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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1893. 
del Rey aufserhalb durch Peilungen zu bestimmen, ist bei der grofsen Entfernung 
von Land und dem gleichmäfsigen Verlauf des Letzteren sehr schwer und dürfte 
nur völlig mit den Verhältnissen vertrauten Personen möglich sein, so weit es 
die Genauigkeit des Kartenmaterials überhaupt zuläfßst. Bei etwas unsichtigem 
Wetter ist es überhaupt unmöglich, 
Die Barre beginnt bereits 10 Sm vor der Mündung des Rio del Rey. 
Um 4"p wurde gegenüber der schwedischen Faktorei, 16! Sm oberhalb 
der Mündung, geankert, Während des zweitägigen Aufenthaltes im Rio del Rey 
wurden mit dem Dampfkutter an der Hand der von S. M. Krzr. „Habicht“ auf- 
genommenen Karte, unter Führung eines dort bekannten schwedischen Dampfer- 
führers, die Creeks befahren. Die Karte stimmt im Allgemeinen, jedoch sind 
die angegebenen Wassertiefen stellenweise nicht mehr zuverlässig. Dieses ist 
besonders im Rio del Rey selbst vom Kap Erong bis zur Einmündung des Ofa 
der Fall, welche Strecke nur unter Anwendung gröfster Vorsicht zu passiren ist. 
Man mufs sich hier dicht am Ostufer halten, bis man die rothe Boje an der 
Affenhuk 3 Strich an B.B. peilt, was vor der Einmündung des Ori Iwam der 
Fall ist (hier wäre eine Boje von Nutzen), und dann auf die Boje zu halten, 
dieselbe an St. B. lassend. 
Die Creeks sind voll von Bänken, weshalb beim Befahren derselben 
mit einem Dampfboot Vorsicht angewendet werden muß. Der Grund ist fast 
überall weich, 
Die Karte stimmt nicht in Bezug auf den Akwa-Jafe, da wo bei dem Ort 
Ifian zwei Inseln angegeben sind. Die Entfernung zwischen den Inseln ist 
größer, die Wassertiefe beträgt querab der nördlichen Insel nur 2 Fulß, und 
wurde bei Niedrigwasser keine passirbare Stelle mehr gefunden. Der Ankerplatz 
vor der schwedischen Faktorei ist gut, und es ist Raum für mehrere grofßse Schiffe 
vorhanden, 
Am 31, Mai 6"a wurde in See gegangen, um 3*p in der Old Calabar- 
Mündung geankert und am 1. Juni 6* a von dort die Fahrt nach Monrovia 
angetreten. 
Die Ansegelungstonne des Old Calabar lag nicht auf dem in der Karte 
angegebenen Platz, sondern weiter nach See, auch wurde in der Nähe der Boje 
weniger Wasser gefunden, als die Karte angiebt. 
Am 9, Juni 12" m wurde auf der Rhede von Monrovia geankert. 
Während der Fahrt herrschte trübes Wetter mit vielem Regen vor. 
Vom 1. bis 2. Juni Wind West bis SW (2 bis 3), Strom 40 Sm Ost. 
Vom %. bis 3. Juni Strom und Wind dieselben (Windstärke 3 bis 4). 
Vom 3. bis 4. Juni Wind derselbe (4 bis 5), Strom wurde nicht beobachtet. 
Vom 4. bis 5. Juni Wind derselbe, Strom 20° Ost. 
Vom 5. bis 6. Juni Wind derselbe mit Regenböen aus WNW bis NNW, am 
6. Juni aufklarend, Strom 18 Sm ONO. 
Vom 6. bis 7. Juni Wind derselbe, Wetter etwas klarer, Strom 36Sm NO0z0O. 
Vom 7. bis 8. Juni Wind derselbe, Wetter trübe und Regen. 
Vom 8. bis 9. Juni Wind nach Nord bis NO drehend, trübes Wetter, starker 
Regen, am 9. Juni Wetter ziemlich klar. Strom 42 Sm 0SO in 36 Stunden. 
Beim Passiren von Kap Palmas wurde einige Meilen von Land ein Strom 
von 3 Sm in östlicher Richtung festgestellt. Die im „Africa Pilot“ angeführten 
Landmarken, wie Bäume und Berge, waren nicht zu benutzen, da bei der grofsen 
Zahl sich markirender Bäume und Hügel das Feststellen der fraglichen Öbjekte 
sehr schwierig ist. Beim Ansteuern von Land südlich von Monrovia erwiesen 
sich die in der englischen Karte Tit. VI, No. 120, angegebenen Berge Saddle 
Hill, Table Hill und Mount St. John als gute Marken. 
Am 14. Juni 8" a wurde Monrovia verlassen und am 15. Juni 12* mittags 
auf der Rhede von Kap Palmas geankert. Der Wind war Süd bis SW (38 bis 5), 
Regen, während der Nacht war das Schiff in Nordostrichtung 15 Sm versetzt. 
Von West kommend, ist das Ansteuern von Kap Palmas besonders bei unsichtigem 
Wetter schwierig. Wegen der weit in See hinausreichenden Untiefen kann man 
sich nicht so weit dem Lande nähern, um mit Sicherheit Peilobjekte ausmachen 
zu können. Als beste Marke erwies sich der in der englischen Karte Tit. VI, 
No. 123, bei Garraway angegebene „Clump“, welcher sich auf grofse Entfernung 
deutlich markirt. Der angegebene Cablah Table Hill konnte trotz der in der
	        
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