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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Häfen und Inseln zwischen Shanghai und Wentshau. 
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des auf demselben gestrandeten Dampfers „Ichang“. Nachdem man an B.B. 
Sesostris Rock-Tonne auf 100 m Abstand passirt hat, ist die nächste Leitmarke 
Tshung Point südlich frei von der Nordwestecke der Stadtmauer von Tshinhae, 
efr. Vertonung No. 1. 
Dieser Kurs WSW!/W mw. führt ca 100 m südlich frei von Pas-yew oder 
Tiger-Insel, leicht kenntlich an dem darauf stehenden Leuchtthurm. Bei dickem 
Wetter halte man die Südspitze von Tiger-Insel St. B. voraus, so dafs man auf 
ca 100 m Abstand davon passirt. Man bleibt auf diesem Kurse, bis der Leucht- 
thurm auf Square Island oder Tse-le-Insel in Linie mit der Ostseite von Tiger- 
Insel kommt, und steuert auf dieser Linie in die Flufsmündung. Peak-Insel, ein 
kleiner Fels nordwestlich von Kin-kee-hill, kenntlich an dem rothen Mauerwerk 
der auf ihm errichteten Batterie, bleibt an B.B. frei voraus, der Abstand beim 
Passiren von Peak-Insel ist dabei 0,1 Sm. Die Ebbe setzt hier in der Einfahrt 
nach nordwestlicher Richtung, die Fluth nach SW. Beim Auslaufen dient als 
Marke zum Drehen aus der letzten angegebenen Linie — Tse-le-Feuerthurm und 
der Ostseite von Tiger-Insel — nach Sesostris Rock-Tonne das Freikommen 
dieser Tonne von der Südostspitze von T’a-yew. Die von den Ningpo-Dampfern 
benutzte Leitmarke, wenn Tse-le-Insel bei Regenwetter nicht sichtbar ist, nämlich 
die westwärts von Seaon-yew liegende schwarze Tonne mit Ball als Toppzeichen 
in Linie mit der Westseite von Tiger-Insel gehalten, ist wegen der Unsicherheit 
der Lage dieser Tonne infolge Schwoiens auf die Gezeitenströmung nicht rathsam. 
Die Einsegelung bietet für ein kleines Schiff keine Schwierigkeiten, doch 
hat man beim Passiren von Tshinhae auf die vielen Boote und Dschunken Acht 
zu geben und mufs mit dem schmalen offen gelassenen Fahrwasser beim Aus- 
weichen rechnen. Meistens liegen die zahlreichen Dschunken am Westufer ver- 
ankert. Südlich von Peak-Insel befinden sich an dem Ostufer bis ins tiefe Fahr- 
wasser hineinreichend, mehrere Reihen starker Fischerstaken mit dazwischen aus- 
geholten Netzen, auf deren nach dem Fahrwasser zu gelegenen äufsersten starken 
Pfählen nachts Laternen brennen. Gegenüber der Südostecke von Tshinhae, auf 
demselben Ufer, erstrecken sich Steindämme in den Flufs hinein, weshalb man 
hier am besten‘ Mittefahrwasser hält. Im Allgemeinen findet man im Yung- 
Flusse in den vom Strom ausgewaschenen Buchten des Flufslaufes das tiefste 
Wasser, S. M. Knbt. „Wolf“ passirte die in den „Nachrichten für Seefahrer“ 
für 1891 No. 1629 mit 9 Fuß Wassertiefe angegebenen flachen Stellen 0,9 Sm 
West von Cone hill, kenntlich durch ein fortartiges Gebäude auf dem Gipfel, 
efr. Vertonung No. 2, und die Stelle 2 Sm Nord von Lungshan bei Niedrigwasser, 
Mondsalter 22 Tage, und fand daselbst 3,5 m Wasser. Ferner darf man nicht 
zu nahe an das Südufer herangehen, welches 3 Sm östlich vom britischen Konsulat 
in Ningpo entfernt eine stumpfe Spitze bildet, und wo der Flufs aus ONO eine 
südöstliche Richtung einschlägt. Man halte sich deshalb dicht an das Südufer 
südlich der Pawnbrookers bis zur scharfen Biegung des Flusses und steuere 
dann nach dem Nordufer hinüber, unter welchem bei 50 m Abstand 8 bis 10 m 
Wasser gefunden wurde. Das Loth wird hier rechtzeitig warnen, Nach dem 
Passiren dieser Stelle kann man die Mitte des Flusses halten, wobei eine gleich- 
mälsige Tiefe von 6 m bei Niedrigwasser gelothet wurde. Man ankert am Nord- 
üfer gegenüber dem englischen Konsulat, welches ein rothes, einstöckiges, von 
einem Garten umgebenes Gebäude ist, oder oberhalb dieser Stelle, gegenüber 
dem Zollhause, einem niedrigen, gelben Hause mit davorstehendem Flaggenmast. 
S. M. Knbt. „Wolf“ vermoorte hier mit je 50 m Kette in 8 m Wasser, 
Beim Ankern mufs man darauf achten, von den hier ankernden Dschunken beim 
Schwoien des Schiffes frei zu bleiben, Auf das Anbordkommen eines Hafen- 
meisters ist nicht mit Bestimmtheit zu rechnen. Es befindet sich nur ein Lootse 
gegenwärtig in Ningpo, der nur auf vorherige Benachrichtigung, die am besten 
an den Hafenmeister in Tshinhae oder Ningpo zu richten ist, die Schiffe vor der 
Flufsmündung erwartet. Das Lootsenfahrzeug ist dschunkenartig gebaut, hat 
chinesische Takelage und führt die roth-weiße Lootsenflagge. Beim Südwest- 
monsun trifft man den Lootsen in der Nähe von Square Island vor Anker 
liegend oder kreuzend, bei Nordostmonsun südlich unter Taping oder Kintang 
bei Alligator Point. Bei Ningpo ist Hochwasser früher und höher bei nördlichem 
Winde, welcher das Wasser staut, umgekehrt ist bei süd- bis südwestlichen 
Winden Hochwasser später und niedriger... Es läuft ungefähr 1,5 Stunden Fluth
	        
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