1888, Seite 129 und 130, beschrieben
sind, nur mit dem Unterschied, dafs die damals noch geplante Brücke oder Mole
seit Juli 1888 fertiggestellt ist. Wenn die See nicht allzu hoch läuft, läfst sich
“ast immer mit dem Schiffsboot an der Mole landen. Wir hatten hier eine zum
größeren Theil aus Eisenbahnschienen, zum kleineren aus sonstigen Kaufmanns-
gütern bestehende Ladung zu löschen. Da nur zwei Dampfkrähne auf der Mole
vorhanden sind, mit denen allein sämmtliche Güter, sowohl die angebrachten,
als auch die zu versendenden, aus den 20 bis 30 Tonnen grofsen Leichtern,
bezw. in dieselben befördert werden, so geht das Löschen von Schiffen nur sehr
langsam von statten. Wir haben volle sechs Wochen benöthigt, um unsere
1100 Tonnen umfassende Ladung zu löschen. Die hier zwei bis drei Mal
wöchentlich verkehrenden Küstendampfer nehmen, wenn sie Ladung zu löschen
oder überzunehmen haben, was meistens der Fall ist, die Leichter für sich in
Anspruch, und die Segelschiffe haben einfach zu warten. KEinen weiteren Auf-
enthalt erleiden die Schiffe dadurch, dafs manchmal die Seebriese so siark wird,
daß die Leichter nicht abkommen können.
In früheren Jahren konnten die Segelschiffe hier zuweilen eine Zucker-
ladung bekommen; seitdem aber die Brücke fertig ist, werden alle Güter in
Dampfern verschifft. Die Segelschiffe, welche eine Ladung angebracht haben,
müssen den Hafen stets in Ballast wieder verlassen. Letzterer ist trockener
Sand, aber sehr theuer und für Schiffe, die denselben nicht kostenlos bedungen
haben, eine bedeutende Ausgabe. Der Ballast kostet 2*/2 bis 3 Doll. die Tonne;
dazu bekommt man häufig schlechtes Gewicht geliefert. Der Ballast wird am
Lande in Säcke gefüllt, dann in Eisenbahnwagen auf die Mole geschafft und von
hier in Leichtern längsseits des Schiffes gebracht. Das Einnehmen des Ballastes
erfordert auch viel Zeit, wir gebrauchten, um 350 Tonnen überzunehmen, zwei
Wochen.
Eingänge von meteorologischen Tagebüchern bei der Deutschen
Seewarte im Monat November 1893.
Von Kauffahrteischiffen,
a. Segelschiffe:
ı. Bremer Vollschiff „Magdalene‘, Kapt. C. Meyer. Tuskar— Mississippi-
Mündung, 16/5—7/7 1893, 53 Tage. Mississippi-Mündung—Lizard, 24/8—1/10
1893, 38 Tage.
2. Elsflether Bark „Loreley‘‘, Kapt. A. Hegemann. Savannah—Anjer,
23/9 1892—18/1 1893, 117 Tage. Bali-Strafse —St. Lorenz-Golf, 13/5—21/9 1893,
131 Tage. St. Lorenz-Golf—Montreal, 21/9—5/10 1893, 74 Tage.
3. Bremer Vollschiff „Nixze‘‘, Kapt. H. Fettjuch. Lizard—Pisagua,
20/12 1892—22/3 1893, 93 Tage. Pisagua—Lizard, 3/6—9/7 1893, 98 Tage.
4. Braker Bark „Amazone“, Kapt. H. Morifse. Lizard— Algoa-Bai,
3/12 1892—-10/2 1893, 69 Tage. Port Elisabeth — Port Adelaide, 17/3—24/4 1893,
38 Tage. Geelong—Lizard, 24/5—1/10 1893, 130 Tage.
5. Bremer Bark „Andree Rickmers‘‘, Kapt. H. Ahlers. 50° N-Br—
Penang, 3/12 1892—8/3 1893, 96 Tage. Penang— Bangkok, 4/4—21/4 1893,
17 Tage. Bangkok— Anjer, 24/6— 19/7 1892, 25 Tage. Anjer—Lizard, 19/7—
26/10 1893, 99 Tage.