408 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1893.
Süden Irlands nach dem Südosten Europas vorlagerte, wie vom 11. bis 13., an,
abgesehen von kürzeren Zeiträumen der Herrschaft anticyklonaler Isobaren.
Entsprechend war die Witterung im September vorwiegend kühl, trübe
und reich an Niederschlägen. Diese erfolgten fast täglich, mit Ausnahme des
4., 5., 11., 12. und 15., von geringfügigen Regenfällen abgesehen. Sehr ergiebige,
20 mm überschreitende Niederschläge traten in Memel am 2. (21), in Pillau am
17. (25), in Leba am 9. (27), in Stolpmünde am 7. (22) und 10. (28), in Rügen-
waldermünde am 7. (20) und 10. (23), in Greifswalder Oie am 28. (36), in
Wittower Posthaus am 17. (22), in Darsserort am 17. (21), in Flensburg am 22.
38), in Glückstadt am 9. (21), in Tönning am 22. (21), in Geestemünde am 20,
(21), in Brake am 20. (30), in Wangeroog am 8, (21), in Karolinensiel am
8. (40), in Nesserland am 8. (22) und 26. (22), in Norderney am 8. (22) und
in Borkum am 8. (37) und 26. (24) ein. Ausgedehnte Gewitterzüge traten am
8. und 24. an der Nordsee und westlichen Ostsee, sowie am 22. an der ganzen
Küste auf, und wurden mehr vereinzelte Gewitter aufserdem am 2., 9., 10,,
17., 21., 23., 24. und 30. beobachtet. Nebel trat selten und nur auf kleinere
Küstenstrecken beschränkt auf.
Stürmische Winde traten zunächst aus nordwestlichen Richtungen von
der Stärke 8 bis 10 am 1. bis 3., sowie 5. (und 6. in Brüsterort) an den öst-
lichen Theilen der Küste, am 9. und 10. aus SW bis NW, Stärke 8 bis 9, auf
Rügen und an der östlichen Ostsee, am 13. aus SW, Stärke 8, an der westlichen
Ostsee, am 14. aus West bis NW, Stärke 8 bis 9 (Brüsterort 10 bis 11), an der
ganzen Ostsee, sowie am 15., 16., 18. und 19. vereinzelt aus südwestlichen
Richtungen, am 17. in Colbergermünde aus NNE auf. Gröfsere Ausdehnung
gewann die stürmische Witterung in den Tagen vom 22. bis 25., indem Süd-
west- und Weststürme, zumal am 24. und 25., von der Stärke 8 bis 10, an der
Noräsee und Ostsee auftraten, und noch am 26. wehten in der östlichen Ostsee
stürmische Winde aus westlichen Richtungen.
Die Morgentemperaturen lagen am 1. bis 6., 9. bis 13., 18. und 21. bis
28. fast durchweg unter, am 7. und 8.. 16., 19., 20. und 30. meist über den
normalen Werthen.
In den Monatswerthen lagen der Luftdruck sehr erheblich, wie auch die
Lufttemperatur unter den vieljährigen Mittelwerthen, während die registrirten
Windgeschwindigkeiten, mit Ausnahme von Wilhelmshaven, und meist auch die
Niederschlagsmengen die Normalwerthe überschritten.
Berichtigungen.
In den Tabellen auf S, 556 des Jahrgangs 1877 und S. SO des Jahrgangs 1878 sind die Angaben
über Windgeschwindigkeit auf S. M. S. „Elisabeth“ infolge eines Versehens in der
Reduktionsformel um die Hälfte zu verringern.
Auf S. 124 des Jahrgungs 1886 im Artikel „Orkanartiger Sturm im nördlichen Stillen Ocean“ lies
durchweg 1885 statt 1884,
Auf S. 341 dieses Jahrgangs, Z. 14 yv. u., lies Inlands-See statt Imoands-See.
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