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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Hegemann: Dampferroute von Sydney nach den Tonga“ und. Samoa-Inseln, 419 
anfänglich südöstlich, allmählich östlich holend, in der Nähe der australischen 
Küste nordnordöstlich. . 
Vom 3. bis 5. Dezember 1888 herrschte von 28° S-Br in 172° O-Lg bis 
23° S-Br in 180° Le nordwestlicher Wind, dann setzte der Südostpassat ein, 
Allgemein läßt sich kurz Folgendes über den Wind sagen: 
Von Oktober bis Februar einschliefslich (Frühling und Sommer) sind auf 
dem ganzen Gebiet, mit Ausnahme des Abschnitts d, wo im Monat Oktober 
südwestliche Winde in geringem Male überwiegen, östliche Winde vorherrschend, 
die von Sydney his 175° O-Lg zwischen 22,1° und 26,8° S-Br eine Richtung 
zwischen Nord und Ost, vorzugsweise NE und von hier bis Apia von Ost bis 
SE haben. | 
In den Monaten Juni, Juli, August und September (Winter) herrschen auf 
dem westlichen Theil des Gebietes südwestliche Winde vor, die in den beiden 
ersten Monaten von Australien bis naeh 175° O-Lg zwischen 21,1° und 26,8° S-Br, 
im August und September bez. bis 155° O-Lg zwischen 30,6° und 33,8° S-Br und 
165° O-Lg zwischen 26,2° und 31,1° S-Br reichen. ‚Weiter nordostwärts bis 
Samoa herrscht der Südostpassat. . 
Die Monate März, April und Mai, sowie theilweise August und September 
können als Uebergangsmohate bezeichnet werden, indem in den erstgenannten 
drei Monaten auf dem westlichen "Theil des Gebietes der Wind nach reehts, in 
den letzten beiden wieder nach links auf SE holt. 
Stürme haben eine verhältnifsmäfsig geringe Häufigkeit, denn auf 100 Winde 
kommt, für das ganze Gebiet berechnet, nur reichlich ein Sturm. Auch ist die 
Stärke derselben meistens unbedeutend. Die stürmischste Gegend ist diejenige von 
Sydney bis 160° O-Lg, dann folgen nacheinander die Abschnitte g, f und e&, In 
d und h ist je ein Sturm, in e& kein einziger beobachtet worden. In dem zuerst 
genannten Gebiet (Sydney bis 160° O-Lg) erreichen sie ihre gröfste Häufigkeit 
von Juni bis September, also im Winter, in f und g treten sie am häufigsten im 
Januar, März und.April (Sommer) auf. Der einzige Sturm im Abschnitt h 
(zwischen den Samoa- und Tonga-Inseln) wurde im April beobachtet. Diese 
Sommerstürme des nordöstlichen Theiles des Gebietes erlangen zuweilen orkan- 
artige Stärke. Von allen Monaten ist Juni der siurmreichste, im Oktober ist ein 
Sturm im Abschnitt b und im Februar überhaupt kein einziger vom Dampfer 
„Lübeck“ beobachtet worden. 
Eine genaue mittlere südliche Grenze des Südostpassats läfst sich nach 
den wenigen besonderen Angaben darüber nicht entwerfen, am wenigsten für den 
westlichen Theil des Gebietes. Während des gröfsten Theiles des Jahres sind 
auf dem ganzen Gebiet östliche Winde vorherrschend, deren südliche Grenze 
südlich von der in Betracht kommenden Route liegt, In den Sommermonaten 
werden auf dem nordöstlichen Theil des Gebietes nicht selten westliche Winde 
angetroffen, und man könnte dann mit Recht von einer nördlichen Passatgrenze 
sprechen, welche gewöhnlich in der Nähe der Tonga-Inseln liegt. Zwischen 
diesen und den Samoa-Inseln werden dann nicht selten westliche Winde an- 
getroffen. In den Wintermonaten wird die südliche Passatgrenze meistens in 
175° O-Lgy zwischen 24° und 26° S-Br, in 180° Lg zwischen 22° und 23° S-Br 
and in 175° W-Lg zwischen 16,5° und 21° S-Br überschritten. ‚Von hier steht 
der Passat durch bis zu den Samoa-Inseln. In dieser Zeit läfst sich für den 
eben betrachteten Theil des Gebietes ein nordöstlicher Verlauf der polaren Passat- 
grenze nachweisen, für die übrige Zeit und Gegend ist dasselbe wahrscheinlich, 
' Die westlichen Winde nördlich der Passatregion sind die Fortsetzung des 
Westmonsuns des Indischen Oceans; die südwestlichen Winde der Wintermonate 
auf dem westlichen "Theil des Gebietes gehen allmählich in den Südostmonsun 
ım Norden von Australien über. 
(Fortsetzung folgt.)
	        
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