Seemann und Köppen: Tropische Wirbelstürme im südlichen Indischen Ocean, , 21
gh bis 12°p Luft gänzlich abklarend bei frischem Westwind; konnten aber nur
wenig Segel führen; die Dünung von Süd war zu hoch; das Schiff arbeitete schwer.
Um 12*p Regenschauer; Dünung von Süd etwas abnehmend. — Am 23. März
ging der Wind von West durch Süd nach SSE, indem er gleichzeitig an Stärke
abnahm; darauf längere Zeit SSE, Stärke 2.
Die Mitsegler „Polynesia“ und „Cuba“ hatten den Höhepunkt des Sturmes
etwas früher, schon am Vormittag des 21. Die „Cuba“ (Cu) berichtet darüber:
Am 20. mittags hohe wilde See von SSO; Regenböen, Windstärke 7,
Dauer 5 bis 10 Minuten; der Wind weht in Stöfßsen; See durcheinander laufend;
Luft aus SW aufkommend; heftiges Blitzen im SW und NW; die Luft sieht
schauerlich aus im Süd sowohl als im West und NO; im OSO ist es heller.
10 Uhr schwere Böe; mußten die Obermarssegel festmachen. Furchtbare Regen-
güsse in den Böen; Blitzen im SW _ und SO,
Am 21. März 4* a Luft im West sehr drohend; segeln mit Untermarssegel
und gereffter Fock, ebenso zwei Mitsegler; trotzdem müssen wir in jeder Böe ab-
halten. Die Böen kommen im Westen auf; Wind darauf für 5 Minuten West, dann
langsam nach NWzN holend; Blitzen im Süden. Die Luft ist ganz dick, so dafs
von der Sonne nichts zu sehen ist. Im SO und Süd ist es immer etwas heller;
11 Uhr schwere Böe von NWzN, dann etwas klarer; 2*p böig; 4*p Böe im West
aufkommend; Wind auch daher im Anfang, dann nach NWzN holend. Steuerten
SSO, um etwas von der Wolkenbank im West fortzulaufen. Abends wird es im
SW, Süd und SO heller; die Böen nehmen ab, und auch die Luft klart mehr
ab. Eine schwarze Wolkenbank zeigt sich im NWzN und NO; die Dünung von
SSO ist verschwunden. — Am 22, März um 4*a: die Briese wird stetiger; ein-
zelne Sterne kommen durch; steifer Wind von WNW; hohe See von NW, West
und SW. Mittags einzelne leichte Regenschauer. Am Abend noch hohe und
wilde See aus SW; der Sonnenuntergang ist ausnehmend roth, mit allen Farben
am Himmel; später sind der Mond und einzelne Sterne verschleiert sichtbar.
Am 23. und 24. hatte Cu flauen westlichen Wind; am 25, meist Stille,
während die leichten Wolken aus westlicher Richtung zogen; erst am 28. März
stellte sich in 12° 39‘ S-Br und 91° 15‘ O-Lg leichter Passat ein, der am 29.
auffrischte.
Auf der, „Polynesia“ (P) holte der am 20. in der Frühe wehende Westnord-
westwind vor Mittag westlicher und wehte abends steif mit zunehmenden harten
Böen und anhaltendem Regen. Um 4"a am 21. orkanartige Böen mit wolken-
bruchartigem Regen. Alles fest bis auf Untermarssegel und V.-St.-Stagsegel;
hohe südöstliche Dünung. Nach Sonnenaufgang etwas abnehmend, Regen etwas
weniger hart; setzten das Kreuzstagsegel. Nachmittags abnehmender Wind aus
West bis WSW; einzelne Böen; setzten G.-Stagsegel und Fock.. Nach Mitter-
nacht Luft mehr abklarend; setzten Grofssegel und Obermarssegel; Böen von
Stärke 8, dazwischen flau, hohe südliche Dünung; Schiff stampft heftig.‘ Am
22. um 8: a: Unbeständig, Wind WSW 5, steife Böen und feiner Regen, unregel-
mäfsige See; alle Segel bis auf die Oberbramsegel bei, Um 12 a mäßige Briese
aus SW, gutes Wetter, hohe südliche Dünung, in der das Schiff stark stampft.
Abends Hof um den Mond. Am 23. war der Wind noch südwestlich, in der
Nacht zum 24. wurde es ganz still; die Luft blieb bedeckt; zeitweise heftige
Regenschauer; die hohe Dünung ‚aus SSO war noch sehr bemerkbar, und erst
am 25, nachmittags kam lebhafter Südostpassat durch.
Während auf der „Polynesia“ der Uebergang vom NW in den SW ein
ziemlich allmählicher war, geschah er auf der „Madeleine Rickmers“ (M R)
am Morgen des 21. ziemlich plötzlich, indem der den 20. über und bis 4*a in
der Stärke 5 bis 7 wehende NW zu 8 Uhr ganz flau wurde und um 9'/:* a nach
SE und später südlich lief. Nachmittags steifer SW, dick von Regen, Bramsegel
fest. Nach Mitternacht Wind nachlassend, schaurig und Regen; setzten wieder
Segel. Vormittags am 22. unbeständiges, zeitweise trockenes Wetter, mäfsige
Briese aus SWzW, hohe See aus SO; das Schiff stampft sehr. Abends Ring
um den Mond. Am 23. blieb der Wind bis gegen 4*p SW; dann wurde es
für zwei Stunden still, worauf SSE mit der Stärke 2 einsetzte, der am 24, mehr
und mehr auffrischte und als Passat später sehr beständig wurde.
Der „Arcturus“ (A) blieb erheblich weiter vom Wirbelcentrum entfernt.
In der Nacht vom 20. zum 21. hatte er um 1 Uhr ein kurzes, aber schweres