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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Die Witterung :in Olehleh (Nord-Sumatra) im Januar und. Februar 1891. 443 
Der kleine Krieg. zwischen den Atjinesen und den Holländern ‚ist - noch 
immer. im Gange, und es vergeht selten ein Tag, an.dem nicht auf jeder Seite 
sin Mann erschossen wird. Eines Tages kam ein Kanonenboot mit drei Todien 
und fünf Verwundeten von. der Westküste ‘in Olehleh binnen. : Diesen Verlust 
erlitt die Mannschaft der Dampfbarkasse, welche abgesandt worden. war, um eine 
Anzahl von eingeborenen Fischern, die trotz des Verbots der Holländer zwischen 
dem Atji-Flusse und Pulo Brasse fischten, aufzubringen. Dabei wagte sich .die 
Barkasse zu nahe an das Land, wo: sie sofort mit Schüssen empfangen. wurde, so 
dafs sie, ohne ihren Zweck erreicht, d. h..ohne die Fischer und. deren Netze ab- 
yefangen zu haben, von dem obigen Verlust betroffen zurückkehren mulfste, 
Bemerkungen. aus dem meteorologischen Journal. des Dampfers 
„Erlangen“, Kapt. E. Ohnsorg.‘ 
Von PAUL REIMERS, II. Offizier, 
Sandwehen im Suez-Kanal. Am 26. April 1891 um 6 Uhr morgens, 
al6 wir uns im Bitlersee befanden, begann ein frischer Südostwind, der um 8 Uhr 
bei einem Luftdruck von 751 mm bereits die Stärke 10 erreicht und gleichzeitig 
seine Richtung auf SSE verändert hatte. Nachdem der Wind dann auf Süd ge- 
holt war, trat zuerst um 9!/2 Uhr vormittags Unsichtigkeit des Wetters ein, ‘her- 
vorgerüfen durch Sand, der in grofsen Massen die Luft schwängerte und das 
Schiff in einen gelben Mantel hüllte. Um 11 Uhr erreichte der Sturm seinen 
Höhepunkt. ‘Von Mittag an nahm die Windstärke bei abklarender Luft beständig 
ab, bis sie um-6 Uhr noch die Stärke 5 hatte, dann steigerte sie sich gegen 
8 Uhr nochmals auf 10, um darauf wieder herunter zu gehen.‘ Während des 
ganzen Nachmittags und Abends war viel Sand in der Luft, der sehr schmerzvoll 
auf die Augen wirkte; doch- war er nicht so dicht als‘ von 9'% Uhr vormittags 
bis 12° 15” nachmittags, in welcher Zeit man kaum eine Schiffslänge weit 
sehen konnte. 
Strömung im Indischen Ocean. Vom 9. bis zum 11. August 1891 
beobachteten wir.auf der Reise von Colombo nach Port Said, zwischen 9,5° N-Br 
in 54,4° O-Lg und .12,0° N-Br in 50,8° O-Lg, bei stürmischem Südwestmonsun 
einen starken Strom nach NO und Nord, der von'.uns auf 60 Sm im Etmal ge- 
schätzt wurde. Besonders stark wurde dieser Strom am 9. gespürt. 
Bemerkungen über. Port Pirie, Süd-Australien, 
Von Kapt. A. MOLZEN, Führer des Schiffes „Helicon“. . 
Die Schiffahrt nach und von Port Pirie hat in den letzten Jahren einen 
bedeutenden Aufschwung genommen durch‘ die‘ Einfuhr von Coaks_und Kohlen, 
die von hier aus mit einem geringeren Kostenaufwand nach den Minen: von Broken 
Hill befördert werden können, als von irgend einem anderen australischen Hafen; 
ünd' durch die Ausfuhr von Weizen. 2 
Die Einfahrt. nach: dem Hafen von Port Pirie und’ Letzterer selber lassen 
indefs noch sehr viel.zu wünschen übrig. Die Werften sind von der Behörde an 
Privatleute vermiethet und daher auch. nur mit den nothdürftigsten Vorrichtungen 
ausgerüstet. - Obwohl nicht. das Geringste für die Bequemlichkeit der Schiffe ge- 
schehen ist, wissen die Pächter der Werften doch hohe Abgaben einzufordern; 
An verschiedenen Stellen sind die Werften durch Strafsen von einander getrennt, 
welche‘ unter der Aufsicht der städtischen Behörden stehen und vor denen nicht 
gyebaggert wird. Es kommt daher vor, dafs größere Schiffe an der Werft nicht 
(ür-ihre ganze Länge eine genügende Wassertiefe haben, vielmehr im beladenen 
Zustande: mit den Hinter- oder Vordertheil auf einem der zwischenliegenden 
Rücken zu. sitzen kommen. und bei.Niedrigwasser 6 bis 7. Fuß gebojet werden, 
Auch ist der -.Hafen nur: in-einer Breite von etwa 45m (150 Fufßs) auf eine Tiefe
	        
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